Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker
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"Ihren Kaffee werden Sie sich selbst machen müssen", meinte er, als er in unser Dienstzimmer hineinschneite und uns begrüßte. "Um diese Zeit ist Mandy noch nicht da..."
"Wie schade, Mr. McKee", erwiderte ich. "Leider habe ich das nicht bedacht, als ich heute Morgen aufbrach..."
Milo fragte: "Gibt es schon Neuigkeiten von Kerim?"
"Liegt in der Gefängnisklinik von Riker's Island. Sein Bein konnten sie retten, aber er muss mit Lähmungen rechnen."
"Vernehmungsfähig?"
"Ab heute Mittag. Sie können ja nachher mal rausfahren, Jesse."
"Und Mr. Anonym?", fragte ich.
"Sagt keinen Ton, Jesse."
Mr. McKee hatte ein Päckchen unter dem Arm, das er mir auf den Schreibtisch legte.
"Wurde hier durch einen Kurier abgegeben. An Sie persönlich, Jesse. Das Ding ist bereits von unseren Spezialisten überprüft. Sie können es getrost öffnen, ohne Angst haben zu müssen, dass Ihnen alles um die Ohren fliegt."
Ich öffnete das Päckchen.
Es enthielt ein Videoband. Ohne Beschriftung oder irgendeinen Zusatz.
Milo sagte: "Scheint, als wäre Frank Gettis doch kein Schwätzer!"
*
Inzwischen waren auch Orry und Caravaggio eingetroffen. Zusammen sahen wir uns Gettis' Videoaufzeichnungen in Mr. McKees Büro an.
Gettis hatte tatsächlich nicht zuviel versprochen.
In der ersten Szene war deutlich zu hören, wie Guy Carini ein Waffenarsenal inklusive Bazooka orderte. Dann kam ein abrupter Schnitt. Ein Gespräch zwischen Carini auf der einen und Kerim und Jespers auf der anderen Seite folgte.
"Damit können wir ihn festnageln", sagte Mr. McKee.
"Ich kann mir nach wie vor nicht vorstellen, dass das alles auf Carinis Mist gewachsen ist", wandte ich ein.
"Falls er Hintermänner hat, wird er uns darüber ja vielleicht Auskunft geben, wenn wir ihm ein entsprechendes Angebot unterbreiten", erwiderte Mr. McKee.
"Wenn wir noch länger warten, geht er uns am Ende noch durch die Lappen", war Milo überzeugt.
Das Telefon auf Mr. McKees Schreibtisch klingelte. Unser Chef nahm ab.
Einen Augenblick später wandte er sich an uns und sagte: "Das sind die Kollegen, die Carini beschatten. Mr. Carini scheint der Boden in New York zu heiß unter den Füßen zu werden. Er macht sich gerade mit unbekanntem Ziel auf den Weg!"
*
Guy Carini saß auf dem Rücksitz seiner Limousine. Sein Chauffeur fuhr hart an der Grenze dessen, was die strengen Geschwindigkeitsbegrenzungen erlaubten.
Auf dem Beifahrersitz saß ein bulliger Leibwächter, der auf den Namen Lopez hörte.
Er war damit beschäftigt, ein Magazin in seine Maschinenpistole einzusetzen. Mit einem Ratsch lud er die Waffe durch.
Neben ihm saß ein kleiner, unscheinbarer Mann mit schütterem Haar. Das war Allan Gaspardo, der für Carini in erster Linie als Anwalt in Erscheinung trat. Darüber hinaus war Gaspardo mit eigenem Geld an einigen der Wettbüros beteiligt, die Carini betrieb.
"Ich glaube, Sie reagieren jetzt etwas heftig, Mr. Carini", meinte Gaspardo. "Sie sollten Ruhe bewahren. Wenn Sie jetzt einfach untertauchen, wird der FBI erst recht hellhörig werden."
"Ihr Kopf ist es ja nicht, den Sie vor Gericht hinhalten müssen, Gaspardo."
"Es gibt keine Beweise gegen Sie! Kein Material, das Ihnen das Genick brechen könnte! Was hat dieser Kerim denn schon in der Hand? Dass Sie mal eine Kaution für ihn bezahlt haben, weil Sie zu tief in die dunklen Augen einer kraushaarigen Schönheit geblickt haben, ist nicht strafbar. Und das Kevin Fernandez mal Ihr Leibwächter war, auch nicht."
"Kerim wird auspacken", erwiderte Carini gereizt. "Und das allein reicht doch schon."
"Was kann er denn bieten, außer Behauptungen, die nicht zu beweisen sind."
"Jespers..."
"Mr. Carini, Mordaufträge gehören zu den Dingen, die am schwersten zu beweisen sind. Ins Loch wandern dafür nur Leute, die sich keinen anständigen Anwalt leisten können. Aber zu der Sorte gehören Sie ja wohl nicht, oder?"
"Wie auch immer", knurrte Carini zwischen den Zähnen hindurch. "Ich will auf Nummer sicher gehen und erst einmal für eine Weile abtauchen."
Carini war nervös.
Er atmete tief durch und tickte nervös mit Fingern auf dem Türgriff herum.
Die Dinge hatten sich in gefährlicher Weise zugespitzt, wie er fand.
Ein Handy klingelte. Lopez, der bullige Leibwächter ging an den Apparat.
Dann drehte er sich herum und wandte sich an Carini.
"Der Hubschrauber steht in Pearl River bereit", erklärte Lopez. Pearl River lag nördlich von Yonkers. Es gab dort einen kleinen Privatflughafen, der weitgehend unter Carinis finanzieller Kontrolle stand. Carini hatte lange für den Fall der Fälle vorausgeplant. Und jetzt, so schien es, war er eingetreten.
Die Ahnung eines Lächelns flog über Carinis Gesicht.
Finanziell würde er jedenfalls abgesichert sein, ganz gleich an welchem Ort auf der Welt er sich auch aufhielt. Selbst, wenn er einen kompletten Neuanfang starten musste...
Die Druckplatten hatten ihn saniert, nachdem er ein paar schwierige Jahre im Wettgeschäft zu überstehen gehabt hatte.
Das Handy klingelte ein zweites Mal.
Lopez nahm das Gerät ans Ohr. Das kantige Gesicht des Leibwächters zeigte eine Mischung aus Verwunderung und Besorgnis.
"Was ist?", fragte Carini.
"Das ist Jacky! Er meint, wir werden verfolgt!"
Carini blickte sich um. Hinter der Limousine fuhr ein unscheinbarer Golf. Das waren Carinis Leute. Drei schwerbewaffnete Gorillas, die notfalls eingreifen konnten, wenn es zu Komplikationen kam.
Der Beifahrer des Golf hatte ein Handy am Ohr und winkte Carini zu.
Carini beugte sich vor und riss Lopez den Apparat aus der Hand.
"Hier Carini. Seid ihr euch sicher, Jacky?"
"Kein Zweifel, Sir, da ist jemand hinter uns her... Ein Chevy. Sieht unscheinbar aus, aber