Beyoncé - Crazy in Love. Anna Pointer

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Beyoncé - Crazy in Love - Anna Pointer

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eintrat, war sie schon perfekt“, wurde Beyoncé in Texas Music zitiert. „Sie war schön, ging in die Kirche und konnte vor allem singen.“

      Von Anfang an war Michelle willkommen gewesen im Haus der Familie Knowles und teilte sich sogar das Bett mit Beyoncé und Kelly. Dann ging es unter Tinas Anleitung daran, ihr den Look eines Popstars zu verpassen. „Mir wurde zum ersten Mal meine Oberlippe gewachst“, erinnerte sie sich im Observer. „Beyoncés Mom war da, um mir die Hand zu halten, da ich nicht wusste, was mit mir geschah.“

      Wie vorherzusehen war, musste sich Michelle am Anfang jedoch mit Feindseligkeit ihr gegenüber herumschlagen, da sie nun das neue Gesicht in einer bereits etablierten Band war. „Als ich einstieg, bekam ich das ganze Gerede und die Negativität mit. Die Leute sagten: ‚Wer denkt sie eigentlich, dass sie ist?‘“, erklärte sie. „Aber eigentlich war es ein sehr einfacher Übergang, was ich Beyoncé und Kelly zu verdanken hatte. Für sie war es keine große Sache … Wir machten einfach mit den Shows weiter und sagten keinen der Auftritte ab, was eine gute Sache war.“ Beyoncé schwärmte von der neuen Besetzung der Band in der Zeitschrift Teen: „Gesanglich sind Destiny’s Child nun so gut wie nie zuvor. Und nicht nur gesanglich. Die Gruppe ist so harmonisch, so talentiert und bietet so viel Rückhalt.“

      Nach den traumatischen Monaten gab es für das nunmehrige Trio viel Arbeit zu erledigen und alle wussten, dass es überlebenswichtig war, wieder Stabilität in die Sache zu bringen. Aber egal, wie sehr sie sich bemühte, gute Miene zu machen und in die Kameras zu strahlen: Es blieb schwierig für Beyoncé weiterzumachen, nachdem sie wiederholt zum Opfer weitreichender Schuldzuweisungen geworden war. Sie wurde in den Medien und in Blogs schonungslos ins Visier genommen und für das Chaos, das die Band unlängst zu verfolgen schien, verantwortlich gemacht. Es war klar, dass die Kritik sie zutiefst verstörte. Dem Magazin Vibe erzählte sie verbittert: „Manchmal wünschte ich, mein Vater wäre nicht mein Manager, damit die Leute aufhören würden, mich zu attackieren. Immer, wenn irgendetwas in der Gruppe schiefläuft, ist es meine Schuld. Schiebt es einfach auf Beyoncé.“

      Dem Guardian teilte sie außerdem mit: „Es gab Hass-Websites über mich, ich stand unter großem Druck und die Leute schoben mir für alles die Schuld in die Schuhe. Ich war 17, 18 Jahre alt, eine unschuldige Person, ein Kind. Das war eine harte Zeit für mich. Mein Vater ist mein Manager und meine Mutter die Stylistin. Mein ganzes Leben bestand aus ihnen und wenn Leute diese schrecklichen Dinge sagten, fühlte es sich für mich so an, als ob mein ganzes Leben zerstört würde.“ Wenig überraschend nannte sie diese Zeit später die dunkelsten Tage ihrer Karriere und sagte, dass sie zwei Jahre unter Depressionen gelitten habe. „Ich aß nichts und verkroch mich in meinem Zimmer“, erzählte sie Parade. „Es war eine richtig schlechte Zeit in meinem Leben, durch diese einsame Phase durch zu müssen. ‚Wer bin ich? Wer sind meine Freunde?‘ Mein Leben veränderte sich.“

      Beyoncé spürte auch zum ersten Mal, dass die Öffentlichkeit an ihrem Leben teilnahm, was ihren Ruhm auf einen ganz neuen Level beförderte. „Es war zäh. Bis dahin hatten die Medien sich nicht wirklich für mich persönlich interessiert. Es ging nur um unsere Musik. Dann fühlte es sich aber an, als würde ich selbst angegriffen. Die Art, wie die Leute reagierten, änderte sich. Meine Privatsphäre war vorüber.“ Dass außerdem ihre Romanze mit ihrem langjährigen Freund Lyndall endete, machte alles nur noch schlimmer. Obwohl sie nie veröffentlichte, warum es tatsächlich vorbei war, beichtete Lyndall Jahre später, dass er sie betrogen habe, weil er sich selbst nicht gut genug für sie fand. „Eines Nachts, als sie gerade nicht in der Stadt war, ging ich mit ein paar Freunden in eine Bar und landete schließlich im Bett mit einer anderen Frau … Beyoncé ist die Liebe meines Lebens. Sie zu verlieren, bereue ich immer noch mehr als alles andere“, klagte er der Sun. „Wer betrügt bitte eine Frau, die so schön ist wie Beyoncé? Gut, derjenige bin wohl ich und das ist etwas, das mich für immer verfolgen wird.“

