Raus in den Wald. Rudolf Nützel
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Einige gut erkennbare Speisepilze sind nachfolgend genannt.
Die Speisemorchel findet man bereits im April in Auwäldern und entlang von Bächen, meist unter Eschen. Die eiförmige Frucht wird drei bis zehn Zentimeter hoch.
In Symbiose mit Birken wachsen viele Röhrlinge. Besonders schmackhaft ist der Birkenpilz. Der Stiel erinnert an Birkenrinde: weiß mit schwarzem Netz. Die Hutfarbe wechselt zwischen rotbraun und gelb. Nur junge Exemplare sind frei von Maden.
Die bis 20 Zentimeter große Rotkappe wächst unter Birken, Espen und Eichen. Der Stiel hat schwarze Schuppen, die Hutfarbe ist namensgebend ziegelrot. Im Gegensatz zum Birkenpilz werden ältere Exemplare selten von Maden befallen.
Das Suchen im Fichtenwald hat sich gelohnt: ein dickfleischiger Steinpilz hat sich vor Kurzem aus dem Humus geschoben.
Der Parasol sieht nicht nur wunderschön aus, sondern ist auch ein hervorragender Speisepilz.
Der Hut des Parasols oder Riesenschirmlings kann einen Durchmesser bis zu 40 Zentimeter aufweisen. Typisch ist der verschiebbare Ring am Stiel. Die Grundfarbe ist cremeweiß mit dunkelbraunen Schuppen. Er wächst von Juli bis November in lichten Laubwäldern.
Pfifferlinge findet man ab Juni in Fichten- und Kiefernwäldern. Wegen seiner gelben Farbe wird er auch als Eierschwamm bezeichnet. Der meist trichterförmige Hut ist bis zu zwölf Zentimeter groß.
Der Steinpilz ist ein dickfleischiger Röhrenpilz. Der Hut wird bis zu 25 Zentimeter groß. Ab Juni findet man ihn vor allem unter Fichten, Kiefern und Buchen.
Wie ein kleiner Steinpilz sieht der Maronenröhrling, auch als Braunkappe bezeichnet, aus. Der Hut und der Stiel sind kastanienbraun. Die Röhren an der Hutunterseite verfärben sich bei Berührung blau.
Aufgrund starker Rückgänge sind viele Speisepilze wie Morchel, Steinpilz und Pfifferling geschützt und dürfen nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden.
Das Berühren eines giftigen Pilzes ist übrigens kein Problem, da man sich nach jeder Pilztour die Hände gründlich wäscht.
Fliegenpilze sind eine Augenweide im Wald, jedoch sehr giftig!
Das Suchen, Finden und schließlich Ernten und Verzehren von Steinpilzen erzeugt Glücksgefühle.
ÄHNLICHE ABENTEUER
Im Wald kann vieles gesammelt werden, das essbar ist. Sowohl frisch ausgetriebene Blätter von Bäumen im Frühjahr als auch die Früchte von Beerensträuchern sind schmackhaft. Wer beim Pilzesammeln wenig Erfolg hat, sollte ein Gefäß für Heidel-, Preisel-, Himbeeren und Brombeeren dabeihaben.
4 Exoten im Wald suchen
IN DEN LETZTEN 150 JAHREN VERSUCHTE MAN, IN DEN DEUTSCHEN WÄLDERN VIELE FREMDLÄNDISCHE BAUMARTEN MIT MEHR ODER WENIGER ERFOLG ANZUBAUEN. ES LOHNT SICH, IN UNSEREN WÄLDERN NACH DIESEN EXOTEN ZU SUCHEN.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine ausgeprägte Bewegung, den Wald mit Exoten zu bereichern. Dabei waren die Motive meist wirtschaftlicher Art. Denn die Exoten sind in ihrer Wuchskraft unseren einheimischen Bäumen meist überlegen und konnten vergleichsweise einfach von spezialisierten Baumschulen bezogen werden.
Der erfolgreichste Exot unserer Wälder ist die Douglasie. Diesen Nadelbaum aus dem westlichen Nordamerika brachte der Schotte David Douglas 1827 nach Europa. Die Douglasie, auch Douglastanne oder Douglasfichte genannt, kann in Amerika über 1400 Jahre alt werden. Im Höhen- und Dickenwachstum übertrifft sie alle heimischen Baumarten. Sie gedeiht gut auch auf relativ schlechten Böden, verträgt aber keine Nässe. Die Nadeln verströmen beim Zerreiben einen aromatischen, orangenartigen Duft. Die herabhängenden Zapfen mit den herausstehenden Deckschuppen fallen wie bei der Fichte als Ganzes ab. Vor der letzten Eiszeit war sie in Europa heimisch, starb dann aber aus. Seit 1880 wird sie in Deutschland gepflanzt. Das Holz findet Verwendung als Parkett sowie als Konstruktionsholz im Innen-, Erd-, und Wasserbau. Es verfügt über eine höhere Resistenz gegen Fäule als Fichtenholz.
info
StartortIn jedem Wald möglich, wenn man weiß, dass es dort einige Exoten gibt
CharakterSuchender Spaziergang nach Seltenheiten des Waldes
MüheAnfahrt zum Waldgebiet
DauerSolange man Lust hat
AusrüstungBaumbestimmungsbuch
Beste ZeitJederzeit, da die meisten Nadelbäume ihre Nadeln nicht abwerfen. Im Herbst leuchtet das Laub vieler exotischer Laubbaumarten gelb und rot.
KostenFahrtkosten, Baumbestimmungsbuch
Die langen, dekorativen Zapfen mit Harzflecken stammen von einer Strobe.
Die geraden Stämme der Strobe waren früher als Schiffsmasten begehrt.
Das aktive Ertasten von tiefrissiger Douglasienborke führt zu neuen Wahrnehmungen.
Die Japanische Lärche ist bei uns der zweithäufigste Exotenbaum nach der Douglasie. Wie unsere einheimische Lärche wirft sie im Herbst ihre Nadeln ab. Die Zapfenschuppen sind am Rand nach außen umgerollt. Bei unserer Lärche dagegen nicht. Das rötliche Holz der Japanischen Lärche ist weniger harzreich als das unserer Lärche.
Die Strobe, auch Weymouthkiefer genannt, stammt ebenfalls aus Nordamerika. Ihre Nadeln stehen jeweils zu fünft zusammen und sie hat dekorative, lange Zapfen. Diese Kiefernart ist anfällig für einen Rostpilz, den Strobenrost. Ursprünglich war dieser Rostpilz nur im Gebiet der Zirbelkiefer heimisch, wobei diese Baumart nur wenig geschädigt wurde. Als man begann, die Strobe in Europa anzubauen, breitete