Kochwut. Ella Danz
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Kochwut - Ella Danz страница 9
»Perfekt.«
»Wie laufen die Geschäfte?«
»Ich weiß zwar nicht, was das hiermit zu tun haben soll, aber dennoch: Sie laufen hervorragend.«
Angermüller und Jansen warfen sich einen kurzen Blick zu.
»Waren Sie Freunde?«
»Wir haben sehr gut zusammengearbeitet. Privat gingen wir eher getrennte Wege.«
»Aber Sie wohnten doch beide hier im Herrenhaus?«
»Zeitweise wohne ich auf Güldenbrook, das stimmt. Mit einer Mietwohnung im herkömmlichen Sinne ist das allerdings nicht zu vergleichen«, der Anflug eines nachsichtigen Lächelns legte sich auf Leboutons Gesicht. »Wenn jeder um die 200 Quadratmeter für sich hat, kommt man sich nicht so leicht ins Gehege, wissen Sie.«
Angermüller ließ sich von Leboutons herablassendem Ton nicht irritieren.
»Hat Herr von Güldenbrook Familie, Angehörige?«
»Er ist geschieden und hat einen Sohn, Clemens.«
»Wohnt der auch hier?«
»Christian lebte allein. Clemens in Lübeck, soweit ich weiß.«
»Wie alt ist er? Was macht er so?«
Lebouton spähte ungeduldig auf seine Armbanduhr.
»Er muss so Mitte 30 sein. Er hat lange studiert, irgendwas und sich dann mit einer Firma selbstständig gemacht. Aber was er genau macht, kann ich Ihnen gar nicht sagen. Ich habe ihn in letzter Zeit nur selten gesehen. Das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater war wohl nicht das beste.«
»Was ist mit der ehemaligen Frau?«
»Die habe ich nie kennengelernt. Soweit ich weiß, lebt sie schon seit Langem mit ihrem zweiten Mann in den USA.«
»Wer, glauben Sie, könnte von Güldenbrooks Tod profitieren?«
Wieder ein Blick auf die Uhr.
»Meine Herren, ich denke, es ist Ihre Aufgabe, das herauszufinden. Meine Zeit ist leider begrenzt.«
Die Ungeduld des Zeugen ließ Angermüller ganz ruhig werden.
»Ich stelle meine Frage noch einmal: Wer könnte von Güldenbrooks Tod profitieren? Sein Sohn? Sie, als sein Geschäftspartner?«
»Was soll das? Ich profitiere davon ganz bestimmt nicht, im Gegenteil. Mit ist ein sehr kompetenter Partner verloren gegangen, und was seinen Sohn betrifft: Ich kenne Christians Testament nicht.«
Lebouton erhob sich.
»Und jetzt muss ich wirklich zurück ins Studio, meine Herren. Die Zuschauer werden sonst unruhig.«
»Was für ein Mensch war Christian von Güldenbrook?«
Verständnislos sah Lebouton den Kriminalhauptkommissar an.
»Was für ein Mensch Christian war?«
Es schien, als würde er sich zum ersten Mal über diese Frage Gedanken machen.
»Er war ehrlich, zurückhaltend – korrekt würde ich sagen. Ein Mensch mit festen Grundsätzen. Ein Sportsmann.«
»Hatte er Feinde?«
»Was für eine Frage? Niemand wird von allen nur geliebt …«
»Wer könnte einen Grund gehabt haben, ihn aus dem Weg schaffen zu wollen?«
»So habe ich das nicht gemeint. Ich kann Ihnen keine konkreten Namen nennen. Und jetzt verabschiede ich mich. Sie wissen, wo Sie mich finden. Und sollten Sie unbedingt ins Studio kommen müssen, bitte kein Aufsehen!«
»Herr Lebouton, auch wir machen hier unseren Job. Wir wollen den Tod Ihres hoch geschätzten Partners aufklären, und es wäre sehr hilfreich, wenn Sie uns dabei unterstützen würden.«
Sein Unmut war dem Meisterkoch deutlich anzumerken. Mit hochgezogenen Brauen sah Lebouton auf seine Armbanduhr.
»In spätestens zwei Stunden können Sie noch einmal mit mir sprechen, meine Herren, wenn es unbedingt nötig ist. Mehr kann ich jetzt nicht für Sie tun.«
Er drehte sich abrupt um und eilte zur Tür.
»Eine Frage noch, Herr Lebouton!«
Lebouton blieb mit der Hand auf der Klinke stehen.
»Was ist denn noch?«, fragte er verärgert.
»Haben Sie vielleicht einen Schlüssel für die Wohnung von Herrn von Güldenbrook? Wir müssten uns da ein bisschen umschauen.«
»Dürfen Sie das denn einfach so?«
Es war offensichtlich, dass dem Starkoch dieses Ansinnen überhaupt nicht gefiel.
»Seien Sie versichert, wir dürfen«, erwiderte Angermüller bestimmt.
»Klingeln Sie drüben im Herrenhaus bei meinem Büro. Ich sag der Sekretärin Bescheid.«
Ein genervter Seufzer noch, und die Tür fiel laut ins Schloss.
»Ich mag meinen Job – vor allem, weil ich viel mit Menschen zu tun habe«, sagte Jansen langsam.
»Der ist eben ein Star, der Mann, da gelten andere Maßstäbe. Wir sind für den einfach nur zwei lästige kleine Polizisten«, meinte Angermüller gleichgültig. Von Leuten wie Lebouton hatte er sich noch nie die Laune verderben lassen. Dabei interessierte ihn der Mann eigentlich, der in allen Medien als Küchenpapst präsent war und dessen Namen und Beruf wahrscheinlich jedes Kind in Deutschland kannte.
»Schaun wir mal. Vielleicht geht’s ja mit der Dame besser. Holst du sie rein?«
Wie ein Metronom klangen ihre hohen Absätze auf dem gefliesten Küchenboden. Von Jansen eskortiert, schob sich Alix Blomberg wiegenden Schrittes herein und blieb abwartend vor dem Tisch stehen, an dem Angermüller saß. Der stand sofort auf und bot ihr, als er ihre suchenden Blicke sah, einen Platz an. Sie warf die rotbraune Mähne zurück, dankte mit einem Lächeln, setzte sich und schlug die perfekten langen Beine übereinander, die der kurze Rock bis weit übers Knie frei ließ.
»Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie mit ihrer markanten Stimme, die auf Jansen eine überwältigende Wirkung zu haben schien.
»Claus? Würdest du bitte?«, weckte Angermüller seinen Kollegen, der nur dastand und schaute.
»Aber gern. Bitte Frau Blomberg, ich müsste Ihre Personalien …«, sagte Jansen mit einem charmanten Grinsen und waltete seines Amtes.
Alix Blomberg lebte in Hamburg und war am Abend zuvor für die bevorstehende Aufzeichnung angereist.
»Ich bin zusammen mit Ebbo gekommen, Eberhard Prantl, das ist unser Regisseur. Ich hab ihn