Operation Terra 2.0. Andrea Ross

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Operation Terra 2.0 - Andrea Ross

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Volk dort in nicht allzu ferner Zukunft eine neue Heimat zu bieten und sich selbst damit ein Denkmal zu setzen. Für die Erreichung dieses Zieles geht sie skrupellos über Leichen.

      Solaras plagen derweil ganz andere Probleme. Er muss sein Dasein seit der Rückkehr getrennt von seiner geliebten Kalmes fristen, denn nach Beendigung der gemeinsamen Mission darf das Paar nicht mehr sektionsübergreifend kommunizieren.

      So steuert das Schicksal der Liebenden, genau wie dasjenige der beiden Planeten, einer ungewissen Zukunft entgegen …

      

       Operation Terra 2. 0 – Von kollabierten Träumen (4)

      

      Dozentin Kalmes ist wegen der dauerhaften Trennung von Solaras gesundheitlich angeschlagen. Ihr alter Missionskollege Gabriel eilt besorgt zu Hilfe und versucht, im Wege einer engen Arzt- Patientenbeziehung ihr Herz zu gewinnen.

      Auf Terra entsteht anstelle der geplanten Reformation des Glaubenssystems, hauptsächlich mangels ideologischer Konkurrenz, schon kurz nach Beendigung der Operation Terra 2.0 eine christliche Diktatur, die alles und jeden bevormundet. Kleriker haben die Macht an sich gerissen. Kritiker und Ungehorsame werden als mysteriöse Todesfälle aufgefunden, die angeblich der Teufel selbst gemeuchelt hat.

      Schnell wird klar: Die Mission verlief alles andere als erfolgreich oder nachhaltig, es muss nach Ansicht von Regent Kiloon zum Wohle der terrestrischen Menschen dringend nachgebessert werden. Schließlich sind die Tiberianer wegen ihres Eingreifens an der Misere maßgeblich schuld.

      Der Regent plant den Start zu einer weiteren Mission, aber Gattin Alanna ist strikt dagegen. Schließlich strebt sie nach wie vor das Ziel an, den Mars erneut zu besiedeln und hierbei die alten Gesellschaftsstrukturen wieder einzuführen. Ein erbitterter Wettstreit entsteht zwischen den Ehegatten, an dessen Ende allerdings beide ihren Willen durchsetzen.

      Auf Terra wird zunächst einen neue Weltreligion etabliert. Ein gewisser Mohammed soll es richten und mit seinen Anhängern ein Gegengewicht zur allmächtigen christlichen Kirche bilden, damit sich die widerstreitenden Lager künftig gegenseitig in Schach halten und auf diese Weise neutralisieren.

      Doch auch dieser Wunschtraum kollabiert, weil die terrestrischen Menschen sich nun erst recht rücksichtslos bekriegen. Kreuzritter, Islamisten und Neonazis treiben in den folgenden Jahrhunderten ihr Unwesen; alternativloser Kapitalismus und zügelloser Konsumwahn regieren auf Terra mit eiserner Hand. Neue Grenzen entstehen, und das sogar mitten durch Europa.

      In der Zwischenzeit läuft die Gesellschaft auf Tiberia ebenfalls zunehmend aus dem Ruder. Alanna, die inzwischen eine Tochter gleichen Namens geboren hat, informiert die Bevölkerung eines Tages von ihren ehrgeizigen Plänen. Dabei ist sie allerdings nicht ganz ehrlich, damit die Menschen ihr kritiklos nachfolgen. So erfindet sie beispielsweise einen zerstörerischen Asteroiden, der angeblich ungesehen auf die Erde zurast. Das Volk feiert sie begeistert, als sie voller Berechnung verspricht, die Terraner vom Mars aus vor dem sicheren Untergang retten zu wollen.

      Nun ist es also beschlossene Sache: Der Mars muss schleunigst wieder bewohnbar gemacht werden. Sämtliche Wissenschaftler des Planeten arbeiten mit Hochdruck an diesem beispiellosen Langzeitprojekt.

      In all dem Chaos finden Kalmes und Solaras wieder zusammen; die Liebenden planen alsbald die gemeinsame Flucht. Sie wollen als blinde Passagiere in einem Raumfrachter zum Mars fliegen und von dort aus mit einem gestohlenen Raumgleiter ins Terra des 21. Jahrhunderts entkommen.

