Raus in den Wald. Rudolf Nützel

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Raus in den Wald - Rudolf Nützel

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29Mit einer Rangerin unterwegs

       30Baden mit dem Waldbademeister

       31Keltenschanzen im Wald entdecken

       32Verlassene Orte im Wald suchen

       33Glasproduktion im Wald

       In den letzten Urwäldern Mitteleuropas unterwegs

       34Im Urwald Kubany

       35Im Urwald Höllbachgspreng

       36In der Sächsisch-Böhmischen Schweiz

       37Zu den Zirben im Naturwald-Reservat Wettersteinwald

       38Im Naturwaldreservat Achrain im Westallgäu

       39Skandinavisches Abenteuer auf der Durchreise

       40Im Urwald auf der Insel Vilm

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       Diese alte Eiche stand schon in der Deuringer Heide, als der Autor noch ein Kind war.

       Vorwort

      Unser Leben findet mittlerweile mehr digital als analog statt: Viele sitzen täglich stundenlang vor ihren Laptops und Smartphones. Wo bleibt da das Abenteuer? Statt digitaler Langeweile brauchen wir mehr Spannung, Risiko und Ungewissheit. Dabei wartet das Großartige oft direkt vor der Haustür, in der Natur, im Wald hinter der Siedlung. Abenteuer im Wald müssen nicht lange dauern und die Sensation ist oft im Kleinen ganz in der Nähe zu finden. Es lohnt sich daher, gleich den nächsten Wald zu erkunden, wo es noch viel Unbekanntes zu entdecken gibt. Waldabenteuer sind meist kostenlos oder für wenig Geld zu bekommen. Es braucht keine Spezialausrüstung und kein Training.

      Ich persönlich bevorzuge die Entspannung nach Feierabend in den nahen Wäldern ohne Übernachtung oder den mehrstündigen Trip am Wochenende. Outdoorabenteuer sind aber auch beim Spaziergang im Park während der Mittagspause möglich. Ein huschendes Eichhörnchen, das Beobachten einer kriechenden Schnecke oder ein melodiöser Vogelgesang erfreuen unser Herz und erzeugen schöne Erinnerungen.

      In der Natur sollte rücksichtsvolles Verhalten eine Selbstverständlichkeit sein. Dies bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf Schutzgebiete, sondern gilt generell überall dort, wo wir Wildtiere beobachten oder Pilze und Pflanzen entdecken wollen.

      Für mich ist der Wald ein Ort, um Kraft zu tanken. Im Wald kann ich mich aber auch mit der natürlichen Umwelt verbunden fühlen und über den Sinn des Lebens nachdenken, Freude am Leben haben und glücklich sein. Brechen auch Sie auf und tauchen Sie ein in Ihre eigenen Waldabenteuer. Dieses Buch gibt Ihnen Inspirationen für Ihre persönlichen Entdeckungen in unseren Wäldern zwischen Ostsee und Alpen.

      Viel Spaß bei Ihren Waldabenteuern wünscht Ihnen

       Dr. Rudolf Nützel

       Einleitung

      Vorfreude ist die schönste Freude! Dies bestätigt die Gehirnforschung. Zwischen Bäumen, Sträuchern, Farnen, duftendem Moos und Pilzen die Zeit zu verbringen, kann bereits im Vorfeld Glücksgefühle erzeugen. Denn mit einem Aufenthalt im Wald verbinden wir oft positive Erinnerungen. Schon der Gedanke, in den Wald zu gehen, ist eine emotionale Reaktion auf zukünftige positive Ereignisse. Unsere Vorfahren haben jahrtausendelang zwischen den Bäumen und von den Früchten der Bäume und Sträucher gelebt. Deshalb steckt uns der Wald quasi in den Genen. Wald steht für Sehnsüchte, sinnliche Erlebnisse, Emotionen. Das Zwitschern der Vögel, das Rauschen der Blätter, die beruhigenden Farben, all dies wirkt sich stimulierend auf unsere Gesundheit aus. Medizinische Untersuchungen zeigen, dass unser Immunsystem durch einen Waldbesuch positiv beeinflusst wird. Bäume produzieren chemische Verbindungen, die beispielsweise unseren Blutdruck senken und für Entspannung sorgen.

       Was ist ein Waldabenteuer?

      Der Abenteuergrad eines Waldausflugs wird sicherlich von Individuum zu Individuum unterschiedlich aufgefasst. Beim Waldabenteuer geht es uns darum, das gewohnte Umfeld zu verlassen, um etwas zu unternehmen, das interessant, faszinierend zu sein verspricht und bei dem der Ausgang ungewiss ist. Nehmen Sie sich die Zeit, die Natur in all ihrer Schönheit und Wildheit zu entdecken. Positive Empfindungen gelingen leichter, wenn man entspannt ist. Schon allein in den Wald zu gehen, die Augen zu schließen und die unterschiedlichen Geräusche wahrzunehmen, kann nach mehreren Stunden Bildschirmarbeit eine tolle Erfahrung sein. Das aktive Ertasten von Pflanzen erschließt neue Wahrnehmungen. Die tiefrissige Borke einer Eiche fühlt sich ganz anders an als die glatten Rinden von Rot- und Hainbuche.

      Im Wald eröffnet der Wechsel zwischen Fern- und Nahblick, aber auch der Blick zur Seite, nach oben in die Baumkronen oder zurück zusätzliche Perspektiven. Mit einem Fernglas können Details von weiter entfernten Wildtieren erspäht werden. Für mich sind aromatische Düfte von Blumen oder der würzige Geruch von Moosen und Pilzen etwas Besonderes. Ein herrliches Abenteuer für die Nase! Auch das Zerreiben von Nadeln und Blättern erzeugt die unterschiedlichsten Düfte.

      Um unangenehme Überraschungen beim Waldbesuch zu vermeiden, lohnt es sich ein paar Regeln zu beachten.

       Darf ich in jeden Wald?

      Grundsätzlich ist in Deutschland das Betreten der Natur auf Wegen und ungenutzten Grundflächen zum Zweck der Erholung allen gestattet. Dies garantieren das Grundgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz. Spazierengehen und Wandern, ebenso wie Joggen, Nordic Walking, Klettern, Skilanglaufen, Schlittschuhlaufen, Schneeschuhgehen und Schlittenfahren, gelten als naturverträgliche Betätigungen. Reiten und Fahrradfahren sind allerdings auf die geeigneten Straßen und Wege beschränkt. Dieses allgemeine Betretungsrecht kann aus Gründen des Naturschutzes, der land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung, zum Schutz der Erholungsuchenden oder zur Vermeidung erheblicher Schäden eingeschränkt sein. Beispielsweise müssen wir in einem Naturschutzgebiet oder Nationalpark auf den Wegen bleiben.

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