Eisblumenblüte. Isolde Kakoschky

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Eisblumenblüte - Isolde Kakoschky

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ihrer Mutter gescheitert, die lebte da schon nicht mehr. Nein, ihr Freund ertrug ihr ständiges Klammern nicht, wie er es nannte. Sie wusste noch nicht, wie Mark damit umging. Schließlich war er auch schon einige Jahre Single und hatte sich sein Leben eingerichtet.

      Zuhause angekommen, schaltete sie den Laptop an und sah in ihr Postfach. Die Werbung der verschiedenen Internet-Händler ignorierte sie. Dann las sie die Betreff-Zeile dieser Freunde-Seite: Berit Schwerzer kennt Sie! Kristina klickte darauf. Ob sie Berit nun wirklich kannte, wusste sie zwar noch immer nicht, aber schließlich standen sie inzwischen im Kontakt. Also gut, dachte sie sich, dann kenne ich sie ebenfalls. Nun fiel ihr auch die immer noch unbeantwortete Email wieder ein und sie begann zu schreiben.

      Denn heute konnte sie auch auf die Frage, wie es ihr ging, überzeugt schreiben: Ja, es geht mir gut. Sie teilte Berit, weil diese danach gefragt hatte, außerdem mit, dass ihre Mutter leider schon vor 15 Jahren gestorben war. Zuerst wollte sie nach ihren Großeltern fragen, doch dann überlegte sie es sich. Die wären jetzt weit über 90, was die Wahrscheinlichkeit stark herabsetzte, dass sie noch lebten. Also schrieb sie nur, dass sie sich auf das Treffen sehr freue, da sie seit über 40 Jahren nicht mehr im Mansfelder Land gewesen war. Noch ein paar nette Grüße an eventuelle Bekannte, und ab ging die elektronische Post.

      Voller Vorfreude machte Kristina sich am Morgen wieder auf den Weg zur Arbeit. Das kam ihr selbst komisch vor, Mark war schon seit Jahren ihr Kollege, und doch hatte sich etwas ganz Entscheidendes verändert. Selbst am Abend, als sie sich eine Quiz-Show im Fernsehen angeschaut hatte, gingen ihre Gedanken zu ihm. Nun lief sie lachend auf ihn zu und begrüßte ihn freudig. Bis zur Frühstückspause plätscherte der Büroalltag in seinem üblichen Lauf dahin. Sie startete den Rechner, rief ihre Emails ab und sortierte nach Wichtigkeit, speicherte sie ab oder löschte auch umgehend. Selbst hier kam oft unnötige Werbung an. Dann warf sie einen Blick auf das Navigationsprogramm, überzeugte sich, dass alle Fahrzeuge gut im Tourenplan unterwegs waren, las deren Nachrichten, um dann neue

      Aufträge zu verschicken. Später arbeitete sie weiter an den Frachtrechnungen des Vormonats, denn die mussten schnellstmöglich zu den Empfängern. Ehe sie es sich richtig versah, war auch schon Mittag.

      »Kommst du mit zum Imbiss?« Kristina hatte gar nicht bemerkt, dass Mark schon an der Tür stand und sie beobachtete. Sie sah auf und lächelte ihm zu. »Gerne! Auch ohne schriftliche Einladung!«

      Der Himmel war von dicken, grauen Regenwolken bedeckt, doch zwischen ihr und Mark schien die Sonne.

      Nach Feierabend führte sie der Weg zuerst in den nächstgelegenen Supermarkt. Am Morgen hatte sie festgellt, dass kaum noch Katzenfutter vorrätig war. Und das ging ja nun gar nicht. Schließlich konnte sich ihr Kater Toni nicht mal einfach eine Maus fangen. Also deckte sich Kristina nicht nur mit Futter für Toni und Katzenstreu ein, sondern füllte auch noch ihre Vorräte auf. In ihrem tiefsten Innern hoffte sie, dass es nicht allzu lange dauern würde, bis Mark wieder bei ihr übernachtete. In Gedanken sah sie sich schon gemeinsam den nächsten Ausflug machen.

      Aber selbst bis zum nächsten Wochenende lag noch eine ganze Menge Arbeit vor ihnen. Und die hatte manchmal etwas von einem Fließband an sich. Jeden Tag wiederholten sich vor allem morgens die gleichen Abläufe. Jede Woche hatte ihren bestimmten Rhythmus und jeder Monat ähnelte sich in der Abfolge.