      Obwohl sie sich deswegen wohl kaum Sorgen zu machen brauchte, verunsicherte sie die Trennung: „Es war schwer, mich von ihm zu trennen“, sagte sie in einem Interview mit Parade. „Jetzt, da ich berühmt war, hatte ich Angst, dass ich nie mehr jemanden finden würde, der mich liebt. Ich fürchtete mich davor, neue Freunde zu suchen.“ Zum Glück rückte Tina ihrer Tochter den Kopf wieder gerade, indem sie ihrer Tochter versicherte, dass sie mit ihrer Schönheit, ihrem Talent und ihrem Temperament keine Probleme haben würde, wahre Liebe zu finden. Trotzdem empfand auch Tina die schmerzliche Lage, in der sich Beyoncé befand, als schrecklich. „Das war wahrscheinlich eine der schlimmsten Erfahrungen meines Lebens“, vertraute sie CBS an, „weil alles so unwahr war und sie für alles die Schuld zugewiesen bekam.“ Mithilfe der Liebe ihrer Familie und deren schier endlosen Unterstützung gelang es Beyoncé, diese triste Periode zu überstehen und sich ihr „Mojo“ zurückzuholen. Auch die Erfolge, die Destiny’s Child 2000 verbuchen konnten, spielten dabei keine unerhebliche Rolle. Dazu gehörten unter anderem auch der prestigeträchtige „Artists of the Year“-Award der Szenebibel Billboard, den die Band in Las Vegas erhielt, sowie zwei weitere Auszeichnungen bei den Soul Train Lady of Soul Awards.

      Auch Beyoncés Talent als Songschreiberin wurde zunehmend anerkannt und eine Firma namens Hitco Music Publishing nahm sie unter Vertrag, um sie zu fördern. Hitco befand sich in Atlanta und war vom äußerst einflussreichen L. A. Reid – er sollte später zusammen mit Simon Cowell bei X Factor in der Jury sitzen – gegründet worden. Er war schon immer ein großer Fan von Beyoncé gewesen und nannte sie „die talentierteste Performerin der Welt“.

      Im Oktober 2000 veröffentlichte die Band eine neue Single, „Independent Women Part I“, die ausgewählt wurde, um den Soundtrack zu Charlie’s Angels mit Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu zu eröffnen. Der Song schoss förmlich durch die Decke und belegte Platz eins in den Hot 100 von Billboard, wo er sich für elf Wochen einnisten durfte, was ihm einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde einbrachte. Die Nummer debütierte außerdem in Großbritannien auf Chartposition eins und erreichte auch in Kanada und Neuseeland die Spitze der Hitparade. Die frechen Lyrics über Frauen, die sich nicht auf Männer, die ihnen schöne Dinge kaufen, verlassen wollten, waren laut Beyoncé, die für sie verantwortlich zeichnete, eine direkte Antwort an alle, die „Bills, Bills, Bills“ nicht richtig verstanden hatten. „Viele Leute haben die Botschaft nicht kapiert“, erzählte sie gegenüber Teen. „Sie dachten, wir wären hinter dem Geld von Männern her, aber bei Destiny’s Child geht es definitiv nicht um so etwas. Wir sind unabhängige Frauen und können gut für uns selbst sorgen.“

      Anfang 2001 ergab sich ein weiterer Meilenstein für die Band. Sie wurden gefragt, bei der Vereidigung George W. Bushs in ­Washington aufzutreten. Mit ihren perfekt choreografierten Versionen von „Independent Women Part 1“ und „Jumpin’, Jumpin’“ gelang es ihnen, die Menschenmenge in einen wahren Rausch zu befördern. Beyoncé feuerte die republikanische Anhängerschaft an: „Ich will euch alle ‚Bush‘ rufen hören!“ Als sie nach ihren eigenen politischen Ansichten befragt wurde, gab sie sich merklich zurückhaltend, sagte aber später: „Ich trat bei der Vereidigung auf, da im Publikum viele Kids waren, die ich erreichen wollte, das ist alles. Vielleicht werde ich eines Tages über meine politischen Überzeugungen sprechen, aber erst dann, wenn ich weiß, wovon ich spreche.“ Als sie weiter dazu gelöchert wurde, schien es ihr einigermaßen unangenehm zu sein, mit der Bush-Regierung in Zusammenhang gebracht zu werden. Gegenüber der Zeitschrift Interview sagte sie: „Sie wollten unbedingt, dass wir auftraten, und er ist unser Präsident. Er meinte, wir hätten mehr Einfluss auf die Kids, als er das zumeist hätte, und er fände es gut, dass wir als positive Vorbilder in Erscheinung treten würden.“ Auch Tina war es wichtig, dass die Girls nicht als Verfechter der Republikaner wahrgenommen würden: „Es war nicht politisch. Die Abmachung bestand darin, dass die Organisatoren alle Schilder und alles, was politisch war, abbauen würden, und die Mädchen einfach nur für die Kids performen würden.“ Rückblickend wirkte die Performance jedenfalls ziemlich ironisch, da Beyoncé sich inzwischen als entschiedene Unterstützerin der Demokraten und eine der lautesten Befürworterinnen Obamas zu erkennen gab.

      Im Februar wurden sie zum ersten Mal eingeladen,

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