Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band - Alfred Bekker страница 33
Kerim sank in die Kissen zurück. Er schien erleichtert zu sein.
"Das ist gut", sagte er.
"Bitte gehen Sie jetzt, Mr. Trevellian", forderte uns Dr. Draper noch einmal auf.
"Noch eine Frage", sagte ich, als wir uns bereits ein paar Schritte in Richtung Tür bewegt hatten. "Leila ist ein arabischer Name, nicht wahr? Er bedeutet 'Nacht'."
Kerim lachte heiser.
"Ich wusste gar nicht, dass die Fremdsprachenausbildung beim FBI so umfassend ist!"
"Ihre Mutter erwähnte das..."
Sein Gesicht verändert sich, wurde etwas ernster.
"Ich spreche kaum mehr als ein paar Wörter", erklärte Kerim.
"Und Leila?"
"Was meinen Sie damit?"
"Hatte sie auch arabische Wurzeln?"
"Um ehrlich zu sein, habe ich mich manchmal gefragt, ob sie überhaupt irgendwelche Wurzeln hat. Ich weiß es nicht."
Wir verließen den Raum. Vor der Tür waren schwerbewaffnete Wachposten. Der ganze Trakt war durch mehrfache Schleusen gesichert. Überall folgten uns die elektronischen Augen von Überwachungskameras. Walid Kerim hatte keine Chance, hier zu entkommen. Umgekehrt konnte er aber auch sicher sein, dass er von niemandem unliebsamen Besuch bekommen konnte.
*
Die Festgenommenen schoben sich gegenseitig die Schuld zu und waren alle sehr gesprächig. Allen voran Gaspardo, der Anwalt, der plötzlich gar nichts mehr mit seinem Mandanten zu tun haben wollte. Er betonte immerzu, dass er an der geplanten Flucht Carinis nicht beteiligt gewesen sei, sondern unfreiwillig daran teilgenommen hätte.
Vielleicht würde man ihm das Gegenteil nicht beweisen können.
Von Lopez, dem Leibwächter, erfuhren wir, dass Carini sich von einem Privatflughafen aus mit einem Helikopter absetzen wollte. Ziel unbekannt. Mit dem Überfall auf den Druckplatten-Transport wollte er nichts zu tun gehabt haben.
Genauso wenig mit dem Mord an Jespers. Inzwischen nahmen die Kollegen der Scientific Research Division die Montage-Halle in Brooklyn unter die Lupe, in der man Jespers und Kerim hatte einbetonieren wollen.
Obwohl sich unsere Vernehmungsspezialisten eingehend mit Lopez und dem Chauffeur befasst hatten, bestand ich darauf, selbst noch einmal mit Lopez zu sprechen.
Ich suchte ihn in einer der Gewahrsamszellen auf, die wir in unserem Hauptquartier bereithalten.
Lopez knurrte mir etwas Unverständliches entgegen.
Besonders begeistert war er nicht von meinem Auftauchen.
"Mr. Lopez, wenn sich nicht doch noch herausstellen sollte, dass an Ihren Händen Blut klebt, haben Sie gute Chancen, mit einem blauen Auge aus dieser Sache herauszukommen", gab ich ihm zu bedenken. "Aber dazu müssen Sie mit uns zusammenarbeiten."
"Ich habe auf alle Fragen Auskunft gegeben", erwiderte er.
"Sie haben Ihren Boss ziemlich oft begleitet, nicht wahr?"
"Ja."
"Erinnern Sie sich an ein Treffen auf einem Parkplatz am Long Island Expressway?"
"Mein Gott, es gab so viele Treffen. Ich war nur dazu da, meinen Boss zu bewachen."
"Walid Kerim und Jespers waren anwesend. Es wurden Einzelheiten zur Durchführung des bevorstehenden Überfalls besprochen... Ich habe mit einem der anderen Teilnehmer des Treffens gesprochen, also reden Sie nicht drum herum."
"Okay, okay, es war so wie Sie sagen."
"Wir brauchen die Namen der anderen Anwesenden."
"Kannte ich nicht."
Ich glaubte ihm kein Wort. Aber immerhin schien Kerims Aussage im Hinblick auf dieses Treffen einigermaßen glaubwürdig zu sein.
"Sie lügen", sagte ich kühl.
Er sah mich an. "Was springt für mich dabei heraus?", fragte er dann.
"Ich bin kein Gebrauchtwagenhändler", sagte ich. "Sie können mit mir nicht feilschen. Außerdem habe ich auch gar nichts anzubieten. Allerdings wäre Ihre Aussage jetzt sehr viel glaubwürdiger, als wenn Sie erst damit warten, bis irgendjemand von Carinis Leuten Sie anschwärzt - aus welchem Grund auch immer."
Lopez atmete tief durch. Dann sagte er: "Ich kenne wirklich nicht alle. Aber Pete Norringham und Jack Lupica waren dabei."
"Was sind das für Leute?"
"Zwei, die auch früher schon für Carini Jobs der gröberen Art erledigt haben. Ja, und dann war da noch Mr. Al-Malik."
"George Al-Malik? Mr. Carinis Partner?"
"Genau."
Ich verließ Lopez' Zelle und grübelte über den Hinweis auf Al-Malik nach, diesen Geschäftsmann, über den wir so gut wie nichts wussten. Offenbar war seine Weste nicht so weiß, wie es erst den Anschein gehabt hatte.
*
George Al-Malik fuhr mit seinem schwarzen Sportflitzer den Interstate McKeeway 495 entlang, der in Riverhead endete. Von dort aus hielt Al-Malik sich in nördliche Richtung. Er hatte das Verdeck seines Wagens nach hinten geklappt und genoss es, dass der frische Meerwind, der vom Atlantik her über Lond Island fegte, ihm um die Ohren blies.
Neben ihm auf dem Beifahrersitz saß Mike - eigentlich Michel -, der für ihn als Leibwächter tätig war. Mike war ein Neffe Al-Maliks. Er gehörte zur Familie. Und das war einer der Gründe dafür, weshalb er Mike absolut vertraute.
Ans Steuer seines Sportflitzers ließ er ihn trotzdem nicht.
Al-Malik war ein Autobesessener. Er liebte das Fahren, vor allem auf relativ abgelegenen Pisten, auf denen man kaum je erwischt werden konnte, wenn man sich nicht an die strengen Geschwindigkeitsbegrenzungen hielt.
Al-Malik trat das Gaspedal voll durch.
Es kamen ihm kaum Fahrzeuge entgegen. Long Island, diese mehr als hundert Kilometer lange Insel, die sich wie ein langer Wurm vor der Küste der Staaten New York und Connecticut hinzog, hatte tatsächlich noch einsame Ecken.
Zumindest auf dem Ostteil der Insel.
Die Straßen wurden immer schmaler. Möwen kreischten. Das himmelblau in der Sonne glitzernde Wasser des Long Island Sound war hier und da hinter der Dünung zu sehen. Auf der anderen Seite dieser Bucht lag die Connecticut-Küste. Al-Malik brauste die Küstenstraße entlang.
"Wie kannst du