G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner страница 28

Автор:
Серия:
Издательство:
G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

Скачать книгу

geahnt haben, was Dweller ihnen zugedacht hatte.

      Kaum ist Fenters Schrei heraus, als sich auch Johnson zurückwirft. In seiner rechten Hand, mit der linken hat er Brendan gehalten, taucht jäh der Revolver auf. Der Mann zieht so schnell, daß Dweller kaum eine Chance gehabt hätte, sie zu überraschen.

      Brendan aber steht plötzlich, herumgerissen von Johnsons Hand, aufrecht und frei dicht an der Schluchtkante. Es ist Brendan, als käme ihm die Kante rasend schnell entgegen.

      Es geht hinunter, denkt er noch.

      Und dann hört er den Knall.

      *

      Das fürchterliche Gefühl, zu fallen, dauert nur eine Sekunde. Er schlägt hart auf und spürt, wie die dicke Stange gegen seinen Rücken prallt. Dann liegt er, den brüllenden Knall von Fenters Revolver noch in den Ohren, dem jetzt ein zweiter Schuß folgt, auf dem Rücken. Im Unterbewußtsein fühlt er die todbringende Nähe der Schluchtkante, während links von ihm Zweige brechen und Fenter vornüber in den Busch fällt. Äste brechen unter der Gewalt von Fenters Fall.

      Brendan hebt den Kopf, er sieht Johnson keine zwei Sehritte vor dem Busch, in den Fenter gestürzt ist. Mit einer seltsam unbeholfenen Bewegung versucht Johnson seine rechte Hand mit dem Colt hochzubringen. Aus der Mündung der Waffe bricht die nächste Feuerlanze, und die Kugel schlägt keinen Schritt von Brendan entfernt in den Boden ein. Danach torkelt Johnson mit verzerrtem, zuckendem Gesicht rückwärts. Der Mörder stolpert keine zwanzig Zoll an Brendans Stiefel vorbei. Dann neigt er sich nach vorn und sinkt in sich zusammen. Brendan hat den Eindruck, als würde Johnson zu Boden sinken. Danach aber hört er das dröhnende Gepolter und versucht den Kopf zu heben.

      Brendan sieht nun, was geschehen ist. Bis jetzt hat Brendan nur nach rechts gesehen. Nun blickt er nach links und macht im nächsten Moment die Lider zu. Unmittelbar an Brendans Stiefeln beginnt die Kante der Schlucht. Die Stelle, an der Johnson vor drei Sekunden noch gewesen ist, ist leer. Johnson ist verschwunden, wie von einem Strudel verschlungen.

      Nur das schwere, dröhnende Gepolter von Steinen dringt aus der Tiefe zu Brendan hoch.

      Es ist der heisere, krächzende Laut einer Stimme irgendwo hinter Brendan, der ihn dazu bringt, die Lider wieder zu öffnen. So gut er kann, nimmt Brendan den Kopf herum. In diesem Augenblick sieht er den kleinen Mann am Boden knien.

      Matt Jacksons Gesicht ist totenbleich. In seinem Hirschlederhemd ist ein Loch, aus dem Blut rinnt. Der kleine Mann starrt Brendan aus weit geöffneten Lidern an. Dann neigt sich sein Oberkörper nach vorn. Jackson kippt um. Dennoch bleibt sein Blick auf Brendan gerichtet. Es ist unheimlich, wie Jackson trotz seiner augenblicklichen Schwäche die Hände nach vorn nimmt. Er läßt nicht mal den Revolver los, sondern zieht sich mit steinernem Gesicht und fest zusammengebissenen Zähnen Zoll um Zoll an Brendan heran. Dabei läßt er Brendan keine Sekunde aus den Augen. Und nur die Augen verraten, welche Schmerzen Matt Jack-son in diesem Augenblick fühlen muß.

      Trotz allem, der kleine Mann kriecht, er kommt und gibt nicht auf. Brendan beobachtet die Anstrengung Jacksons mit verstörtem Staunen. Mühsam zieht sich Jackson bis an Brendans Seite.

      Danach richtet sich Jackson auf. Seine Hände sind nach wie vor in Brendans Schultern verkrallt.

      So wirft sich der kleine Mann mit einem Ruck nach hinten. Der Schwung reicht aus, Brendan über die rechte Schulter zu wälzen und auf den Bauch zu rollen.

      Sekundenlang glaubt Brendan, halb erstickt durch den Knebel, keine Bewegung mehr neben sich zu spüren. Er ist unfähig, sich zu regen oder zu rufen.

