ICH. Ricky Martin
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In meinem Land gibt es das folgende Sprichwort: »No hay mal que por bien no venga« (»Es gibt kein Übel, das nicht auch zu etwas Gutem taugt«). Ich finde, wir sollten uns stattdessen lieber einen Spruch zu Eigen machen wie diesen hier: »Heute entscheide ich mich für den Weg, der schon immer meiner war.« Es als Fehler zu betrachten, dass ich Puerto Rico an jenem Tag verließ, hieße, all die wundervollen, außergewöhnlichen Dinge, die danach geschahen und die mir entgangen wären, wenn ich zu Hause geblieben wäre, zu ignorieren. Ich denke, es war weder völlig richtig noch völlig falsch, meine Heimat verlassen oder die Zeit bei Menudo verbracht zu haben. Es war richtig und falsch zugleich. Ich musste das tun, was ich tat, um dorthin zu gelangen, wo ich heute bin.
Wir werden alle unterschiedlich schnell erwachsen. Einige Menschen haben das Glück, unter der Anleitung und der liebenden Fürsorge ihrer Eltern aufzuwachsen, andere müssen sich den Umständen anpassen und schon sehr früh in ihrem Leben erwachsen werden. Ich gehöre zu den Letzteren. Im Alter von zwölf Jahren bot sich mir eine Chance, die mein ganzes Leben auf den Kopf stellte: Menudo. Es war eine der erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte, und als ich schließlich ein Teil davon wurde, ging ein Traum in Erfüllung. Menudo war alles, was ich mir je gewünscht hatte. Doch wie alle großartigen Dinge im Leben war auch diese Erfahrung mit vielen Opfern verbunden: Ich musste meine Familie, meine Schule und meine Freunde zurücklassen – alles, was mir vertraut war. Ich opferte meine Jugend und meine Unschuld. Aber obwohl mir heute klar ist, dass ich mir diese Dinge niemals wieder zurückholen kann, bereue ich definitiv nichts. Es war zwar ein schwieriger Prozess, aber darum geht es schließlich beim Erwachsenwerden: Du stellst dich den Herausforderungen, die das Leben für dich bereithält, und wächst an ihnen.
Als ich damals das erste Mal nach Hause zurückkehrte, war mir selbst noch nicht bewusst, wie mich meine neuen Erfahrungen verändert hatten. Meine Entwicklung war noch längst nicht abgeschlossen. Zwar war ich in vielerlei Hinsicht schon sehr erwachsen – ich hatte intensiv gelebt, war viel gereist und hatte jede Menge Erfahrungen gesammelt. Jedoch war mir damals nicht klar, welchen spirituellen Weg ich einschlagen sollte, um zu mir selbst zu finden. Während meiner Zeit bei Menudo hatte ich eine Menge gelernt und mich in geradezu beängstigendem Tempo entwickelt. Ich lernte nicht nur zu singen, zu tanzen und all die anderen Dinge, die man für eine Karriere im Showbusiness braucht. Ich begann zugleich, die Welt auf eigene Faust zu erkunden, ohne Aufsicht durch meine Eltern, die mich beschützten. Natürlich resultierten daraus so manche Defizite, und schon bald nach meiner Heimkehr machten mir Unsicherheit, Angst und Orientierungslosigkeit, wie sie wohl jeder Teenager kennt, schwer zu schaffen. Erst nach der Rückkehr auf meine Heimatinsel und in den Schoß der Familie bemerkte ich diese innere Leere. Ebenso wie viele andere Menschen glaubte auch ich damals, Glück sei etwas, das ich außerhalb meiner selbst und nicht in mir finden konnte.
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