Beyoncé - Crazy in Love. Anna Pointer

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Beyoncé - Crazy in Love - Anna Pointer

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erinnerte sich gegenüber Out an ihr erstes Treffen mit der Sängerin: „Ich sah eine sehr akribische 14-Jährige. In diesem Alter schon so abgeklärt zu sein … ich erinnere mich, dass ich sagte, dass das genau mein Projekt sei und ich mit diesen Mädchen die beste Zeit meines Lebens haben würde.“ Sie sagte außerdem: „Das ist es, an das ich mich für immer bezüglich Beyoncé erinnern werde: Sie hört einem genau zu. Sie sieht dir in die Augen, wenn sie mit dir spricht … Damals sagte sie noch andauernd ‚Ja, Ma’am, ja, Ma’am‘ zu mir, aber sie sah mir dabei immer geradewegs in die Augen. Es schien, als würde sie dabei nie zwinkern. Sie hörte einem zu … ich erkannte ihren Mut. Bis heute ist es dasselbe, wenn man mit ihr spricht. Ich sage immer zu ihr: ‚Wow, du machst das immer noch.‘“

      Sie begannen mit der Arbeit an ihrem Debütalbum, das unter dem Namen Destiny’s Child herauskommen sollte, und ein Datum für die Veröffentlichung wurde ins Auge gefasst. Im Wissen, dass Image alles war, instruierte Teresa ihr Team, sich auf die Suche nach geeigneten Tracks zu machen, die die Band nicht zu „girliehaft“ oder infantil rüberkommen lassen würden. Auch Mathew war es ein Anliegen, dass die Girls nicht als Teenager-Band wahrgenommen würden, weshalb sie monatelang vortäuschten, zwei Jahre älter zu sein. Als sie von Black Beat 1998 nach ihrem Alter gefragt wurde, antwortete Beyoncé: „Wir wissen es nicht! Ich scherze nur. Eigentlich sind wir Teenager. Der einzige Grund, weshalb wir es nicht sagen, ist, dass sich ältere Leute nicht so für uns interessieren würden, wenn sie herausfänden, wie alt wir sind. Unsere Musik ist abwechslungsreich und älteren Menschen könnte sie auch gefallen, weshalb wir uns lieber nicht in eine Schublade stecken lassen möchten.“

      Eine der ersten Nummern, die sie aufnahmen, „No, No, No“, war ursprünglich als erste Single vorgesehen, wurde aber schließlich als zu langsam befunden. Der angesehene Rapper Wyclef Jean von den Fugees wurde daraufhin damit beauftragt, einen schneidigeren Sound zu garantieren, was dazu führte, dass der mittlerweile in „No, No, No Part 2“ umbenannte Song Anfang 1998 Platz drei in den amerikanischen Charts sowie Platin erreichte. In Großbritannien landete der Song auf Nummer fünf und in Kanada auf Platz sieben. Ganz schön beeindruckend für eine brandneue Gruppe, die sich in einem heiß umkämpften Genre betätigte. Beyoncé erzählte später eine heitere Anekdote davon, wie sie die Single zum ersten Mal im Radio hörte, als sie gerade mit Kelly und ihrer Schwester Solange im Auto unterwegs war. Nachdem sie angehalten hatten, sprangen die beiden Bandmitglieder aus dem Wagen und fingen an, um das Fahrzeug herumzulaufen, während sie ihren Song mitsangen. Solange war zuerst ganz verwirrt, wie sich Beyoncé erinnerte: „Aber dann ließ sie ihre Tasche und ihre Bücher fallen und schloss sich uns an. Es war ein echt cooles Erlebnis.“

      Gleichzeitig bedeutete der lang herbeigesehnte Umschwung auch, dass der Druck, der auf Beyoncés Eltern lastete, nachließ. Dies führte dazu, dass sie sich versöhnten und Mathew wieder zurück in das enge Apartment zog. Tina war begeistert vom Durchbruch der Mädchen und war von nun an durchgehend mit dem Styling der Gruppe beschäftigt, die praktisch im Wochentakt neue Outfits benötigte. In puncto Auftreten gab es allerdings Meinungsverschiedenheiten zwischen Tina und dem Label. „Ich wollte immer, dass die Mädchen glamourös aussehen“, erzählte Tina Texas Monthly. „Aber die längste Weile verstand uns niemand bei Columbia. Sie sagten: ‚Tina, diese Mädchen sehen so nach Texas aus. Kannst du nicht beim Make-up, den auffälligen Frisuren und den High-Heels einen Gang zurückschalten?‘ Aber ich liebe diese Frisuren und das Make-up. Wir sind hier anders als irgendwo sonst auf der Welt. Die Frauen hier sind so gut ausgestattet.“

