G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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fremdes Gesicht mit ein paar Pockennarben. Eng zusammenstehende grüngraue Augen. Und ein Mund, der sich nun langsam öffnet. Der Mann läßt den Jutesack los und bleibt gebückt, in den Augen nichts als Schreck, stehen. Einen Moment rührt er sich nicht. Und als er es macht, bewegt er nur die Lippen. Jetzt flüstert er nur, seine Stimme klingt leise und stockend durch den Raum, als er sagt:

      »Boß – Boß – da ist – jemand! Boß…«

      Er sagt nichts, der Mann Brendan, dem sie keine Chance gaben, jemals wieder gehen oder reiten zu können, er sieht seinen Mann an, der nun langsam den Kopf hebt. Die Augen Dwellers weiten sich, sein Mund beginnt zu zucken, und seine rechte Hand macht jäh einen langen Strich über die Liste. Dann entfälllt der Kopierstift Dwellers Fingern.

      »Ver – Brendan?« keucht Dweller.

      »Hallo«, murmelt Brendan, sein Colt zeigt nun mitten auf Dwellers dicken Kopf, genau zwischen die Augen. »Hallo, Dweller, mein Freund. Keine Bewegung, Hände ruhig halten, Dweller. Du, Fenter, richte dich auf, Hände über den Kopf, los, Mann!«

      »Wa – was?« sagt Fenter verstört und sieht zu Dweller, von dem zu Brendan, als verlöre er den Verstand. »Was soll das, Boß, was heißt das? Mister, das ist…«

      »Er heißt nicht Carter!« sagt Brendan eisig. »Sein Name ist Amos Dweller, Mann. Nimm die Arme hoch! Ich sage es nicht noch mal, dann passiert etwas. Dieser Mann, den du als Carter kennst, lebt hier unter falschem Namen!«

      »Großer Gott – ist das – wahr?« stammelt Fenter und streckt die Arme jäh nach oben. »Boß, sage doch was, warum schweigst du denn, Boß?«

      Dwellers Mundwinkel zucken, aus seiner Nase fährt fauchend der Atem. Aber er sagt nichts, er sitzt da, als hätte ihn der Schlag getroffen.

      »Fenter, ich will nichts von dir«, murmelt Brendan kalt. »Halte dich heraus, Mann, sonst hängst du mit in der Sache. Ich werde ihn nach Ogallala zum Marshal bringen und ihn der Armee übergeben. Dein Boß hieß früher Dweller. Er hat im Krieg über ein Dutzend Leute umgebracht. Das ist genug jetzt, Fenter, mach mit der linken Hand deinen Gurt auf und wirf ihn in die Ecke, Mann!«

      »Er hat im Krieg…«

      Fenters Gesicht verzieht sich zu einer Grimasse. Dann aber angelt er vorsichtig nach dem Gurt, löst die Schnalle und wirft ihn zur Seite.

      »Mister«, keucht er heiser. »Damit will ich nichts zu tun haben. Ich bin nur der Aufseher hier, ich weiß nichts weiter, als daß dieser Mann Carter heißt und mein Boß ist. Ich will nichts mit dem Gesetz zu tun haben.«

      »In Ordnung«, antwortet Brendan knapp. »Geh jetzt hinter Dweller und nimm ihm seine Waffe ab. Dann weg mit ihr und zu den Stricken der Blöcke. Du schneidest zwei Stricke ab, bindest Dweller an Händen und Füßen und machst keinen Fehler dabei, sonst drücke ich ab, verstanden?«

      In diesem Moment scheint Dweller endlich wieder zu sich zu kommen. Sein Blick saust zu Fenter, und seine Stimme kippt über, als er schrill sagt:

      »Fenter, Fenter! Jede Summe, wenn du mir hilfst, hörst du? Fenter, er ist allein und…«

      Fenter reißt entsetzt die Augen auf, als er Brendan mit einem Satz losfliegen sieht. Noch steht Fenter wie erstarrt zwei Schritte von Dweller entfernt, als Brendan kommt und Dweller einen schrillen, furchtsamen Schrei ausstößt. Im nächsten Augenblick saust Brendans Colt herunter.

