Mein Leben mit Jim Morrison und den Doors. John Densmore

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mein Leben mit Jim Morrison und den Doors - John Densmore страница 3

Mein Leben mit Jim Morrison und den Doors - John Densmore Rockbiographien / Rock-Kultur Rock-Geschichte

Скачать книгу

STRANGE DAYS

       10 ROADHOUSE BLUES

       BILDSTRECKE 2

       11 TELL ALL THE PEOPLE

       12 WAITING FOR THE SUN

       13 ABSOLUTELY LIVE

       14 SHAMAN’S BLUES

       15 TOUCH ME

       BILDSTRECKE 3

       16 PEOPLE ARE STRANGE

       17 THE MORRISON HOTEL

       18 L.A. WOMAN

       19 THE UNKNOWN SOLDIER

       20 THE END

       BILDSTRECKE 4

       21 RIDERS ON THE STORM

       22 WHEN THE MUSIC’S OVER

       DISCOGRAPHIE

       DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN

      1

      BREAK ON THROUGH

      Paris, 1975

      Es roch nach Regen. Ich hatte auf Sturm gehofft; dann hätten wir nicht sein Grab besuchen müssen. Mein Herz fing an zu rasen. Ich schaute zu Robby, Danny und Hervé rüber, als sich unser Wagen dem Friedhof näherte. Alle schienen nervös zu sein. Die hohen, dicken Wände sahen unheilvoll aus, als ob sie etwas Uraltes und Mysteriöses beschützen würden.

      Als wir durch das Eingangstor gingen, watschelte ein chaplin-ähnlicher Gendarm auf uns zu und fragte, wo wir hin wollten.

      „Wissen Sie, wo Jim Morrisons Grab ist?“ fragte ich mit einem Beben in der Stimme. „Ah, mais oui,“ antwortete er mit einem breiten Akzent. „Monsieur Morrisons Grab liegt oberhalb des Kopfsteinweges. Die Grafitti werden Sie dorthinführen. Sie wurden neulich entfernt, aber wie Sie sehen werden, ist wieder viel hinzugefügt worden. Bitte nichts dazuschreiben, d’accord?“

      „D’accord.“ Darüber werden wir auch hinwegkommen, murmelte ich mir zu, als wir an seinem Wächterhaus vorbeigingen.

      Der Weg wurde immer steiler, während wir an moosbedeckten Grabsteinen vorbeischritten. Ein kalter, feuchter Nebel begann uns einzuhüllen. Einige räudige Katzen jagten über unseren Weg in dunkle Grablöcher hinein. Pére Lachaise ist das Zuhause von hunderten streunenden katzenartigen Wesen zwischen berühmten europäischen Toten.

      Merkwürdig, dass ein guter alter Kumpel aus Florida auch dort liegt. Jim hätte diese Gesellschaft gewiss gemocht. Ich muss mal darüber nachdenken, ob er es nicht auch so geplant hatte.

      Die massiven, barocken Schilder entlang des Friedhofweges wiesen den Weg zu Oscar Wilde, Balzac, Edith Piaf und Chopin. Und dann die Grafitti: „Morrison – this way“, geritzt in einen wohl mehr als hundert Jahre alten Grabstein; dann, roh über eine alte Ornamenttafel nach der anderen gepinselt: „Acid Rules“, „This Is Not The End“, „Jim Was a Junkie“. Die Schändungen wurden immer rüder und ich spürte, dass wir uns der Grabstelle näherten.

      „Hier ist es“,·sagte Hervé, der französische Journalist, müde. Er stand hinter einigen großen Gruften aus Granit. Wir folgten dem Wegrand, kletterten dann über mehrere Steinbrocken zu einem kleinen Rechteck aus Zement, das in den Boden eingelassen war.

      Ich starrte es ungläubig an. Das ist es? schrie mein Innerstes. Dies ist das Ende des Elektrischen Schamanen, des Acidkönigs, des Ödipus Rex in Person?

      Scheiße. Merde.

      Ich schaute zu Danny Sugerman hinüber und meine Augen füllten sich mit Tränen. Mein Magen verkrampfte sich und meine Beine begannen von dem alten Hautausschlag wie rasend zu jucken. Ich wollte wegrennen. „Verstehst Du es jetzt?“ sagte ich mit unterdrückter Stimme zu Danny.

      Er nickte und drehte sich zu mir. „Mein Gott, ich hatte keine Ahnung“, sagte er und tat so, als würde er meine Ergriffenheit zum ersten Mal bemerken.

      „Natürlich nicht. Du warst nicht in der Band. Du warst der Publizist“, schnauzte ich und hätte am liebsten um mich geschlagen.

      Robby streifte umher, still wie immer, versteckte sich wie üblich hinter seinen Gefühlen. Unser Gitarrist war introvertiert, aber er war mein bester Freund.

      „Wie konnte er da hineinpassen?“ fragte ich und fühlte mich bei dieser Frage leicht albern. „Er war 1,83 groß, oder?“

      Vielleicht ist es wahr, dachte ich. Vielleicht ist er nicht tot. Vielleicht ist er in Afrika und lebt dort einen weiteren Mythos aus. Zuerst Dionysos, dann Nietzsche, dann Rimbaud?

      Warte mal. Er ist tot, Du Arschloch. Du hast zugesehen, wie er sich selbst zerstörte, zischte ich mich selbst an, während ich auf das Grab starrte. Und du hast nichts dagegen unternommen. Konntest nichts dagegen unternehmen. Jahrelang hattest du es kommen sehen, aber…

      Nietzsche hat Jim Morrison getötet, hatte ich einst ziemlich melodramatisch einigen überraschten Freunden in Berkeley eröffnet. Morrison, der Superman, der dionysische Verrückte, die Geburt der Tragödie selbst. Aber wer weiß, wer oder was ihn umgebracht hat.

      Weiß Gott, eine Million Leute sind schon in der Hoffnung zu mir gekommen, dass ich eine Antwort wüsste.

      Ich schob meine Hände in die Manteltaschen und seufzte in tiefer Verzweiflung. Dies ist ein wundervoller Ort, begraben zu werden, Jim, aber dein Grab sieht so klein und kalt und schmutzig und – unwürdig aus.

      All our lives we sweat and save

      Building for a shallow grave

      Must be something else we say

      Somehow to defend this place.

      (Unsere

Скачать книгу