Raus in den Wald. Rudolf Nützel

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Raus in den Wald - Rudolf Nützel

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Schädling für die Strobe.

       ÄHNLICHE ABENTEUER

      Gartenabfälle werden auch im Wald entsorgt. Mitten im Wald lassen sich dann Pflanzen finden, die sonst von Blumenrabatten bekannt sind. Da können völlig überraschend Tagetes-Blumen am Waldrand blühen.

      Der Riesenmammutbaum wächst ursprünglich nur in Kalifornien und dort nur auf der Westseite der Sierra Nevada. Er wird bis zu 80 Meter hoch, 3500 Jahre alt und kann über 10 Meter Durchmesser erreichen. Da verwundert es nicht, dass 150 Jahre alte Mammutbäume bei uns noch im Jugendalter sind und mehrere Jahrzehnte gegenüber der Konkurrenz einheimischer Tannen und Fichten freigestellt werden müssen.

      Die Robinie kommt auch aus Nordamerika, und zwar aus dem Osten. Sie wurde schon 1601 vom Pariser Hofgärtner Jean Robin nach Frankreich gebracht. Anfangs war sie als Zierbaum auf Gärten beschränkt, wurde dann aber auch an Landstraßen, Flüssen und Bahndämmen gepflanzt und breitete sich rasch aus. Durch ihre Wurzeltriebe, die noch in mehreren Metern vom Stamm entfernt aus dem Boden sprießen, vermag sie sich rasch zu vermehren und große Bestände zu bilden. Die duftenden weißen Schmetterlingsblüten werden gerne von Bienen aufgesucht. Das dauerhafte Holz eignet sich für Verwendungen im Außenbau mit Erdkontakt.

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       Neben einer über hundert Jahre alten Douglasie wirkt der Förster wie ein Zwerg.

      Ebenfalls aus dem Osten Nordamerikas stammt die Roteiche. Im Herbst fällt ihr rötlich verfärbtes Laub auf. Da unsere laubzersetzenden Mikroorganismen auf die fremde Pflanze nicht eingestellt sind, dauert die Verrottung des Roteichenlaubs sehr lange. Die bis zu 20 Zentimeter langen Blätter bestehen aus zugespitzten, nicht wie bei unseren einheimischen Eichenarten abgerundeten, Lappen.

      Aus der Exotenwelle des ausgehenden 19. Jahrhunderts finden sich noch heute einige Exotenwälder in Deutschland. Der Exotenwald der städtischen Forstverwaltung Augsburg liegt in Diedorf. Schon vor 140 Jahren wurden dort exotische Bäume gepflanzt. Auf einer Fläche von acht Hektar wachsen 70 fremdländische Baumarten. Die höchsten Douglasien messen knapp 60 Meter. Die größte dort wachsende Küstentanne Deutschlands hat einen Durchmesser von 1,50 Metern und einen Holzvorrat von 35 Kubikmetern.

      In Weinheim befindet sich mit einer Größe von 60 Hektar einer der größten Exotenwälder Europas. Von den dort seit 1872 gepflanzten 400 Baumarten sind immerhin 170 übrig geblieben.

      Die Suche nach exotischen Baumarten lohnt sich zu jeder Jahreszeit, selbst im Winter. Denn die meisten Nadelbäume bleiben grün und werfen ihre Nadeln nicht ab.

       5 Wald vor der Haustür

      WARUM IN DIE FERNE SCHWEIFEN, WENN DAS WALDABENTEUER GLEICH VOR DER HAUSTÜR LIEGT? OHNE GROSSEN AUFWAND KANN INTERESSANTES SCHON IM NÄCHSTGELEGENEN WALD ENTDECKT WERDEN.

