Sklavenjagd. Tomàs de Torres
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Читать онлайн книгу Sklavenjagd - Tomàs de Torres страница 6
Doch nun musste sie sich um das im Moment Wichtigste kümmern: das Auto.
»Wo ist die Garage?«, drängte sie.
Jorge, der gerade den breiten Durchgang vom Flur in die Küche passiert hatte und auf den Kühlschrank zusteuerte, wohl um sich eine weitere Dose Cruzcampo-Bier – seine Lieblingsmarke – zu besorgen, hielt überrascht inne.
»Wozu denn das? Wo steht denn dein Wagen? In zweiter Reihe?«
»Natürlich nicht; in einer Seitenstraße, vielleicht hundert Meter von hier.«
»Und? Hast du Angst, jemand klaut diese Rostlaube?«
In diesem Augenblick erkannte Dolores, dass sie es nicht über sich bringen würde, mit Jorge über das zu sprechen, was sie an diesem Abend erlebt hatte. Denn Jorge war alles andere als der verständnisvolle Freund, den sie sich erträumt und als der er sich in den ersten Wochen ihrer Bekanntschaft auch gegeben hatte – so lange wohl, bis er ihrer sicher war.
»Wo, zum Teufel, ist die verdammte Garage?« Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. Gleich darauf blickte sie betreten zu Boden, überrascht, beinahe erschrocken über sich selbst.
Noch überraschter aber schien Jorge zu sein. Dass Dolores wütend wurde, war er von ihr nicht gewohnt; normalerweise war er es, der die Beherrschung verlor, wenn etwas nicht nach seinem Willen ging, dem im Extremfall auch schon mal »die Hand ausrutschte«.
In ruhigerem Ton erklärte er ihr die Lage der Garage, warf ihr einen Schlüsselbund zu und öffnete dann den Kühlschrank. Dolores biss sich auf die Lippen, griff sich ihre Handtasche, die sie auf einer kleinen, altmodischen Ablage neben der Eingangstür deponiert hatte, und verließ wortlos die Wohnung.
Sie fand die Garage sofort, nur etwa 50 Meter von der Wohnung entfernt. Sie öffnete das Tor und holte dann den Wagen. Die Einfahrt war bis auf eine schmale Passage zugeparkt, so dass sie in der engen Straße vier oder fünf Mal rangieren musste, bis der Saxo endlich darin stand. Dann nahm sie ihren Koffer vom Rücksitz und schloss das Tor sorgfältig ab.
Als sie in die Wohnung zurückkehrte, war das Licht im Flur gelöscht. Sie knipste es wieder an und orientierte sich kurz. Links führte eine Tür in das Wohnzimmer mit dem Balkon, das im Dunkeln lag. Dahinter befand sich das Bad. Rechts war der Durchgang zur Küche; sie war leer, aber das Licht brannte noch. Neben dem Abfalleimer lagen drei leere Cruzcampo-Dosen.
Wenn Jorge nicht im Bad war, gab es also nur eine Möglichkeit …
Die einzig verbliebene Tür führte vom Flur ins Schlafzimmer. Dolores öffnete sie – und da lag er, auf einem anderthalb Meter breiten Bett mit blau gemustertem Laken, völlig nackt, und grinste ihr entgegen. Sein linkes Bein war angewinkelt und sein rechtes ausgestreckt, was ihr einen großartigen Blick auf seine beginnende Erektion bescherte.
Jorge Clavo Delgado war mit etwa 1,75 Metern einen halben Kopf größer als Dolores. Er hatte kurze und glatte schwarze Haare und war, wie die meisten Schauspieler, stets sauber rasiert. Sein Körper war schlank; nackt wirkte er beinahe schmächtig. Aus einer Menschenmenge stach er nicht heraus, nicht einmal, wenn die »Menge« aus höchstens einer Handvoll Leuten bestand. Unauffällig war das Attribut, das ihn am besten beschrieb. Und wahrscheinlich war es genau das gewesen, was Dolores bei ihrer ersten Begegnung vor etwa zehn Monaten angezogen hatte. Denn sie hielt sich ebenfalls für unauffällig – hoffte zumindest, es zu sein – und suchte instinktiv die Nähe von ebensolchen Männern. Wenn sie jemand mit dem überirdischen Aussehen von Antonio Banderas angesprochen hätte, wäre sie wahrscheinlich verwirrt und erschrocken weggelaufen oder gleich in den Erdboden versunken.
