Leitfaden Growth Marketing. Tomas Herzberger

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Leitfaden Growth Marketing - Tomas Herzberger

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an der Stanford University. In ihrem Bestseller „The Growth Mindset“ beschreibt sie zwei unterschiedliche Mentalitäten: das „Fixed Mindset“ sowie (wer hätte es erraten) das „Growth Mindset“ [4].

      Im Kern geht es darum, dass Menschen mit dem Fixed Mindset glauben, dass Dinge „in Stein gemeißelt“ wären. Entweder ist man gut im Sport oder nicht. Entweder ist man schlau oder nicht. Entweder ist man eine gute Führungspersönlichkeit oder nicht. Alles Begabung, Talent und Veranlagung. Problematisch wird es dann, wenn Menschen mit diesem Mindset den Erwartungen nicht mehr entsprechen können – seien es die Erwartungen anderer oder der eigenen. Denn wenn man trotz hoher Begabung scheitert, ist man in einer Sackgasse (Abbildung 4).

      Abb. 4: The Growth Mindset [4].

      Menschen mit einem Growth Mindset glauben daran, dass sie sich jederzeit verändern können, dass sie wachsen können. Egal wie gut oder schlecht sie in einer Sache sind: Durch Lernen und harte Arbeit können sie jeden Tag ein bisschen besser werden. Ihr einziger Gegner ist das gestrige Ich – und solange man dieses gestrige Ich überwinden kann, gewinnt man.

      In vielen Studien hat Dr. Dweck bewiesen, dass es nicht nur Menschen mit dem einen oder dem anderen Mindset gibt, sondern dass wir immer wieder zwischen den beiden Mentalitäten wechseln - je nach Situation. Vielleicht haben wir ein Growth Mindset in Sachen Unternehmertum und zeichnen uns als herausragende Führungspersönlichkeiten aus, die der persönlichen Entwicklung ihrer Mitarbeiter oberste Priorität einräumen. Aber sobald es um die Kindererziehung geht, verfallen wir in das Fixed Mindset und loben die guten Noten unserer Kinder, statt des Lernprozesses.

      Unternehmen und Menschen, die nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg anstreben, sei das „Growth Mindset“ empfohlen. Es geht um Anpassung und um pro-aktive Veränderung. Es geht darum, neue Erfahrungen zu suchen, sich außerhalb der Komfortzone zu bewegen und mit einer gewissen Dreistigkeit auch die Dinge zu versuchen, von denen andere behaupten „das geht bei uns nicht!“. Um die Metapher der Evolution aufzugreifen: Nur solche Spezies werden Krisen überleben, die sich schnell anpassen können.

       Growth Marketing in der Praxis

      Wachstumshebel oder „Growth Hacks“ müssen nicht zwingend dem Marketing entstammen. Je nachdem, auf welche Stufe der Kundenreise man den Fokus legt, kann eine produkt-, vertriebs- oder serviceorientierte Maßnahme sinnvoller sein (Abbildung 5). Wir haben die folgenden Ansatzpunkte ausfindig gemacht:

      Abb. 5: Ansatzpunkte des Growth Marketings.

       Der „Ich kenne den ganzen Club“-Hack

      Nehmen wir an, man hat einen ausführlichen Blogartikel, eine Podcast-Episode oder ein Video erstellt und will es jetzt distribuieren. Dann informiert man die Menschen, die man in seinem Blog-Post verlinkt und erwähnt hat, und lässt sie wissen, dass man sich freuen würde, wenn sie den Artikel mit ihrem Netzwerk teilen würden. Man markiert erwähnte Menschen und Unternehmen in seinen Social-Media-Posts, mit denen man den Blogbeitrag bewirbt. – Das Ergebnis? Der Großteil der angesprochenen Menschen wird nicht nur den Post lesen, sondern ihn auch liken, teilen und kommentieren. Somit bekommt man mehr Interaktion und mehr Reichweite.

      Diese beiden Tipps haben weitere positive Nebeneffekte: Indem man etablierte Quellen in seinen Blog-Posts angibt, erhöht man seine eigene Glaubwürdigkeit und verbessert seinen Content. Außerdem beginnt man ganz automatisch, Beziehungen zu den Experten in seinem Gebiet aufzubauen und sein Netzwerk zu vertiefen.

       Wachstumshebel für mehr Awareness: Der „Newsjacking“-Hack

      Live-Events eignen sich hervorragend, um neue Follower, Nutzer und Kunden für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Mit provokanten Plakaten zu tagesaktuellen Ereignissen hat das Mietwagenunternehmen Sixt viel Aufsehen erregt. Dank digitaler Medien kann man einen ähnlichen Effekt mit deutlich weniger Kosten erzielen. Der richtige Post zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Hashtag kann schnell viral gehen und eine sehr große Reichweite erzielen. Beispiele sind Messen, Konferenzen, populäre Fernsehshows, Feiertage oder Live-Sport-Events.

      Wichtig: Man sollte sich im Vorfeld des Events Gedanken dazu machen, wie man die Ereignisse mit seinem Produkt verknüpfen kann, und bereitet entsprechenden Content auf. Man kann die Veröffentlichung des Posts über Redaktionstools wie „Buffer“ planen und dann live mit den Nutzern interagieren und beispielsweise auf Kommentare so schnell wie möglich reagieren. Gerade auf öffentlichen Plattformen wie Twitter und Instagram kann man auch als kleineres Unternehmen mit innovativen, hilfreichen oder humorvollen Posts eine erhebliche Reichweite bekommen. Viele inspirierende (deutschsprachige) Beispiele findet man auf dasbesteaussocialmedia.de.

       Wachstumshebel für mehr Traffic: Der „Minion“-Hack

      Das Ziel: mehr Traffic von Quora (wobei man die Mechanik auch bei anderen Portalen wie zum Beispiel Medium anwenden kann). Und so kann man vorgehen:

      1.Man sucht auf quora.com nach Fragen, die sich auf das eigene Gebiet beziehen.

      2.Gibt es noch keine passenden Fragen? Dann erstellt man einen Dummy-Account, und stellt sie selbst.

      3.Man liefert eine hervorragende Antwort, und verlinkt auf seine Website.

      4.Um die Top-Platzierung zu bekommen, kauft man Likes beziehungsweise „Upvotes“ auf microworkers.com. Dort sind die „Minions“, die kleine Aufgaben für kleines Geld erledigen. Es soll Menschen geben, die sogar „Downvotes“ für den Wettbewerb einkaufen, aber das gibt ganz schlechtes Karma!

      5.Durch die Upvotes ist die eigene Antwort die beste Antwort und wird dementsprechend oft gesehen, und die Wahrscheinlichkeit, dass die Nutzer auf diesen Link klicken, ist deutlich größer.

       Der „Zur Hölle mit normalen Formularen“-Hack

      Jeder kennt Internetformulare, denn es hat sich inzwischen ein globaler Standard hinsichtlich Inhalt und Optik der Formularfelder durchgesetzt. Es kann sich lohnen, sich von der Masse abzuheben und sein Formularfeld „menschlicher“ zu gestalten. Warum sollte man den Nutzer nicht einen umgangssprachlichen Text ausfüllen lassen? Dadurch baut man bereits früh eine persönliche Beziehung zu ihm auf (Abbildung 6).

      Abb. 6: Beispiel eines umgangssprachlichen Textes.

      Ein

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