      Während man den Mars nach und nach mithilfe von Atmosphärenkraftwerken, Habitaten und allerlei sonstiger Technik hundert Jahre in der Vergangenheit posthum zu reaktivieren versucht, damit er in der tiberianischen Ist Zeit bereits besiedelt werden kann, brechen die Terraner fast zeitgleich zu ihren ersten bemannten Marsflügen auf.

      Dieses Mal gewinnt die ESA den Wettlauf der Raumfahrtnationen ins All. Die Astronauten und Astrophysiker entdecken dort merkwürdige Anomalien – aber noch ahnen sie nicht, dass sie auf dem roten Planeten Gesellschaft haben werden …

      ***

      Liebe Leserinnen und Leser,

      im Anhang finden Sie ein Glossar, das auch eine Kurzanleitung für das verwendete KINZeitsystem enthält. Wissenswertes über den Planeten Tiberia ist in Band 1 – Menschheit im Exil beschrieben. Jetzt wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung beim Weiterlesen!

      Ihre Autorin Andrea Ross

       Terra, 30. Juli 2023 nach Christus, Sonntag

      

      Tagelang hatten die terrestrischen Wissenschaftler das Für und Wider erwogen. Konnte, durfte man es wagen, einen nicht identifizierten außerirdischen Gegenstand in ein

      Raumfahrzeug zu bringen – oder diesen gar zur Erde zu transportieren?

      Seit Astronaut Pierre LaSalle den länglichen, metallisch glänzenden Gegenstand in einem Alkoven unterhalb des inaktiven Vulkans Olympus Mons gefunden hatte, war es dem bärtigen ESAAstronom Thomas Maier nicht mehr gelungen, ein Auge zuzutun. Auf seinem Schreibtisch türmten sich leere Kaffeebecher und Dosen, die Energydrinks enthielten.

      Nie hätte er sich im Vorfeld träumen lassen, dass die erste bemannte Marsmission derart spektakulär verlaufen könnte. Zuerst die Gesteinsund Strahlungsanomalie in der CydoniaRegion, die ein Marsrover vor drei Jahren entdeckt hatte, dann vorgestern die zufällige Sichtung einer massiven Metalltür am Ende einer mutmaßlichen Lavaröhre … und nun das.

      Wer jetzt noch allen Ernstes behaupten wollte, es habe auf dem Mars nie höher entwickelte Lebensformen gegeben, konnte wohl nicht ganz bei Trost sein. Und doch würden garantiert wieder abgedrehte Verschwörungstheoretiker wie Pilze aus dem Boden schießen, die frech mutmaßten, die ganze Mission sei getürkt und in Wirklichkeit wie ein lausiges Trashmovie im irdischen Death Valley, Nevada, gefilmt worden.

      Maier und seine Kollegen waren hinund hergerissen. Liebend gern hätten sie die sechs Astronauten der AuroraMission kreuz und quer über den Roten Planeten gejagt, um die vielen Geheimnisse und Hinterlassenschaften aufzuspüren, die hier geduldig auf Entdeckung warteten. Niemand wusste schließlich zu sagen, wann der nächste Marsflug stattfinden könnte. 248 Tage für die einfache Strecke waren kein Pappenstiel, eine gewaltige Belastung für Mensch und Material, von den Kosten ganz zu schweigen. Da konnte man nicht eben mal hinreisen, versunkene Zivilisation hin oder her.

      Andererseits war Marscontrol für die Sicherheit der Missionscrew verantwortlich. Ein klitzekleiner Fehler reichte aus, um deren unbeschadete Rückkehr zu gefährden, wenn sie an Ort und Stelle Untersuchungen vornahm. Unwägbare Risiken galt es tunlichst zu vermeiden.

      Drittens, und diesen Umstand hatte Thomas Maier in der gestrigen Besprechung mehrfach betont, hatte auch die Erdbevölkerung ein Recht darauf, nicht kontaminiert zu werden. Sobald fremde Substanzen, Genmaterial, Bakterien oder Ähnliches wie blinde Passagiere im Raumschiff mit zur Erde reisen würden, wären die Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna unabsehbar – wenn nicht katastrophal.

      Maier plädierte deswegen darauf, LaSalle die Öffnung der im luftdicht versiegelten Alkoven aufgefundenen Kapsel gleich an Ort und Stelle zu genehmigen – selbstverständlich erst nach Durchführung üblicher Sicherheitschecks mithilfe der hochempfindlichen technischen

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