Big Ideas. Das Klassische-Musik-Buch. Hall George

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Big Ideas. Das Klassische-Musik-Buch - Hall George

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de Victoria und Lachrimae von John Dowland, die einen gebührenden Abschluss dieser Ära bildeten. image

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      KEIN EINZIGES MUSIKSTÜCK DER LETZTEN VIERZIG JAHRE … IST ES WERT, GEHÖRT ZU WERDEN

      MISSA L’HOMME ARMÉ (UM 1460), GUILLAUME DUFAY

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Neue Harmonien

      FRÜHER

      1430 Der Engländer Leonel Power komponiert Alma redemptoris mater, die wohl erste Messe mit klar identifizierbarem Cantus firmus (dt. »feststehender Gesang«) als Basis ihrer melodischen Struktur.

      1430 John Dunstable oder Leonel Power schreiben Rex seculorum als Cantus-firmus-Messe im englischen Stil.

      SPÄTER

      1570 Der Italiener Giovanni Palestrina veröffentlicht eine fünfstimmige Messe zur Melodie von L’Homme armé.

      1999 Der walisische Komponist Karl Jenkins bettet das Volkslied L’Homme armé in den ersten und letzten Satz seiner Messe The Armed Man ein.

      Mit dem Wirken des franko-flämischen Komponisten Guillaume Dufay beginnt die Musik eine für heutige Ohren vertrautere Tonalität anzunehmen. Bis dahin waren die Komponisten der antiken Harmonielehre des griechischen Philosophen und Mathematikers Pythagoras gefolgt, die auf der »perfekten« Konsonanz von Oktaven, Quarten und Quinten basiert. Dufays Innovation bestand in der Verwendung von Akkorden, die die Terz der Tonleiter enthalten ( mi in der Solmisation, nach do und re). Vorher hatte man Terzintervalle als eher dissonant wahrgenommen und selten eingesetzt.

       Weltliche Klänge in der Kirche

      Dufay gebrauchte in seinen Messen häufig die Cantus-firmus-Technik, bei der ein Stück um eine bestehende Melodie, etwa einen Choral, aufgebaut wurde. Bei L’Homme armé wählte Dufay ein beliebtes französisches Volkslied mit markanter Melodie, die sich gut für die Umspielung mit mehreren Stimmen eignete. Englischen Musikern folgend, die die Terzenharmonik bereits nutzten, lässt Dufay seine Musik vom lieblichen, vollen Klang des Intervalls tragen. Dies erweiterte die Harmoniesprache und schuf Raum für mehr Stimmen. image

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      Meister der Melodie Guillaume Dufay neben einer tragbaren Orgel. Buchmalerei aus der Dichtung Le Champion des Dames, 15. Jh.

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      PREISE, ZUNGE, DAS GEHEIMNIS DIESES LEIBS VOLL HERRLICHKEIT

      MISSA PANGE LINGUA (UM 1515), JOSQUIN DESPREZ

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Weitergabe von Musik

      FRÜHER

      Um 1415–1420 Die größte Sammlung italienischer Musik des 14. Jh., der illustrierte Squarcialupi Codex, wird in Florenz zusammengestellt.

      1457 Der Codex Psalmorum, hergestellt in Mainz, ist das erste gedruckte musikalische Werk, jedoch noch mit handgeschriebenen Noten.

      SPÄTER

      Um 1520 Der englische Drucker John Rastell produziert das erste Notenblatt, bei dem Notenlinien, Noten und Text in einem Schritt gedruckt werden.

      1710 Die Statute of Anne gewährt britischen Autoren zum ersten Mal das Urheberrecht über ihre gedruckten Werke, welches sich ab 1777 auch auf Musik erstreckt.

      Josquin Desprez, um 1450 in Frankreich geboren, profitierte als einer der Ersten von der Erfindung der Druckerpresse Mitte des 15. Jahrhunderts. Davor wurden Noten durch professionelle Kopisten von Hand vervielfältigt. Wie der Schweizer Musiktheoretiker Heinrich Glarean im 16. Jahrhundert schrieb, »veröffentlichte [Desprez] seine Werke nach reiflicher Überlegung und vielen Korrekturen«. Eine Sorgfalt, die seine Kompositionen auf dem entstehenden Musikmarkt populär machte. Ein Zeitgenosse von Desprez, der italienische Drucker Ottaviano Petrucci, perfektionierte eine Methode zum Druck von Partituren in drei Schritten: Notenlinien, Noten und Text. Petruccis erste Veröffentlichung Odhecaton, eine Auswahl von fast 100 weltlichen Stücken, hauptsächlich von franko-flämischen Komponisten, darunter Desprez, Busnois, Obrecht, und Agricola, erschien 1501. Um der Herausforderung einer ersten Sammlung mehrstimmiger Musik für die Messe mit unterlegtem Text zu begegnen, entschied sich Petrucci, seine Misse (1502) allein Werken von Desprez zu widmen.

      »Jetzt, da Josquin tot ist, veröffentlicht er mehr Werke als zu seinen Lebzeiten!«

       Georg Forster Deutscher Komponist (1510–1568)

       Eine späte Messe

      Missa Pange lingua war eine der letzten Kompositionen von Desprez. Ihr liegt als zentrale Melodie ein Fronleichnamshymnus des italienischen Mönchs und Theologen Thomas von Aquin zugrunde. Das Werk wurde nicht rechtzeitig für Petruccis letztes Buch mit Messen von 1514 fertig, jedoch nachträglich im Jahr 1532 veröffentlicht. image

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      HÖRE DAS LOB UND GEBET

      SPEM IN ALIUM (UM 1570), THOMAS TALLIS

       IM KONTEXT

      SCHWERPUNKT

       Groß angelegte Chormusik

      FRÜHER

      Um 1500 Der französische Komponist Antoine Brumel schreibt die zwölfstimmige Messe Et ecce terrae motus, bekannt als die »Erdbebenmesse«.

      1568 Alessandro Striggios Motette Ecce beatam lucem für 40 Stimmen mit Instrumenten wird in München aufgeführt.

      SPÄTER

      1682 Heinrich

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