Raus in den Wald. Rudolf Nützel
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ÄHNLICHE ABENTEUER
Wer tiefer in die Welt der Flora einsteigen mag, kann sich auch mit anderen Pflanzengruppen, beispielsweise Kräutern, Gräsern oder Moosen, beschäftigen.
Die säuerlich schmeckenden Kornelkirschen können zu leckerer Marmelade verarbeitet werden.
Die glänzend roten Beeren des Wasser-Schneeballs sind eine wichtige Winternahrung für Vögel.
Im März, bevor das erste Blatt eines Laubbaums austreibt, duften intensiv, fast betäubend, die lila Blüten des Seidelbasts. Im Sommer leuchten die erbsengroßen roten, giftigen Beeren.
Die Schlehe ist ab April der erste Strauch des Jahres mit weißen Blüten. Diese erscheinen vor dem Blattaustrieb. Die starken Dornen von Schlehenbüschen machen Waldränder undurchdringlich. Ihre blauen haselnussgroßen Kugelfrüchte schmecken erst herb und nach dem ersten Frost mild und süß.
Ab April erscheinen zwischen den Blättern der Roten Heckenkirsche blassgelbe Blüten. Die paarweise nebeneinander wachsenden Blüten duften am Abend intensiv. Daraus bilden sich ab Juni rote, glänzende Beeren.
Im Mai ist der Weißdorn übersät mit weißen Blüten und lockt mit seinem Duft eine Vielzahl von Insekten an. Seine roten Hagebutten sind mit gelbem Fruchtfleisch gefüllt. Die Blätter bestehen aus sieben Lappen.
An den Waldrändern blüht im Mai auch der Rote Hartriegel. Aus den nach Fisch riechenden, schirmförmigen Blüten entwickeln sich erbsengroße, schwarze Beeren. Seine Zweige sind auf der der Sonne zugewandten Seite rötlich. Die Nerven der Blätter verlaufen gebogen zur Blattspitze wie bei der Kornelkirsche.
Wie gelbe Trauben hängen die Blüten der Berberitze ab Mai fingerlang vom kleinen Busch. Die spitzen Dornen wachsen in Dreiergruppen an den Trieben. Die kleinen roten Beeren schmecken sauer, was der Berberitze auch den Namen Sauerdorn verliehen hat.
Um viele Insekten anzulocken, sind die kleinen Blüten des Wasser-Schneeballs von einem Kranz an unfruchtbaren Scheinblüten umgeben. Sie leuchten weiß in der Maisonne. Die glänzend roten Beeren hängen oft den ganzen Winter am Strauch. Die Blätter sind wie beim Ahorn meist fünflappig und verfärben sich im Herbst rot.
Im Juni erzeugt der Schwarze Holunder große Blütenstände aus weißen Dolden. Aus seinen schwarzen Beeren wird Saft gepresst.
Ebenfalls ab Juni duften intensiv die weißen Blüten des Ligusters. Die ledrigen Blätter sind teilweise den gesamten Winter am Strauch. Die schwarz glänzenden, erbsengroßen Beeren hängen ab Herbst mehrere Monate am Strauch.
Die pinkfarbenen Kapselfrüchte des Pfaffenhütchens leuchten im Herbstwald.
Auch der Kreuzdorn hat schwarze Früchte, aber seine Blätter sind bis zu sieben Zentimeter lang mit auffällig bogigen Nerven. Seine Zweigspitzen sind dornig.
Unscheinbar blüht das Pfaffenhütchen. Umso auffälliger leuchten im Herbst die roten, giftigen Früchte. In der vierteiligen Kapsel sitzen orangefarbene Samen. Im Mai sind die Sträucher häufig von Gespinsten der Raupen von Gespinstmotten überzogen. Nach dem Kahlfraß dieses Nachtfalters treiben im Sommer erneut Blätter aus. Die vierkantigen, grünen Zweige sind auch im Winter ein gutes Erkennungsmerkmal.
Betäubend duften die lila Blüten des Seidelbasts schon im März.
Himbeeren sind ein süßer und gesunder Snack beim Waldausflug.
3 Pilze erkennen und sammeln
WER PILZE SAMMELN WILL, SOLLTE ZUMINDEST EIN PAAR ESSBARE ARTEN SICHER BESTIMMEN KÖNNEN UND SICH BEIM SAMMELN ZEIT LASSEN.
Pilze wachsen am besten, wenn es im Wald dampfig-schwül ist und die Temperatur zwischen 15 und 25 Grad liegt. Lange Winter mit viel Schnee sowie verregnete warme Sommer führen zu überdurchschnittlichen Pilzmengen. Die beste Zeit für die meisten essbaren Pilze sind die Monate Juli bis Oktober. Wenn es nach längerer Trockenzeit ordentlich regnet, dauert es etwa drei Tage, bis die ersten Pilze aus dem Boden sprießen. Die beste Tageszeit zum Pilzesammeln ist der Morgen.
Speisepilze findet man am leichtesten in lichten Wäldern. Eng stehende Monokulturen lassen wenig Pilzfreude aufkommen. Mitnehmen sollte man nur die Pilze, die man sicher erkennt und deren Hutrand noch nicht nach oben weist. Auch die von Maden oder Schnecken angefressenen Pilze bitte stehen lassen, denn sie werfen noch Sporen ab, die der Vermehrung dienen.
info
StartortVon zu Hause in einen Wald
CharakterSuchender Spaziergang mit dem Fokus auf Pilze
MüheGering, solange es Spaß macht
DauerBeliebig
AusrüstungMesser, Weidenkorb, Pilzbestimmungsbuch
Beste ZeitJuli bis Oktober
KostenFür Ausrüstung
Bestimmte Pilze wachsen nur unter bestimmten Baumarten. Waldbäume sind in einer Symbiose zum gegenseitigen Nutzen mit Pilzen verbandelt. Diese Symbiose wird als Mykorrhiza bezeichnet.
Das, was wir am Waldboden sehen und zum Verzehr ernten wollen, ist nur der Fruchtkörper. Der Großteil eines Pilzes besteht aus einem Netz von feinen Fäden, dem Mycel. Diese Fäden können Netzwerke bilden, die sich über enorme Flächen erstrecken.
Zur Ausrüstung beim Pilzesammeln gehören ein Messer und ein luftiges Gefäß, z. B. ein Weidenkorb. Das Messer benutzen wir zum Abschneiden und um den Pilz von Schmutz und Erde zu befreien. Es ist übrigens egal, ob die Fruchtkörper abgeschnitten oder herausgedreht werden. Denn das Pilzmycel im Waldboden wird durch das Sammeln der oberirdischen Fruchtkörper nicht geschädigt. Es ist jedoch empfehlenswert, Pilze vorsichtig zu entnehmen, da sich an der Stielbasis oft wichtige Erkennungsmerkmale befinden.
Als Anfänger sollten Sie zur ersten Sammeltour eine erfahrene Sammlerin bzw. einen erfahrenen Sammler mitnehmen, die Ihnen weitere Tipps und Tricks direkt beim Pilzesammeln beibringen können. Volkshochschulen und Naturschutzverbände bieten Pilzexkursionen an. Und der Profi weiß, ob der gefundene Pilz essbar, ungenießbar oder sogar giftig ist. Wenn man sich nicht vollkommen sicher ist, sollte man den Pilz immer stehen lassen!
Beim Sammeln von Speisepilzen steht das Naturerleben meist mehr im Vordergrund