»Nun komm schon, zieh dich aus!« Jorge kam meist ohne große Umschweife zur Sache.
Dolores war nach nichts weniger zumute als nach Sex, aber sie wusste auch: Wenn sie Wert auf ein Wochenende legte, das halbwegs frei von Verdruss war, tat sie besser, was er verlangte. Sie drehte sich also zur Wand, wie sie es stets tat, wenn sie sich vor ihrem Freund entkleidete. Die Einrichtung des kleinen Schlafzimmers war beinahe ebenso spartanisch wie die des Bades: Außer dem Bett gab es noch einen alten Kleiderschrank, einen Stuhl, auf dem nun Jorges zusammengeknüllte Garderobe lag, sowie einen kleinen Nachttisch, dessen trübe Lampe die einzige Lichtquelle bildete. Dolores zog den Schutz der Dunkelheit für den Liebesakt vor, doch bei Jorge stieß sie in dieser Beziehung auf taube Ohren. Wie fast alle Männer genoss er den optischen Reiz einer nackten Frau.
Sie streifte also zunächst Schuhe, Rock und Bluse ab und hängte alles, sorgfältig gefaltet, über die Lehne des Stuhls. Als sie sich auch der restlichen Kleidung entledigt hatte, wandte sie sich um. Ein früherer Freund von ihr hatte einmal gesagt, der beste Teil ihres Körpers sei meist unter der Kleidung versteckt, und sie hatte ihm zugestimmt, weil sie ihr Gesicht als hässlich oder zumindest unattraktiv empfand. Ihre Brüste waren gut entwickelt, nicht zu klein und nicht zu groß, und sie waren immer noch fest und widerstanden dem Zug der Schwerkraft. Die Farbe der Warzenhöfe war ein zartes Rosa, das gut zu ihrer für eine Andalusierin ungewöhnlich bleichen Haut passte. Die Warzen selbst konnten bei Erregung groß und hart wie Flusskiesel werden, wenn sie sich im Moment auch artig zurückhielten. Und das Fellchen zwischen ihren zierlichen Schenkeln, vom gleichen Naturbraun wie ihre Locken, verbarg eine Muschel, deren Enge sie selbst manchmal vor Schmerzen, die Männer jedoch vor Lust seufzen ließ.
Sie wandte sich wieder um und unterdrückte den Impuls, ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Jorge grinste immer noch erwartungsvoll und klopfte mit der linken Hand auf das Laken vor ihm.
»Hopp!«, machte er, als sei sie ein Hündchen, das ein eintrainiertes Kunststück vollführen sollte.
Und auf gewisse Weise, erkannte Dolores, war es ja auch so.
Dennoch bemühte sie sich um ein Lächeln. Sie ging auf ihn zu, und während seine Augen dem Schwung ihrer Brüste folgten, kletterte sie ins Bett. Ihre Hände drängten seine Schenkel auseinander. Beinahe unmittelbar bildete sich bei ihm eine Gänsehaut, aber auch Dolores stellte überrascht fest, dass die Berührung die Lust in ihr erwachen ließ – ein kleines Flämmchen zunächst, doch vielleicht würde daraus, wenn sie es richtig anstellte und Jorge ihr genug Zeit ließ, ein verzehrendes Feuer werden.
Sie kniete sich zwischen seine Beine und beugte ihren Kopf hinab; sie wusste, was Jorge liebte, und befeuchtete ihre Lippen mit der Zunge. Sein Glied schwoll in ihrem Mund an, kaum dass sie ihn darum geschlossen hatte. Jorges Schwanz war von der gleichen durchschnittlichen Länge wie er selbst, jedoch von einer Dicke, die Dolores vor Schmerz aufstöhnen ließ, wenn ihr Geschlecht nicht nass genug war.
Während