Operation Terra 2.0. Andrea Ross
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![Operation Terra 2.0 - Andrea Ross Operation Terra 2.0 - Andrea Ross](/cover_pre948988.jpg)
Nach einigen Monaten Dauerstress zeigt Jesus erste Ermüdungserscheinungen, denn die Erwartungshaltung unter seinen Jüngern und in der Bevölkerung ist sehr hoch. Er muss fast nonstop Heilen, Taufen, Dämonen austreiben, für Speis und Trank sorgen – und den Menschen eindringlich vom Himmelreich predigen, um möglichst viele Schäfchen des Herrn vor dem herannahenden Endgericht zu erretten.
Die Obrigkeit trachtet schließlich voller Arglist danach, den vom Volk geliebten Messias nach nicht einmal zwei Jahren des mildtätigen Wirkens aus dem Verkehr zu ziehen, bevor seine Philosophie größere Umwälzungen mit sich bringt.
Im prunkvollen Palast des Sanhedrins zu Jerusalem kommt es kurz vor dem Passahfest zu einer folgenschweren Entscheidung, welche alsbald durch die weltliche Gerichtsbarkeit vollzogen werden soll. Die tiberianische Crew hat indessen längst die Kontrolle verloren, muss tatenlos zusehen und den Ereignissen ihren geschichtsträchtigen Lauf lassen.
Operation Terra 2.0 – Schöne neue Welt? (3)
Die Mission steuert auf ihr Ende zu. Kalmes und Solaras haben noch nicht ausgelitten – im Gegenteil! Ausgerechnet zum bevorstehenden Passahfest scheint sich das Schicksal des außerirdischen Messias zu besiegeln. Während »Maria Magdalena« verzweifelt versucht, die Missionskollegen endlich zum Eingreifen zu bewegen, kämpft »Jesus« vor allen Dingen mit beängstigenden Sinneseindrücken. Er ahnt ja noch immer nicht wer er ist, wird aber seit einiger Zeit von Visionen aus seiner früheren Existenz heimgesucht.
Die Machthaber des Jordanlandes nutzen derweil die Causa Jesus dazu, ihre jeweiligen Machtansprüche auszuleben. Während Statthalter Pontius Pilatus‘ zum Christentum konvertierte Frau den unglückseligen Rabbi retten möchte, gibt es für den selbstgefälligen Hohepriester Kaiphas nur ein Ziel; er trachtet hinterhältig danach, den populären Unruhestifter baldmöglichst ans Kreuz zu nageln.
Pontius Pilatus sitzt zwischen den Stühlen, wird beim Schauprozess in Jerusalem wider Willen zur tragischen Figur. Ihm bleibt schließlich nichts anderes übrig, als das Todesurteil des Sanhedrins schweren Herzens zu ratifizieren.
Der plötzliche Schock über seine Verurteilung zum Tode bewirkt bei Jesus/Solaras, dass er sich seiner wahren Identität schlagartig wieder bewusst wird. Seine Lage ist aussichtslos, denn nun muss der schwer geschundene Tiberianer sein Marterinstrument höchstpersönlich zur Hinrichtungsstätte tragen. Man nagelt den König der Juden ans Kreuz und wartet spottend darauf, dass er das Zeitliche segnen möge.
In buchstäblich letzter Sekunde gelingt seiner treuen Gefährtin die Rettung, wobei ihr eine zufällige Sonnenfinsternis zu Hilfe kommt. Man bringt den vorgeblich Verstorbenen zu einem kühlen Felsengrab in der Nähe, welches mit einem massiven Stein verschlossen wird.
Während Kalmes alles dransetzt, ihren Geliebten dort lebend wieder herauszubekommen, bereitet man sich auf Tiberia fieberhaft auf die Rückkehr des Raumgleiters Jehova Suspension vor, welcher gegen Mitternacht erwartet wird.
Die machtgeile Vorderste Alanna bekommt es allmählich mit der Angst zu tun, weil sie die Folgen der Mission noch nicht genau abschätzen kann; ihr Sabotageakt ist jedenfalls misslungen. Es kriselt zunehmend zwischen ihr und dem designierten Regenten Kiloon, dessen Frau sie in Kürze werden soll.