      »Nun?« fragt Brendan scharf, als Fenter mit erhobenen Armen und bleichem Gesicht an die Außenwand zurückweicht. »Die Stricke, Mister, binde ihn! Oder willst du ihm helfen?«

      »Ich – ich bin doch nicht verrückt, Selbstmord zu begehen«, japst Fenter bestürzt. »Schon gut, Brendan, in Ordnung, ich binde ihn. Was – was hat er getan im Krieg?«

      »Er war ein Verräter!« erwidert Brendan kurz. »Angeblich zerriß ihn die Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Wagens. Mann, ich sage die Wahrheit, du wirst sie in Ogallala bestätigt finden. Genügt dir das?«

      »Dann bist du im Auftrag der Armee hinter ihm her?«

      »Ungefähr das«, gibt Brendan kühl zurück. »Also, was ist nun, willst du den Kerl binden?«

      »Sicher!« sagt Fenter seufzend. »Ich will keinen Ärger mit dem Gesetz oder der Armee. Du brauchst mich nicht dauernd über den Lauf des Revolvers anzusehen, Mann.«

      Kaum hat er Dweller hinter dem Tisch herausgezerrt und gebunden, als Brendan mit dem Revolver wedelt und Fenter in die linke Raumecke schickt. Dort bleibt Fenter kopfschüttelnd stehen und sieht zu, wie Brendan die Fesselung kontrolliert.

      »Fest genug!« stellt Brendan fest. »Fenter, pack dir den Kerl auf den Rücken und bringe ihn hinaus auf den Wagen. Du wirst fahren, und ich reite. Wir fahren zur Bahn, bringen Dweller in den nächsten Zug und schaffen ihn zur Stadt, verstanden?«

      »Mein Gott, hier sind fünfzig Männer beschäftigt. Sie werden alle ihre Arbeit verlieren, wenn Carter – eh, ich meine, wenn Dweller ins Jail fliegt. Mister, es gibt nur noch Missis Scott, und sie kann keine Befehle geben. Großer Gott, wir werden alle die Arbeit verlieren.«

      Er kommt heran, wuchtet Dweller hoch und legt ihn sich auf den Rücken. Brendan steckt die Listen Dwellers ein, deutet dann auf die Tür und sagt ruhig:

      »Vielleicht übernimmt die Bahngesellschaft die Linie und euch alle, wir werden sehen. Jetzt bring den Hundesohn auf den Wagen, Mann. Ich habe ihn lange genug gesucht.«

      »Die Bahn – vielleicht?« schnauft Fenter unter der Last Dwellers. »Herr im Himmel, es wird die anderen wie ein Schlag treffen. Ich wußte nicht mal, daß Carter – Dweller – bei der Armee war. Das ist eine verdammte Geschichte, Mr. Brendan. Nun gut, auf welcher Seite hat er gekämpft?«

      »Er hat den Südstaatlern eine Menge Nachschubtransporte verraten«, sagt Brendan. »Wieviel Männer durch seinen Verrat gestorben sind, wird man nie genau feststellen können, aber sicher sind es zusammen beinahe hundert.«

      »Was?« keucht Fenter und geht durch den Gang. »Hol ihn der Satan, hundert unserer braven Burschen hat der Kerl auf dem Gewissen? Mann, ich schlage ihm die Zähne ein. Er hat unsere Jungens den Rebellen ausgeliefert. Wenn ich jemals etwas gehaßt habe, dann Verrat.«

      Er flucht laut und wild, während er Dweller ins Freie schafft. Seine Flüche schallen durch den Gang. Dann geht Fenter zum Wagenende, dreht sich um und schleudert Dweller unter einer wilden Verwünschung auf die Äxte und Sägen.

      »Da, du dreckiger Verräter! Man sollte den Kerl zwischen zwei Bäume spannen und…«

      Brendan hört das Klirren und Singen der Werkzeuge, auf die Dweller hart schlägt. Er ist in der Tür, als er hinter sich das Fauchen vernimmt und noch versucht, ruckhaft den Kopf herumzunehmen.

      Die Tür, die Seitentür, schießt es Brendan jäh durch den Kopf, jemand ist hinter meinem Rücken aus der Tür gekommen!

      Nichts als das Fauchen ist hinter ihm. Er sieht, wie Fenter urplötzlich einen Satz um den Wagen macht und dabei in seine Hosentasche greift. Brendans Colt zeigt zu Boden. Und es ist zu spät, irgend etwas mit der Waffe zu tun.

      Der Hieb des dritten Mannes, der aus der vor vier Minuten noch verschlossenen Tür gesprungen ist, trifft Brendans Nacken. Die Wucht des Schlages schleudert Brendan nach vorn. Es gelingt ihm nicht mehr, abzudrücken.

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