Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

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gegen dich verwendet werden kann. Außerdem hast du das Recht auf einen Anwalt. Sofern..."

      "Scheiß drauf! Das Theater kannst du dir sparen!"

      "Um so besser."

      Er sah erst Milo und dann mich einige Augenblicke lang an. "Ihr seid wirklich G-men?"

      Milo hielt ihm die ID-Card unter die Nase.

      "Sieht die vielleicht gefälscht aus?"

      Allan Tucoma runzelte die Stirn. "Ich dachte..."

      "Was dachtest du?", hakte ich sofort nach.

      "Ich dachte, diese Scheiß-Itaker hätten euch geschickt!"

      "Wegen der Sache mit Scarlatti?"

      Er biss sich auf die Lippe. "Ich sage keinen Ton mehr, bis ich nicht einen Anwalt gesprochen habe!"

      "Könnte sein, dass deine Aussage dann viel weniger wert ist!", stellte Milo klar. "Du hast versucht, zwei FBI-Agenten zu ermorden. Das ist ein schweres Verbrechen. Bei dem Prozess, der dir bevorsteht, wirst du das Wohlwollen des Staatsanwaltes dringend brauchen!"

      Allan Tucoma lachte heiser. "Ach, ja?" Er verzog schmerzverzerrt das Gesicht.

      "Was weißt du über den Mord an Scarlatti?", fragte Milo.

      "Einen Dreck weiß ich! Ihr Arschlöcher wollt mir doch nur was anhängen! Das kenne ich schon!"

      Milo ließ nicht locker.

      "Willst du die Schuld allein auf dich nehmen? Du hast doch nicht aus eigenem Antrieb auf uns geschossen. Wer hat dir gesagt, dass du uns umlegen sollst?"

      Ich erhob mich, steckte die SIG ein.

      Draußen fuhr ein Wagen vor.

      Ich fragte mich, ob das die Kollegen waren. Allerdings hatte ich keine Sirenen gehört. Das machte mich stutzig.

      Milo sah mich an.

      Er hatte denselben Gedanken.

      "Unterhalte dich ruhig noch ein bisschen mit ihm", meinte ich an meinen Kollegen gewandt. "Ich sehe mal nach, was da los ist!"

      "Ihr seid schon so gut wie tot, ihr Wichser!", ächzte der Gefangene.

      Ich rannte zum Hintereingang.

      Ein offener Geländewagen war vorgefahren. Vier mit Sturmgewehren und MPis Bewaffnete saßen darin. Sie trugen Sturmhauben, die nur die Augen freiließen. Ansonsten ähnelten sie in ihrer Kleidung dem jungen Mann, den wir festgenommen hatten.

      Einer von ihnen riss sofort seine MPi hoch, feuerte in meine Richtung. Ich zuckte zurück in sichere Deckung. Rings um die Tür wurde die Außenwand derweil mit Einschusslöchern übersät.

      Der Geschosshagel verebbte. Ich konnte hören, wie die Maskierten vom Wagen sprangen. Offenbar gingen sie in Stellung.

      Ich hoffte, dass in Kürze unsere Kollegen auftauchten, um diesen Alptraum zu beenden.

      Einige Augenblicke lang herrschte Stille.

      "Hier spricht das FBI!", rief ich. "Wir haben euren Kumpel Allan Tucoma hier bei uns! Er ist verhaftet! Wenn ihr uns angreift, könnte er auch etwas abbekommen. Außerdem befinden sich unsere Leute auf dem Weg hier her! Sie müssten jeden Augenblick eintreffen..."

      Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

      Sie kam in Form einer Gasgranate.

      Der eiförmige Gegenstand flog durch die offenstehende Tür, prallte gegen eines der Regale und rollte dann über den Boden. Ein gelbes Gas quoll heraus.

      Ich stürzte aus meiner Deckung hervor, um die Gasgranate zurück ins Freie zu kicken.

      Aber ein wahrer Geschosshagel ließ mich sofort zurückzucken.

      Die Projektile zerfetzten das Regal regelrecht.

      Der gelbe Rauch biss in den Augen.

      Ich rannte zu Milo und dem Gefangenen.

      "Die wollen uns wohl ausräuchern!", meinte mein Freund und Kollege grimmig. Er überprüfte die Ladung des Sturmgewehrs, das wir Allan Tucoma abgenommen hatten. Eigentlich war das gegen jede Vorschrift, denn dieses Gewehr stellte ein wichtiges Beweisstück dar. Aber jetzt ging es für uns erst einmal darum, unsere Haut zu retten.

      "Wir müssen hier weg!", stellte ich fest.

      Das gelbe Reizgas breitete sich immer weiter aus.

      Wir halfen dem Gefangenen auf die Beine. "Deine Freunde scheinen nicht viel Rücksicht auf dich zu nehmen, Allan", sagte Milo.

      "Die werden euch Bastarde zur Stecke bringen!", fauchte er.

      Wir nahmen Allan in die Mitte, stützten ihn und machten uns auf den Weg.

      "Hey wo wollt ihr denn hin?", ächzte Allan. "Vielleicht gibst du uns ja einen kleinen Tipp", erwiderte ich. "Schließlich kennst du dich ja hier besser aus!"

      "Leckt mich doch!"

      Die Schwaden aus gelbem Reizgas wurden immer dichter, erfüllten bereits einen Großteil des Raums. Und obwohl das Gas uns noch gar nicht richtig erreicht hatte, tränten uns bereits die Augen.

      Wir erreichten eine Tür. Sie war verschlossen. Ich nahm die SIG und feuerte. Mein gezielter Schuss ließ das Schloss aufspringen. Milo riss die Tür auf. Ein breiter Korridor lag vor uns. Rechts und links befanden sich Räume, die vermutlich mal als Büros gedient hatten. Die Türen waren ausgehängt. Eine graue Ratte huschte über den Flur.

      Wir schlossen die Tür hinter uns so gut es ging und hetzten weiter.

      "Ich kann nicht mehr!", keuchte plötzlich der verletzte Gefangene.

      Im gleichen Moment wurde die von uns notdürftig geschlossene Tür zu den Verkaufsräumen aufgestoßen.

      Ein wuchtiger Tritt ließ sie zur Seite fliegen.

      Einer der Kerle stand mit einer MPi im Anschlag da. Seine Sturmhaube hatte er inzwischen offenbar gegen eine Gasmaske ausgetauscht, um nicht von dem eigenen Reizgas kampfunfähig gemacht zu werden. Unsere Gegner verfügten über eine Ausrüstung, bei der so mancher County Sheriff neidisch werden konnte.

      Der Kerl feuerte sofort.

      Ohne zu zögern.

      Und ohne Rücksicht auf Allan Tucoma, den Milo und ich in unserer Mitte hatten.

      Ich riss die SIG empor. Annähernd im selben Moment wie Kerl mit der Gasmaske schickte ich meine erste Kugel auf den Weg. Sie traf den Kerl mitten der Brust, ließ ihn zurücktaumeln und der Länge nach zu Boden schlagen. Die Schüsse, die sich noch aus seiner MPi lösten, gingen ins Nichts.

      Sein Komplize tauchte für Augenblicke aus dem gelben Nebel auf, der jetzt

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