Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus
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"War Dalbán persönlich hier, um sich Ihren Wagen auszuborgen?", fragte ich.
Er schüttelte den Kopf und lachte rau. "Nein, das wäre unter seiner Würde. Es waren ein paar junge Typen. Ich kenne sie nicht namentlich. "
"Das glaube ich Ihnen nicht. Die Typen stammen doch hier aus der Gegend."
"Verdammt, ich sage Ihnen die Wahrheit!"
"Haben Sie die Jungs nicht gefragt, wer sie schickt?"
"Sollte ich dafür meine Zahnkronen riskieren? Die hätten sich doch sowieso genommen, was sie wollten! Sie sagten einfach: Morgen brauchen wir deinen Wagen, sieh zu, dass er vollgetankt ist oder du ernährst dich die nächsten Monate aus der Schnabeltasse!"
"Verstehe."
Morton schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich kaum. Und wenn Sie glauben, dass ich irgendetwas von dem, was ich Ihnen erzählt habe, vor Gericht wiederhole, dann sind Sie schief gewickelt. Da lasse ich mich lieber wegen Beihilfe an diesem Anschlag auf der Brooklyn Bridge verknacken."
Ich wechselte mit Milo einen kurzen Blick. Er nickte knapp und sagte: "Wir kommen vielleicht noch einmal wieder, Mister Morton."
"Wenn Sie mich ruinieren wollen: Nur zu!"
"Ein Kollege von uns wird dann mit Ihnen zusammen ein Phantombild dieser Männer erstellen."
"Sie trugen Spiegelbrillen und Mützen. Ich glaube nicht, dass das viel bringt!"
"Abwarten."
Er wollte offenbar ganz einfach nicht mehr sagen. Und das Phantombild würde vermutlich so konkret wie ein abstraktes Kunstwerk ausfallen. Die Mühe konnte man sich wohl sparen.
Wir verließen den Drugstore. Ich war mir noch nicht ganz schlüssig darüber, ob Morton uns mit seiner Aussage wirklich einen guten Tipp gegeben oder uns nur schnell abgespeist hatte. Auf jeden Fall wollten wir uns das Parkhaus mal vornehmen...
"Hey, ich glaube, ich spinne", murmelte Milo.
An unserem Chevy machte sich ein Typ mit Spiegelbrille und Helm zu schaffen. Als er uns sah, glitt er auf seinen Roller-Skates davon. Nach wenigen kraftvollen Bewegungen bekam er ein halsbrecherisches Tempo drauf.
Wir rissen die SIGS heraus.
"Stehen bleiben!", rief Milo.
Aber da war der Kerl schon um die nächste Ecke gebogen.
"Na los, den kaufen wir uns!", meinte Milo. Per Fernbedienung deaktivierte ich die Zentralverriegelung des Chevy. Milo riss die Beifahrertür auf. Ich umrundete die Motorhaube, die Hand glitt zum Türgriff. Milo saß schon im Wagen. Ich zögerte.
"Jesse, bist du festgewachsen oder was ist los?", hörte ich Milos Stimme.
Aber da war noch etwas anderes.
Ein ganz leises Ticken.
Es kam von unten.
"Verdammt raus, Milo! Sofort raus!"
Milo starrte mich an.
Im nächsten Moment zerriss eine Detonation den Wagen. Blechteile wirbelten wie Geschosse durch die Luft. Die Druckwelle ließ die Scheiben von Mortons Drugstore zerbersten.
5
Die Villa von Alex Shkoliov gab ein Bild ab, wie man es sonst von Fernsehbildern aus Kriegsgebieten gewohnt war.
Als Clive und Orry dort mit einem Aufgebot von zwei Dutzend G-men auftauchten, waren bereits zahlreiche Einsatzfahrzeuge des Fire Service und der City Police vor Ort. Die Explosion hatte einen Brand ausgelöst, der allerdings mittlerweile unter Kontrolle war. Ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Häuser war inzwischen so gut wie ausgeschlossen. Aber in der Villa selbst loderten noch immer die Flammen.
Drei Tote waren inzwischen geborgen worden.
Allerdings waren sie bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Es würde den Gerichtsmedizinern vorbehalten bleiben, sie zu identifizieren.
Clive Caravaggio sprach zuerst mit George Rowtenburg, dem Einsatzleiter des Fire Service.
"Sorry, aber es wird noch eine ganze Weile dauern, bis Ihre Leute sich im Inneren der Villa umsehen können!", meinte er. "Momentan herrscht dort noch akute Lebensgefahr."
"Ist noch jemand im Haus?", fragte Clive.
"Soweit wir wissen nicht", erklärte Rowtenberg. "Unsere Leute konnten trotz ihrer Ausrüstung bislang nur einen kleinen Teil des Gebäudes betreten."
Clive blickte zu dem brennenden Gebäude hinüber. Beißende Qualmwolken zogen über das für New Yorker Verhältnisse sehr weitläufige Grundstück.
Orry meldete sich zu Wort. "Ich glaube, wir kriegen Besuch!", stellte er fest. Er deutete auf einen kleinen, breitschultrigen Mann mit Halbglatze und energischen Gesichtszügen. Mit einem Gefolge von mehreren kräftig gebauten Kerlen betrat er das Grundstück.
Einer der uniformierten Kollegen der City Police versuchte die Gruppe aufzuhalten.
"Gehen Sie aus dem Weg, Mann! Ich bin Alex Shkoliov! Mir gehört dieses Haus - oder was von ihm übrig geblieben ist." Der untersetzte Mann verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
Clive, Orry und einige weitere G-men gingen auf Shkoliov zu. Clive zog seine ID-Card, hielt sie dem Ukrainer entgegen.
"Ich bin Agent Caravaggio, stellvertretender SAC des FBI Districts New York. Es freut mich, dass Sie wohlauf sind, Mister Shkoliov."
"Ach