      Doch langweilig war es nie. Schauen wir mal, was der Tag noch bringt, das war ihr Motto geworden. Doch nun schlug erst einmal wieder die Routine zu, der Monatsabschluss musste pünktlich abgeliefert werden, auf jeden Fall vor dem Wochenende. Mark hingegen schien sich schon auf die anstehende Auslagerung vorzubereiten. Jedenfalls blieb beiden wenig Zeit, während der Arbeit miteinander zu reden. Doch Kristina sagte sich, wenn ihr Freund nicht zufällig ihr Kollege wäre, dann gäbe es diese Möglichkeit sowieso nicht. Also, und hier kam wieder die pragmatische Art ihrer Mutter zum Vorschein, trug sie es mit Fassung.

      Ja, ihre Mutter hatte zeitlebens alles mit Fassung getragen, das Leben genommen, wie es kam. Nur einmal hatte sie ganz furchtbar laut mit jemandem gestritten und geschrien. Das war in der Nacht gewesen, ehe sie morgens in den Zug stiegen und nie wiederkehrten. Die Lautstärke und die bebende Wut ihrer Mutter spürte sie jetzt ganz deutlich in ihrer Erinnerung, nur die Worte dazu, die wollten ihr nicht einfallen.

      Verdutzt schaute Kristina auf ihren Bildschirm. »Na so was«, sagte sie zu sich selbst, »wer hat mir denn meinen Werner geklaut?« Jedenfalls fehlte der Markierungspunkt für seinen LKW auf der Karte. Am vorigen Nachmittag hatte sie ihm noch den neuen Frachtauftrag übermittelt, da schien alles normal zu sein. Nun griff sie zum Telefon, um den Kollegen anzurufen.

      »Guten Morgen, Werner«, grüßte sie ihn freundlich.

      »Sag mal, was ist los? Ich kann dich nicht orten.«

      »Tja, das ist schon komisch, seit gestern geht hier nix mehr, auch das Navi ist ausgefallen«, erklärte ihr der Fahrer. »Aber ich hätte mich nachher schon gemeldet. Das Handy funktioniert ja noch. Erst mal bin ich noch unterwegs.«

      »Dann werde ich mich schon mal um einen Termin in der Werkstatt kümmern. Kommst du klar ohne Navi?« Kristina bereute die Frage sofort, denn sie hörte Werner lachen.

      »Mien Deern, ich bin noch die Generation, die was mit der Landkarte anfangen kann!«

      Kristina gab ihm recht, im nächsten Jahr würde Werner in Rente gehen. Er war die meiste Zeit seines Berufslebens ohne technische Hilfsmittel ausgekommen.

      »Aber wenn du leer bist, rufst du an.«

      ‼… sagte der Disponent zu seiner Frau, die zur Entbindung ins Krankenhaus fährt!« ergänzte Werner den alten Trucker-Witz und lachte laut darüber.

      Auch Kristina schmunzelte. Sie waren schon eine lustige Truppe! Sie beobachtete noch einen Moment die sich bewegenden Pfeile auf dem Monitor, ehe sie erneut zum Telefon griff, um die Werkstatt anzurufen.

      Gegen Mittag traf sie sich mit Mark, um gemeinsam die Pause zu verbringen. Das war inzwischen eine lieb gewordene Angewohnheit. Kristina nutzte die Gelegenheit, Mark eine Frage zu stellen. »Was hast du denn am Wochenende vor?«

      Mark blickte sie amüsiert an. »Du meinst, was haben wir am Wochenende vor?« Er betonte das WIR. Kristina fühlte sich ertappt. Sie dachte längst an sich und Mark als Paar, aber sie wollte nicht über seinen Kopf hinweg über seine Freizeit bestimmen.

      »Na pass auf, für morgen habe ich meiner Tochter einen Einkaufsbummel versprochen«, setzte er zu einer Erklärung an. Ihm entging nicht, dass sich Kristinas Miene verfinsterte. »Aber am Abend kann ich zurück sein. Wollen wir dann gemeinsam essen?«

      Jetzt lächelte sie wieder. »Sehr gerne! Ich hoffe ja, du hast auch am Sonntag noch Zeit.« Als Mark nickte, fuhr sie fort: »Und es wäre gut, wenn du ein Paar Wechselsocken mitbringst!«

      

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