Auf Terra gelingt es der Missionscrew schließlich, ihren Kollegen Solaras zu reanimieren. Kurz vor dem Start zur Heimreise beschließt Leiter Balthasar, den Menschen Terras noch ein Vermächtnis von Jesus zu hinterlassen, um die nachhaltige Wirksamkeit der Mission um ein Vielfaches zu steigern.
Dank geschickt platzierter Holographen werden kurze Zeit nach Jesus‘ unerklärlichem Verschwinden aus dem Grab einige auserwählte Schlüsselpersonen in den Genuss einer meisterhaft inszenierten Geisterscheinung kommen und den Mythos von einem auferstandenen Messias perfekt machen.
Die Operation Terra 2.0 ist damit beendet; der Raumgleiter steuert in den Zeittunnel, der ihn nach Tiberia und zurück in die Gegenwart bringen soll. Dort wartet bereits die Elite Tiberias voller Vorfreude, um die erfolgreiche Crew in einem rauschenden Festakt zu ehren.
Bereits kurze Zeit nach der Ankunft stellt sich jedoch heraus, dass auf Tiberia Intrigen im Gange sind. Auch auf Terra entwickelt sich die Geschichte nicht zur Zufriedenheit. Dort entsteht nämlich eine christliche Diktatur, deren raffgierige Maschinerie den Bewohnern mit der Zeit alle Freiheiten nimmt. Jesus‘ Botschaft von selbstloser Liebe und Mitgefühl wird rücksichtslos pervertiert und nach Bedarf umgedichtet.
Solaras‘ alter Freund Arden, der frischgebackene Vorderste der Sektion Geschichte, Archiv und Schrift, wird unfreiwillig zum Drehund Angelpunkt bei der Aufdeckung eines folgenschweren Skandals, welcher von Alanna initiiert und von der nichtsahnenden Regentenfamilie protegiert wurde.
Beim rituellen Festakt zur Amtseinführung Kiloons und dessen Eheschließung mit der schönen Alanna stellt sich heraus, dass die nagelneue Regentengattin mit den uralten Traditionen bricht und sehr eigensüchtige Pläne für die Zukunft Tiberias schmiedet. Schon bald sind geheime Bauvorhaben, konspirative Treffen und gezielte Desinformation an der Tagesordnung.
Während Regent Kiloon die Fehler aus der vergangenen Mission schuldbewusst mithilfe einer neuerlichen Entsendung von tiberianischen Missionaren nach dem fernen Terra korrigieren möchte, verfolgt Alanna einen ehrgeizigen Plan:
Sie will den Stammplaneten Mars wieder als habitable Welt reaktivieren, um »ihrem« Volk dort in nicht allzu ferner Zukunft eine neue Heimat zu bieten und sich selbst damit ein Denkmal zu setzen. Für die Erreichung dieses Zieles geht sie skrupellos über Leichen.
Solaras plagen derweil ganz andere Probleme. Er muss sein Dasein seit der Rückkehr getrennt von seiner geliebten Kalmes fristen, denn nach Beendigung der gemeinsamen Mission darf das Paar nicht mehr sektionsübergreifend kommunizieren.
So steuert das Schicksal der Liebenden, genau wie dasjenige der beiden Planeten, einer ungewissen Zukunft entgegen …
***
Liebe Leser,
im Anhang finden Sie ein Glossar, das auch eine Kurzanleitung für das verwendete KIN-Zeitsystem enthält. Wissenswertes über den Planeten Tiberia ist in Band 1 – Menschheit im Exil beschrieben. Jetzt wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung beim Weiterlesen!
Ihre Autorin Andrea Ross
Tiberia, etwa 1 TUN nach Rückkehr der Jehova Suspension
Die Mitteilung auf Gabriels Kommunikator stammte aus der Sektion Ideologie und Bildung. Es sei eine Frau an ihrem Arbeitsplatz plötzlich ohnmächtig zusammengebrochen; die Ursache dafür liege bislang noch im Dunkeln, hieß es in der gebotenen Kürze.
Der alternde Mediziner überlegte nicht lange, bestätigte den Erhalt der Nachricht und meldete sich spontan freiwillig zu diesem Routineeinsatz.
Freilich, er hätte auch einen jüngeren Kollegen dorthin schicken können – aber schließlich arbeitete sie in genau dieser