Phantastica. Lewin

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Phantastica - Lewin

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       Der Kaffee.

       1. Die Vergangenheit des Kaffeegebrauches.

       2. Kaffeeanbau und Kaffeeverbrauch.

       3. Die Wirkungen des Kaffees.

       Der Tee.

       Die Kolanuss.

       Geschichte, Herkunft, Verbreitung.

       Die Wirkungen der Kola.

       Ilex paraguayensis. Mate.

       Ilex Cassine.

       Pasta Guarana.

       Kakao.

       Der Tabak.

       1. Allgemeine and geschichtliche Orientierung.

       2. Die Verwendungsformen des Tabaks.

       a) Das Tabakschnupfen.

       b) Das Tabakkauen.

       c) Das Tabakrauchen.

       d) Die Eroberung der Menschheit durch den Tabak.

       e) Die Einschätzung des Tabakgebrauches als Genuss und Gift.

       f) Die körperlichen Störungen durch Tabak.

       g) Ersatzmittel des Tabaks.

       Das Paricá-Schnupfen.

       Das Arsenikessen.

       Quecksilber.

       Schlusswort.

       Anmerkungen und Kommentare

       Louis Lewin – Entgegen der „faustischen Qual des Nichterkennenkönnens“ 1

      Die „Phantastica“, ein enzyklopädistisches Werk der Drogenkunde, veröffentlichte der Chemiker Louis Lewin im Jahre 1924. Sie ist das Ergebnis einer langjährigen Faszination ihres Autors gegenüber den Drogen, „die den seelisch Gepeinigten lastfrei, den Schmerzdurchwühlten oder den dem Tode Geweihten hoffnungerfüllt [machen], dem durch Arbeit Geschwächten […] neue Leistungsimpulse [geben] […] und dem nach der Arbeit weltscheu und stumpf Gewordenen eine Stunde innerlichen Behagens und Zufriedenseins [verschaffen].“2

      Schon seit 1886 beschäftigte sich der Berliner Wissenschaftler Lewin mit der Untersuchung derartiger Stoffe. Diese „betäubenden und erregenden Genussmittel“ führte Lewin in dem Neologismus „Phantastica“ zusammen. Der Autor plädierte mit diesem Werk für ein höheres wissenschaftliches Interesse, das den „phantastischen Stoffen“ auf Grund ihrer Bedeutung für Medizin, Psychiatrie, Psychologie, Jura und Ethnologie zukommen sollte. Laut Lewin hätten Genussmittel als anthropologische Konstante seit jeher in verschiedensten Kulturen existiert. Deshalb sollten sie – entgegen der bis zu diesem Zeitpunkt nur geringen Beachtung – nun in den Fokus der Wissenschaften gerückt werden.

      Damit traf Lewin den Puls der Zeit. Das ausklingende 19. sowie das beginnende 20. Jahrhundert waren geprägt von einer tiefen Umbruchphase. In beinahe allen akademischen Zweigen formierten sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch Differenzierung und Spezialisierung der Forschungen etliche Institute, die der Suche nach Erkenntnis, Raum und Zeit boten.3 Charles Darwin, Robert Koch und Wilhelm Conrad Röntgen, sind nur einige der bekannten Wissensdurstigen dieser Epoche. Mit den Untersuchungen der „Phantastica“ zu einer Zeit, in der unablässig geforscht und ergründet wurde, befand sich Lewin folglich inmitten des Versuchs, der – wie er es nannte – „faustischen Qual des Nichterkennenkönnens“4 zu entkommen.

      Nach der Entdeckung des Herstellungsverfahrens von Morphin aus Opium im Jahre 1806, der Erzeugung von Kokain aus der Coca-Pflanze im Jahre 1859 sowie der Gewinnung von Heroin etwa 30 Jahre später, hätten Schriften wie Lewins von großer Bedeutung für den noch weitreichend unbekannten Umgang mit Drogen sein müssen. Doch hielt sich Lewins Erfolg im wissenschaftlichen Feld mit seinem Werk „Phantastica“ in Grenzen. Was war der Grund für diese unglückliche Entwicklung?

      Lewins Schicksal spiegelt ein Stück deutscher Geschichte wider, in der Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus lange eine große Rolle spielten. Er lebte zu einer Zeit, in der antisemitische Ressentiments an den Hochschulen weit verbreitet waren und Wissenschaftler jüdischer Herkunft es nicht leicht hatten, sich akademisch Gehör zu verschaffen. Lewins Fachrichtung machte es ihm zusätzlich schwer, anerkannt zu werden. Sein fortschrittliches Denken, das heute als wissenschaftliches Pionierwerk im Umgang mit Drogen angesehen werden muss, wurde zu Lebzeiten noch äußerst zwiespältig betrachtet. Die Toxikologie und Drogenkunde waren zum damaligen Zeitpunkt unbekannte Terrains und befanden sich erst auf dem Weg, sich zu Wissenschaften zu etablieren.

      Louis Lewin wurde am 9. November 1850 im westpreußischen Tuchel geboren. Mit seinen Eltern, Rahel und Hirsch Lewin, zog der sechsjährige Junge 1856 aus der polnischen Provinz Suwalki in Russland, in der es Mitte des 19. Jahrhunderts zu schweren Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung gekommen war, in das Berliner Scheunenviertel. In dem von Friedrich Wilhelm I. geschaffenen Viertel für bedürftige Juden, das sich am dicht bebauten Alexanderplatz befand, wurden ostjüdische Einwanderer im 19. Jahrhundert bevorzugt untergebracht.5 Aus den widrigen Umständen seiner Zeit und den einfachen Verhältnissen – als Schuhmacher waren die finanziellen Mittel seines Vaters nur begrenzt – versuchte sich Lewin bereits früh zu befreien. Aus eigener Willenskraft eignete sich der Sprössling, der von seinem Elternhaus nur das Jiddische erlernte, vorerst die deutsche, anschließend die hebräische, griechische, lateinische, englische und schließlich die französische

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