Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 38

Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Extra

Скачать книгу

brauchen keine künstliche Hüfte.«

      »Wieso?«

      »Das wird Ihnen Dr. Behnisch später genau erklären.«

      »Was war es denn nun eigentlich?«

      »Eine Geschwulst.«

      »Bösartig?«

      »Nein«, erwiderte sie mit fester Stimme, und sie war davon überzeugt.

      »Sie haben sich doch zu viele Gedanken gemacht.«

      »Das muß man, um den Tatsachen ins Auge sehen zu können.«

      »Tatsache ist, daß solche Gedanken überflüssig waren.«

      Er tastete nach ihrer Hand. »Ich bin ja so froh«, flüsterte er, dann schlief er wieder ein.

      Sie betrachtete ihn. Vor ein paar Tagen noch ein Fremder und ihr jetzt schon so vertraut. Sie fühlte sich ihm so nahe, aber dann gab es ihr einen schmerzhaften Stich, als Jenny Behnisch zu ihr sagte, sie möge doch Franzi Lorenz anrufen und ihr Bescheid sagen, daß die Operation gut verlaufen sei.

      *

      Franzi war eine Stunde später ins Büro gekommen, weil sie erst noch ihre Mutter verabschieden mußte, die es sichtlich genossen hatte, so umsorgt zu werden in dem Sanitätswagen.

      »Alles okay?« fragte Jürgen, als sie erschien.

      »Gott sei es gelobt«, seufzte sie erleichtert.

      »Sie haben es nicht leicht mit Ihrer Mutter«, meinte er.

      »Wahrlich nicht.« Sie konnte nicht heucheln, auch diesbezüglich nicht.

      »Ihr Vater lebt nicht mehr?«

      »Keine Ahnung. Er ist eines Tages verschwunden, und verdenken kann ich es ihm, ehrlich gesagt, nicht. Mutter war nie eine liebevolle Frau, und ich habe sie als solche auch nicht kennengelernt. Sie hat immer mit ihrem Schicksal gehadert. Sie hätte so gern einen reichen Mann gehabt, sich alles leisten wollen. Dabei ging es uns nicht schlecht. Aber was erzähle ich da. Das interessiert Sie doch gar nicht.«

      »Es interessiert mich sogar sehr, Franzi. Wünschen Sie sich auch einen reichen Mann?«

      »Schätzen Sie mich etwa so ein?« fragte sie aggressiv. »Ich kann sehr gut allein für mich sorgen und möchte niemals von einem Mann abhängig sein.«

      »Und wenn er die große Liebe ist?«

      »Das wäre für mich noch lange kein Grund, ihn auszunehmen. Zufrieden?«

      Da läutete das Telefon. Es war Kirsten, und Franzi atmete erleichtert auf.

      »Das ist eine gute Nachricht«, erwiderte Kirsten.

      »Wenn er fragen sollte, im Büro ist alles in bester Ordnung. Er braucht sich überhaupt keine Gedanken zu machen.«

      Irgendwie fühlte sich Kirsten beruhigt, weil Franzi so unbefangen war. Vielleicht war es nicht mehr als ein freundschaftliches Verhältnis. Mit diesem Gedanken tröstete sie sich, aber dann schalt sie sich gleich. Was bildete sie sich denn überhaupt ein? Daß sie in Frank Derksens Leben schon eine bedeutende Rolle spielen könnte? Sie war Ärztin und hatte ihn ermuntert.

      Dafür war er wohl dankbar. Was sollte sie denn noch mehr erwarten?

      Sie hatte jetzt Zeit, zu Geli zu gehen, denn Frank schlief und auch sonst herrschte Mittagsruhe in der Klinik.

      Aber dann traf sie Dr. Norden, der gekommen war, um sich persönlich nach Frank zu erkundigen.

      »Er schläft jetzt, aber zwischenzeitlich war er schon ganz klar. Dr. Behnisch war großartig. Er wird Ihnen alles erklären.«

      »Das können Sie doch auch. Gönnen wir Dieter ein bißchen Ruhe. Ich habe auch nicht viel Zeit.«

      »Also, kein künstliches Hüftgelenk«, sagte Daniel Norden, »das ist ja prima. Auf die eigenen Knochen ist meistens doch mehr Verlaß. Und Sie können sich schon Gedanken machen über die Bewegungstherapie. Aber Sie sind ja eigentlich mehr für die Psyche zuständig.«

      »Da wird er nicht viel Hilfe brauchen. Ich weiß aber auch, was er nun für eine Bewegungstherapie brauchen wird. Es ist doch ganz gut, wenn man überall hineinschnuppert.«

      »Das meine ich auch. Sie kriegen das schon hin, Kirsten. »Wie geht es Geli?«

      »Sie scheint sich zu fangen. Ich hoffe es. Ich überlege noch, was geschehen kann, wenn sich Brack in ihrer Wohnung einnistet.«

      »Das dürfte doch nicht schwierig sein. Man kann ihn mit Gerichtsbeschluß hinaussetzen.«

      »Dazu wird Geli wohl nicht fähig sein.«

      »Die Schlösser auswechseln lassen.«

      »Ja, das ist eine Idee. Darüber werde ich mit ihr sprechen.«

      Das tat sie auch gleich. Geli schaute sie verwirrt an. »Und wenn er in der Wohnung ist?«

      »Das kann man durch einen Anruf doch leicht feststellen«, meinte Kirsten. »Das mache ich schon.«

      »Du weißt nicht, wie er sein kann«, flüsterte Geli. »Leg dich nicht mit ihm an.«

      Kirsten hatte nicht die Absicht, ihm allein zu begegnen. Sie hatte noch genug von der Verabredung. Sie wählte die Nummer mit der Absicht aufzulegen, wenn er sich melden sollte. Er meldete sich nicht.

      Sie erkundigte sich bei Jenny Behnisch nach einem Schlosser. Da konnte ihr Jenny gleich behilflich sein. Rauscher hieß der Mann und erklärte sich gleich bereit, den Auftrag am nächsten Tag auszuführen.

      Sie sagte ihm, daß sie sich vergewissern müsse, daß niemand in der Wohnung sei. Sie setzten zehn Uhr als Termin fest, und sie bekam wieder keine Antwort, als sie die Nummer wählte.

      Sie fuhr schnell hin und traf Rauscher vor der Haustür. Er hatte schon geläutet, aber es hatte sich nichts gerührt. Kirsten schloß die Wohnungstür auf. Ein seltsamer Geruch irritierte sie, und als sie das Wohnzimmer betrat, stieß sie einen lauten Schrei aus. Peter Brack lag am Boden.

      Sie mußte sich überwinden, um seinen Puls zu fühlen, denn sie zweifelte nicht, daß er tot war.

      »Wieder so ein Drogenopfer«, sagte Rauscher. »Sie kennen ihn?«

      »Leider, aber er ist kein Verlust für die Menschheit.«

      »Ich verstehe so was nicht«, brummte Rauscher. »Was soll ich jetzt machen?«

      »Neue Schlösser brauchen wir nicht mehr. Aber ein Bestattungsinstitut«, sagte Kirsten tonlos.

      »Da kenne ich einen. Regen Sie sich nicht auf.«

      Kirsten dachte an Geli. Sie sollte wohl am besten nicht erfahren, daß Brack in ihrer Wohnung gestorben war. Sie war momentan noch benommen und rief Jenny Behnisch an.

      »Allmächtiger!« entfuhr es Jenny. »Können Sie die Formalitäten

Скачать книгу