      Gleich hinter unserer Siedlung befindet sich ein kleines Waldgebiet, nur drei Hektar groß. Es handelt sich um ein ehemaliges Moorgebiet, das teilweise abgetorft und durch Entwässerungsgräben weitgehend trockengelegt ist. In dem ehemaligen Torfstich wurden vor einigen Jahrzehnten Fichten gepflanzt. Ein Teil der Bäume wurde in den letzten Jahren geerntet. Heute sind die Waldbestände unterschiedlich alt und neben der Fichte wachsen viele Moorbirken und vereinzelt Eiche, Buche, Traubenkirsche, Wildkirsche, Zitterpappel sowie Salweide. Zusätzlich finden sich am Waldrand und in lichten Waldteilen Hasel, Faulbaum, Pfaffenhütchen, Liguster, Weißdorn und Stechpalme, der Baum des Jahres 2021.

       info

      StartortVon zu Hause

      CharakterSpaziergang zu einem Wald in der Nachbarschaft

      MüheGering

      DauerJe nach Interesse

      AusrüstungWasserflasche

      Beste ZeitGanzjährig

      KostenKeine

      Obwohl der Wald tatsächlich relativ kleinflächig ist, hat er doch viele interessante Details zu bieten. So blühen im Frühling beispielsweise Weiße Anemone, Schlüsselblume, Scharbockskraut und Vielblütige Weißwurz. Neben verschiedenen Gras- und Moosarten treiben aus dem Waldboden üppig Geflecktes Labkraut, Brennnessel und Giersch.

      Die interessanteste Pflanze in diesem Wäldchen ist für mich die Stechpalme. Sie besitzt das ganze Jahr über grüne Blätter mit Stacheln. Trotz der wehrhaften Blätter wird sie von Rehen vor allem im Winter gerne gefressen. Diese immergrüne Pflanze ist Überwinterungsstätte für Zitronenfalter, die manchmal schon im Februar ihren Gaukelflug zeigen. Die roten Früchte werden erst weich und für Vögel essbar, wenn sie mehrmals Frost abbekommen haben. Sie können den ganzen Winter, ohne zu verderben, an der Pflanze bleiben und stellen ein sehr wichtiges Winterfutter für die Vögel dar. Ihre Giftstoffe schaden den Vögeln nicht. In den bayerischen Alpen kommt diese seltene Baumart bis in Höhenlagen von 1800 Metern vor.

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       Das versteckt lebende Reh hat den Wald verlassen und sucht auf der Wiese nach leckeren Kräutern.

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       Nach starken Regenfällen tritt das Wasser über die Ufer der Entwässerungskanäle.

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       Ein Igel sucht am Waldrand nach Schnecken, Insektenlarven und Regenwürmern.

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       Den melodiösen Gesang eines Amselhahns kann man in vielen Waldgebieten hören.

      Ich bin alle paar Tage in diesem Wald. Nach der Arbeit bietet er mir Entspannung und schöne Naturerlebnisse. Dabei genieße ich den unterschiedlichen Lichteinfall, den die Sonnenstrahlen im Zusammenspiel mit Wolken und Bäumen erzeugen. Im Winter bekomme ich im Schnee die Spuren von Dachs, Eichhörnchen, Fuchs, Reh und Maus zu sehen. Nach einigen Minuten des Wartens erscheint oftmals ein Reh oder es lassen sich gleich mehrere blicken.

      Ab März ist das Vogelkonzert mannigfaltig. Amsel, Buchfink, Eichelhäher, Blau-, Kohl- und Tannenmeise, Ringeltaube, Rotkehlchen, Singdrossel und Zaunkönig lassen dann ihre charakteristischen Gesänge ertönen. Wenige Wochen später kommen noch die Zugvögel Zilpzalp, Stieglitz, Klapper- und Mönchsgrasmücke hinzu. Bunt- und Grünspecht zimmern dort ihre Höhlen ab Februar. Mäusebussard, Turmfalke und Rabenkrähe sind das ganze Jahr zu hören und zu sehen.

      Und wenn ausnahmsweise keine Vogelstimmen zu hören sind, genieße ich das beängstigende Reiben der Baumkronen im Wind. Essbares gibt es auch in diesem Wald hinter der Siedlung; ab Juni sind die ersten Himbeeren reif und ab August die Brombeeren schmackhaft. Die ersten Pilze sprießen bei feuchter Witterung ab Juli.

      Ein

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