Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 43
»Zu Befehl, Frau Doktor«, scherzte er. Sie stellte die Rückenstütze zurück. Er bedankte sich. »Wann sehen wir uns wieder?« fragte er, als sie ging.
»Bei der Visite, und dann werden wir sehen.«
»Ich brauche Sie, Kirsten.«
Wärme durchströmte ihren Körper bei dem zärtlichen Klang seiner Stimme. Er würde nicht so reden, wenn Franzi ihm wichtiger wäre, dachte sie.
Wie sehr er schon ihr Denken beherrschte und noch mehr ihr Fühlen. Es war das erste Mal in ihrem Leben, daß sie sich so zu einem Mann hingezogen fühlte. Er war ihr doch eigentlich von Dr. Norden verordnet worden. Liebe auf Rezept, dachte sie, und dabei mußte sie lächeln. Aber es schien einen Wahrheitsgehalt zu haben.
Frank war nicht böse, als Franzi anrief und ihm sagte, daß sie nicht kommen könne, weil so viel Arbeit zu erledigen sei. Sie zählte ihm auch gleich einiges auf, aber er zeigte keine Neigung, viel dazu zu sagen.
»Wie kommen Sie mit Jürgen zurecht?« fragte er.
»Sehr gut. Er ist enorm fleißig und zuverlässig.«
»Es sollte mich sehr freuen«, meinte er.
»Sie wollen mich doch nicht nur beruhigen, Franzi?«
»Sie dürfen ihm ruhig etwas zutrauen. Ich bin nicht nachsichtig.«
Er lachte leise. »Ich bin ja froh, wenn Ihr zurechtkommt. Ich lasse es mir hier gutgehen.«
»Es geht Ihnen wirklich gut?«
»Es ist doch alles besser gelaufen, als ich angenommen habe.«
Sie rief danach aber doch lieber noch Dr. Norden an und erkundigte sich bei ihm über Frank. Er bestätigte, daß es ihm wirklich gutgehe.
»Und Sie verraten ihm nichts von gestern abend?«
»Ich werde mich hüten. Wie geht es dem Patienten?«
»Sein Verstand hat nicht gelitten, aber ich bringe ihn nachher zum Nachschauen. Er hat gut geschlafen.«
»Sie hoffentlich auch.«
Sie bestätigte es.
Danach rief sie auch gleich noch auf der Insel der Hoffnung an und hörte, daß ihre Mutter gerade im Bad sei. Anschließend sollte sie gleich zur Massage.
»Und wie benimmt sie sich?« fragte Franzi mit gemischten Gefühlen.
»Sie fügt sich widerspruchslos, und es scheint ihr zu gefallen«, erklärte Anne Cornelius. »Sie kann ja anrufen, wenn sie geruht hat. Sie wird jedenfalls sehr beschäftigt.«
Es war alles beruhigend. Franzi konnte ihrer Arbeit nachgehen und befahl Jürgen eine Ruhepause. Er legte sich tatsächlich eine halbe Stunde aufs Sofa, war dann aber gleich wieder ganz da.
»Es gefällt mir nicht, wenn Sie arbeiten und ich faulenze, Franzi.«
»Ich bin ja nicht zusammengeschlagen worden.«
Er beobachtete sie eine ganze Zeit.
»Schauen Sie mir nicht auf die Finger, das macht mich nervös«, sagte Franzi.
»Ich schaue nicht auf die Finger, ich betrachte dein Profil und bin zu der Erkenntnis gekommen, daß ich dich liebe«, sagte er.
Sie hielt den Atem an. Das Blut begann in ihren Schläfen zu hämmern. Langsam drehte sie sich zu ihm um.
»Mit solchen Dingen scherzt man nicht«, sagte sie leise.
»Es ist kein Scherz. Ich habe wirklich nicht gedacht, daß ich das einmal sagen würde, Franzi. Ich fand das immer schrecklich albern, dieses ›ich liebe dich – ich liebe dich auch‹, aber wie soll man seine Gefühle mit anderen Worten ausdrücken? Es gibt keinen Ersatz dafür.«
»Es geht einfach zu schnell. Dagegen wehre ich mich.«
»Warum denn nur? Ist es nicht wunderschön, wenn man spürt, wie sehr man sich versteht? Das kann doch nur Liebe sein, Franzi. Oder steht Frank zwischen uns?«
»Ich weiß nicht, ob er einverstanden wäre.«
»Ich weiß selbst, wie ich mich einschätzen muß. Mein Herz gehört dir.«
Er streckte beide Hände nach ihr aus, sie gingen aufeinander zu und umarmten sich.
»Du bist für mich ein Wunder, Franzi, ein wundervolles Mädchen, das mich verzaubert hat.«
Er küßte sie zart, behutsam, voller Liebe. Und sie legte ihre Arme um seinen Hals und sah ihn mit ihren wunderschönen Augen, in denen es feucht schimmerte, an.
»Ich habe nicht geglaubt, daß ich das erleben werde«, flüsterte sie.
*
»Es ist ja allerhand passiert«, sagte Fee Norden, als sie mit ihrem Mann mal wieder einen ruhigen Abend verbringen konnte.
»Was hast du Neues zu berichten?«
»Eigentlich wärest du ja an der Reihe. Du hast mir noch gar nicht erzählt, daß Brack in Geli Möllers Wohnung gefunden wurde.«
»Ich werde wohl langsam vergeßlich. Aber du hast recht, es ist wirklich viel passiert. Nach dem dramatischen Zwischenfall mit Köhler scheinen Jürgen Derksen und Franzi ihre Herzen füreinander entdeckt zu haben.«
»Franzi und Jürgen Derksen«, staunte Fee, »aber man sagt ja, daß Gegensätze sich anziehen.«
»Franzi scheint einen sehr guten Einfluß auf ihn zu haben. Er macht einen ernsthaften Eindruck, und sie sagt, daß er sehr fleißig ist.«
»Sie konnte seinem Charme wahrscheinlich auch nicht widerstehen. Hoffentlich geht das gut.«
»Ich halte Franzi für kritisch genug, um nicht blind in ein Abenteuer zu taumeln.«
»Ich habe ja immer gedacht, daß Frank Derksen und Franzi mal ein Paar würden, aber er hat sich anscheinend in Kirsten verguckt.«
»Was du nicht sagst. Woher weißt du das?«
»Jenny hat es angedeutet. Wir haben telefoniert. Sie wollte auch wissen, ob Franzi dadurch vielleicht schockiert sein würde. So gesehen bin ich ganz froh, wenn sie auf Jürgen fixiert ist.«
»Fixiert ist sie nicht auf ihn. Sie ist eine sehr selbständige Person. Ja, sie hat sich erstaunlich entwickelt, und das ist sicher Frank Derksens Verdienst, aber für sie ist und bleibt er der Boß, das hat sie mir deutlich zu verstehen gegeben.«
»Ihrer Mutter scheint es auf der Insel sehr zu gefallen. Anne hat mir berichtet, daß sie keine Schwierigkeiten macht.«
»Das ist eine gute Nachricht. Und was gibt es bei uns Neues, wie schaut es mit den Zeugnissen aus?«
»Die sind doch noch nicht fällig. Blaue Briefe haben wir auch nicht bekommen, also ist wohl alles in Ordnung. Felix