      Abgesehen von Styling-Fragen war es Tina auch wichtig zu verhindern, dass der aufkeimende Erfolg ihrer Tochter zu sehr zu Kopfe stieg. Diese mütterliche Besorgnis führte zu einer amüsanten öffentlichen Episode, die von da an im Knowles-Clan als „die Backpfeife“ bekannt sein würde. Es passierte, als die Familie einen Ausflug in einen Musikladen unternahm, wo „No, No, No Part 2“ im Radio gespielt wurde. Tina versuchte, ihrer Tochter etwas mitzuteilen, worauf­hin diese lauthals mit dem Radio mitsang, um sie effektiv übertönen zu können. Beyoncés Mutter wurde stinksauer. Später erinnerte sich die Sängerin in Piers Morgans Show auf CNN an diesen Vorfall: „Sie scheuerte mir ein paar, sodass mir Hören und Sehen verging, und schickte mich zurück ins Auto.“ Tina machte ihr eindringlich klar: „Mir ist es egal, ob einer deiner Songs im Radio läuft. Du bist mein Kind und du hast mich mit Respekt zu behandeln.“ Tina erzählte in der Elle, was danach passiert war: „Mein Mann kam zu mir und sagte: ‚Tina! Sie hat einen Song an der Spitze der Charts!‘ Ich sagte daraufhin: ‚Das ist mir schnuppe!‘“ Ihre eigene Mutter hatte ihr bereits einzutrichtern versucht, dass es die inneren Werte seien, auf die es ankam. Beyoncé erzählte dem Daily Telegraph in Bezug auf diesen Zwischenfall: „Es war das Beste, das sie tun konnte, da mir zum ersten Mal klar wurde, dass ich aus den Augen verlor, was wirklich wichtig war.“

      Nachdem Beyoncé ihre Lektion auf die harte Tour hatte lernen müssen, kam im Februar 1998 schließlich das Album Destiny’s Child in die Läden – 36 Monate nachdem sie begonnen hatten, am Material für ihr Debütalbum zu arbeiten. Und trotz all des schweißtreibenden Aufwands, der hinter diesem Meilenstein steckte, war Beyoncé gerade erst einmal 16 Jahre alt. Black Beat erzählte sie: „Es dauerte zweieinhalb Jahre, das Album fertigzustellen. Wir nahmen 33 Tracks auf, von denen letztlich 13 auf dem Album landeten.“ Sie fügte noch hinzu: „Früher hatten wir uns noch gewundert, warum alles so lang zu dauern schien, aber dann realisierten wir, dass Gott einen Plan für uns hatte. Anders als andere Gruppen sind wir zusammen aufgewachsen und lieben einander. Im Herzen sind wir Schwestern.“

      Obwohl die Rezensionen gemischt ausfielen, schienen die Kritiker den neuesten Zuwachs der R&B-Szene willkommen zu heißen, und das Album verkaufte sich vorerst eine halbe Million Mal. Zwar keine Zahl, die die Welt aus den Angeln hob, aber durchaus genug, um das Label bei der Stange zu halten.

      Die nächsten paar Monate verliefen turbulent für die Band. Die Mädchen gingen nicht nur mit Wyclef Jean auf Tour und spielten Shows mit Dru Hill, LL Cool J und Run-DMC, sondern reisten auch international, stiegen in Luxushotels ab und trafen auf Fans, die sie anhimmelten und sie schon bald mit dem Kürzel „DC“ bedachten. Aber der größte Beweis für ihren wachsenden Status war, dass die mittlerweile leider verstorbene Whitney Houston sie einlud, auf ihrer Party zu ihrem 35. Geburtstag im August 1998 in New York aufzutreten. Sie kratzten ihr ganzes Geld zusammen, um sich neue, aufeinander abgestimmte Outfits zu kaufen, und als sie auf der Feier aufkreuzten, fühlten sich viele der Gäste an die Supremes erinnert – ein großes Kompliment für die Girls.

      Weitere Aufeinandertreffen mit Megastars sollten folgen, darunter etwa mit der ultimativen Diva des R&B, Mariah Carey – eine Begegnung, die sie alle, wie Kelly meinte, „erstarren“ ließ. Für die Mädchen war Mariah ein Idol. Beyoncé konkretisierte das auf VH1: „Es fühlt sich für mich an, als würde Mariah Careys Stimme von Gott kommen.“ Einer der Smash-Hits der Sängerin, „Vision Of Love“, hatte Beyoncé, die bei der Veröffentlichung des Songs 1990 gerade einmal acht Jahre alt gewesen war, zutiefst beeindruckt. „Ich hörte all diese Gesangsmotive und dachte mir: ‚Wie macht sie das bloß?‘ Die Anzahl der Noten, die sie in einen kleinen Takt packen konnte, faszinierte mich, weshalb ich ebenfalls anfing, das zu versuchen. Sie hat mich total inspiriert.“

      „Get On The Bus“, ein Song, bei dem Destiny’s Child vom Rapper Timbaland unterstützt wurden und der auch im Film Why Do Fools Fall In Love mit Halle Berry zu hören war, wurde 1998 ihre nächste Hit-Single. Dann luden die phänomenal erfolgreichen Boyz II Men die Gruppe um Beyoncé ein, sie auf dem ersten Abschnitt ihrer ausverkauften Evolution-Tour als Support-Band zu begleiten. LaTavia erinnerte sich daran: „Auf Tour zu sein, war ein sehr intensives Gefühl. Wir waren Mädchen, die gerade die Pubertät durchmachten. Unsere Hormone spielten verrückt. Den Terminplan einzuhalten, war sehr anstrengend … spät ins Bett und früh wieder auf.“

      Die Mädchen, die sich erst gerade daran gewöhnten, länger von zu Hause weg zu sein, teilten sich die Hotelzimmer je nach jeweiliger Stimmung und Laune. „Eine Woche schlief ich bei Beyoncé, die nächste dann bei Kelly, dann wieder bei LeToya“, sagte LaTavia. Über

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