      Plötzlich ist es Brendan, als kröche ihm etwas über den Rücken. Er hört das scharfe, fauchende Luftausstoßen und Atemeinsaugen des kleinen, ei-

      senharten Jackson unmittelbar neben sich.

      Augenblicke später fühlt er, wie sich der gräßliche Druck um seine Arme lockert. Und dann sagt Matt Jackson mit krächzender, kaum hörbarer Stimme:

      »Es hat gereicht, well.«

      Dies ist alles, was der kleine Mann herausbringt. Brendan hat die Hände frei, aber Jackson liegt auf ihm wie ein schwerer Klotz. Nur mühsam gelingt es Brendan, die Hände zum Knebel zu bringen. Er starrt auf die tiefen roten Striemen an seinen Handgelenken und stemmt sich von der Kante ab. Der kleine Mann rutscht nun von ihm herunter und bleibt neben ihm liegen. Sein breites Jagdmesser liegt im Gras. Brendan packt es, richtet sich nach einer Drehung zur sitzenden Stellung auf und durchtrennt auch die Stricke, die seine Beine an die Stange gepreßt haben.

      »Matt!« stößt er nach ein paar keuchenden Atemzügen heraus. »Kleiner, he, Matt.«

      Der kleine Mann liegt auf der Seite und macht ein seltsam friedliches Gesicht.

      »Großer Gott, er wird doch nicht tot sein?«

      Brendan beugt sich vor, kommt auf die Knie und legt die Hand an Jacksons Hals. Jacksons Puls schlägt, der kleine, zähe Bursche ist ohnmächtig geworden. Matt hat ihm das Leben gerettet.

      *

      Regen klatscht gegen die Scheiben. Grau der Himmel, Kälte draußen und auch hier in jenem Backsteinbau von Omaha. Der Tag ist da, ein trüber, düsterer Herbsttag voller Dunst und gespenstischer Stille.

      Omaha, denkt Brendan und starrt aus dem Fenster auf den Hof hinunter, Omaha, Nebraska. Ich wußte doch, daß sie zwölf Wochen brauchen würden. Sie brauchen immer lange bei der Armee, sie sind zu gründlich und wollen alles wissen.

      Irgendwo Kommandos unten im Hof von Fort Omaha. Dann der Marschritt einer Kolonne. Er blickt in den Hof und sieht sie auf das Gestell zumarschieren. Regen fällt auf ihre blauen Uniformen und Gewehre. Die Scheibe beschlägt von seinem Atem und wird undurchsichtig. Er kann nur noch Schatten unten erkennen, nichts als Umrisse, die immer mehr verschwimmen. Selbst das Holzgestell ist nun nicht mehr genau zu sehen.

      Brendan steht still. Er könnte über die Scheibe wischen und alles sehen, wenn er wollte, aber er will plötzlich nicht mehr. Er hört die Trommeln und die knappen, scharfen Befehle. Dann liest irgend jemand das Urteil noch einmal vor. Die Stimme klingt laut und klar durch den verhangenen, finsteren Morgen.

      Schritte danach, das Dröhnen von Bohlen auf jenem Gestell mit der Plattform und der Klappe. Die Trommeln werden lauter, als eine Stimme sich meldet, schrill durch Regen und Dunst dringt. Dumpfer, schneller der Trommelwirbel, bis er die Stimme übertönt und plötzlich ein Krach erfolgt, als fiele das Gestell unten im Hof zusammen.

      Totenstille danach für Sekunden. Und dann wieder Kommandos, knappe, scharfe Befehle.

      Brendan rührt sich nicht, als er die Tritte auf der Treppe hört und die Tür hinter ihm klappt. Jemand humpelt leicht und nähert sich ihm hüstelnd.

      »Du hast ja nichts sehen können, Cal«, sagt der kleine Mann neben ihm heiser. »Nun, du hast auch nichts versäumt. Dweller war kein erhebender Anblick. Dennoch, du hättest nur die Scheibe freizuwischen brauchen.«

      »Wozu?« fragt Brendan. »Ich wollte bleiben, bis es vorbei war, ich hatte es mir vorgenommen, Matt. Wir können gehen, Alter. Am Nachmittag fährt das Schiff ab.«

      Er wendet sich um und sieht die vier Männer in der blauen Uniform stehen. Sie sind in der Tür zurückgeblieben und blicken ihn an.

      »Mr. Brendan«, sagt der Colonel dünn. »Ich kann nur nochmals versichern, daß die

Скачать книгу