Raus in den Wald. Rudolf Nützel

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Raus in den Wald - Rudolf Nützel

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      Unsere häufigsten Laubbaumarten sind Buche und Eiche. Sie bedecken ein Viertel der Waldfläche. Sie unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihrer Blätter, Früchte und Knospen.

      Die Buche kann in Deutschland überall vorkommen, wo es nicht zu trocken oder zu nass ist. Ihre Blätter haben einen welligen Rand und sind seidig behaart. Die Blattfarbe wechselt im Herbst von Grün über Gelb zu Orangerot bis Rotbraun. Deshalb und wegen des rötlichen Holzes heißt sie auch Rotbuche. Die vertrockneten Blätter bleiben oft den ganzen Winter an den Zweigen. Die Bucheckern bestehen aus zwei stacheligen Fruchtbechern mit Nüssen darin. Die glatte, silbergraue Rinde ist zu jeder Jahreszeit ein gutes Erkennungsmerkmal.

      Dem weißen, sehr harten Holz verdankt die Weißbuche ihren Namen. Wie die Rotbuche zeigt sie eine glatte Rinde. Ihre Blätter sind jedoch am Rand gesägt.

      Typische Erkennungsmerkmale für die Eiche sind: Früchte, gelappte Blätter und stark gefurchte Borke. Wer die Unterschiede zwischen Stiel- und Traubeneiche erkennen will, muss genauer hinschauen. Die kugeligen Früchte der Traubeneiche sitzen zu mehreren direkt am Zweig. Die länglichen Früchte der Stieleiche sitzen dagegen an mindestens zwei Zentimeter langen Stielen. Die Blätter der Stieleiche sind tiefer gelappt als die der Traubeneiche. Wie die Buche werfen Eichen ihre vertrockneten Blätter meist erst im Frühjahr ab.

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       Bei der Traubeneiche sitzen die Eicheln zu mehreren direkt am Zweig.

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       Die dicke Borke der Eichen sind stark gefurcht.

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       Moorbirken erhellen mit ihrer weißen Rinde den Fichtenwald.

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       Im Herbst wirft die Lärche ihre goldgelben Nadeln ab und steht im Winter kahl in unseren Wäldern.

      Allen drei heimischen Ahornarten gemeinsam sind die fünflappigen Blätter, die einer gespreizten Hand ähneln. Beim Spitzahorn sind die »Finger« sehr spitz ausgezogen. Die Flügel der Früchte stehen im stumpfen Winkel ab. Der Bergahorn hat die Blätter nur leicht zugespitzt und die Flügel der Früchte stehen in spitzem Winkel zueinander. Die Borke des Bergahorns blättert bei älteren Bäumen wie bei Platanen ab. Deshalb wird er auch als »Pseudoplatane« bezeichnet. Die Rinde des Spitzahorns dagegen hat viele Furchen, blättert aber nicht ab. Die Blattlappen des Feldahorns sind abgerundet. Die Früchte bestehen aus nahezu waagrecht abstehenden Flügeln.

      Birken gelten als Frühlingsboten, da sie als erste Bäume ihr zartes Grün zeigen. Hänge-Birke und Moor-Birke leuchten schon von Weitem mit ihrer weißen Rinde. Die Hänge-Birke ist die häufigere, da sie auf fast allen Böden gut wachsen kann. Sobald es jedoch feuchter und saurer wird, gedeiht die Moor-Birke besser. An der Moor-Birke sind die jungen Blätter und Zweige behaart.

      Blüht ein Baum im April am Waldrand leuchtend weiß, dann handelt es sich meist um eine Vogelkirsche, die Wildform unserer kultivierten Kirschbäume. Die bis 15 Zentimeter langen Blätter haben am Stiel zwei rote Nektardrüsen. Typisch ist die sich waagrecht ablösende Ringelborke.

      Die Traubenkirsche blüht erst im Mai in Trauben aus wenigstens 20 Einzelblüten und bildet erbsengroße schwarze Früchte.

       ÄHNLICHE ABENTEUER

      Wer tiefer in die Welt der Flora einsteigen mag, kann sich auch mit anderen Pflanzengruppen wie Sträuchern, Kräutern, Gräsern oder Moosen beschäftigen.

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       Waldkiefern lassen sich an der orangen Rinde in der Krone schon von Weitem erkennen.

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       Die Zapfen der Fichte hängen immer nach unten.

       2 Sträucher des Waldes bestimmen

      EIN WALD BESTEHT NICHT NUR AUS BÄUMEN. AM WALDRAND, IN LICHTUNGEN UND ENTLANG VON BREITEREN WEGEN ERHALTEN EINHEIMISCHE STRÄUCHER GENÜGEND LICHT UND NÄHRSTOFFE, UM ZU WACHSEN. VERSUCHEN SIE, MÖGLICHST VIELE STRAUCHARTEN ZU ENTDECKEN.

      Sträucher sind verholzte Pflanzen, die sich im Gegensatz zu Bäumen schon in Bodennähe verzweigen. Jede Strauchart besitzt charakteristische Erkennungsmerkmale, die eine Bestimmung zu jeder Jahreszeit ermöglichen. Anhand der Früchte lassen sich Wildsträucher am leichtesten erkennen. Die Früchte von Brombeere, Himbeere, Heidelbeere oder Hasel unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Geschmack. Aber Vorsicht! Nicht alle Beeren von Sträuchern sind essbar. Einige Straucharten behalten ihre Früchte teilweise den ganzen Winter. Neben den Früchten eignen sich Blüten, Blätter, Dornen und Stacheln für die Bestimmung.

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      StartortVon zu Hause in einen Wald mit Sträuchern

      CharakterSpaziergang mit der Absicht, einige Straucharten des Waldes genauer kennenzulernen

      MüheGering, solange es Spaß macht

      DauerBeliebig

      AusrüstungSträucherbestimmungsbuch, z. B. »Bäume und Sträucher des Waldes« von Gottfried Amann, App »Flora incognita« (floraincognita.com) oder App »Pl@ntNet« (plantnet-project.org)

      Beste ZeitJanuar bis Dezember

      KostenBuchkauf

      Im Februar erwacht das Jahr der Waldsträucher mit der Kornelkirsche, die auch Gelber Hartriegel heißt. Ihre Zweige zeigen sich übersät von tausenden gelben Blütensternen, die nach Honig duften. Daraus entwickeln sich bis August säuerlich schmeckende rote Steinfrüchte. Ihre sich gegenüberstehenden Blätter haben bogenförmig verlaufende Nerven von der Basis bis zur Spitze.

      Ebenfalls bereits im Februar blüht die Hasel und erzeugt nach der Befruchtung die beliebten Haselnüsse. Die wie Würste nach unten hängenden männlichen Kätzchen verstreuen ihre gelben Pollenmassen auf die weiblichen Blüten mit den kleinen roten Narben. Die beidseits behaarten Blätter leuchten im Herbst gelbbraun.

      Da die Blüte der Salweide meistens um Palmsonntag stattfindet, wird sie auch als Palm-Weide bezeichnet. Während die männlichen Blüten gelbe Staubbeutel zeigen, sind die weiblichen unscheinbar grünlich.

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