Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

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Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett

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du bleibst hier!«, befahl Jay barsch.

      »He, was ist denn los? Das Jagen ist mein Handwerk, Vormann. Und das weißt du genau!«

      »In den Büschen siehst du ihn bei Nacht erst, wenn er vor dir steht. Ein Verletzter reicht mir!«

      Schimpfend schaute Shayne auf Logan, der das Bewusstsein verloren hatte. Er stieg ab, trat neben die Schleppbahre und sagte: »Er blutet immer noch. Ich glaube, den bringen wir nicht bis in die Stadt.«

      Das Rascheln in den Büschen verklang. Von Westen konnten sie nichts hören. Wenn der Bär tatsächlich die Flucht der Wölfe veranlasste, so näherte er sich ihnen jedenfalls nicht.

      »Los, wir reiten weiter.«

      »Er blutet immer noch. Hast du es nicht gehört?«

      »Hier können wir schlecht bleiben.« Jay trieb die Pferde an.

      Unwillig schnaubten die Tiere und wollten nicht weiter. Er musste mit den Sporen nachhelfen, um sie in Bewegung zu bringen.

      Rio stieg auf seinen Palomino und ritt hinterher.

      Sanft fiel das Gelände vor ihnen ab. Das Buschwerk wurde dichter. Im silbernen Mondlicht schien es mitunter, als stünden Mauern in ihrem Weg.

      Im Tal lichtete sich das Gestrüpp. Jay erkannte ein paar dürftige Maisreihen und dahinter zwei Hütten und einen Korral.

      »Das soll offenbar eine Farm sein.« Shayne ritt wieder an die Seite des Vormanns. »Aber von dem bisschen Mais können die Bewohner sicher gerade selbst ihr Brot backen.«

      Sie folgten dem Maisfeld und hielten vor den Hütten an. Die beiden Holzgebäude duckten sich flach an den Boden und maßen mit den Satteldächern eine Höhe von nur knapp drei Yard. Der Korral auf der anderen Hofseite besaß ebenfalls nur geringe Ausmaße. Jay erkannte darin zwei Pferde, zwei Maultiere, eine Ziege, die angebunden stand und ein paar magere Longhorns.

      »Hallo?«, rief der Vormann.

      Im Schatten hinter der ersten Hütte wurde ein Gewehr repetiert.

      Jay wurde erst da bewusst, dass er die Winchester noch in der Hand hielt. Er schob sie sofort in den Scabbard.

      »Was wollt ihr?«, fragte eine barsche Stimme.

      »Wir sind mit einem Verletzten unterwegs. Es geht ihm nicht sehr gut, Mister.« Jay war klar, dass ihre Annäherung bemerkt wurde.

      Hinter der zweiten Hütte trat ein Mann aus dem Schatten. Sie mussten demnach mindestens zwei sein. Der Farmer war nur mit Hemd und Hose bekleidet und trug einen alten Zylinder auf dem Kopf. Das Gewehr hielt er an der Hüfte angeschlagen. »Woher kommt ihr denn?«

      »Von der Jagd am Nueces River, Mister. Ein Bär griff unseren Partner an.«

      Auch der zweite Mann hinter der ersten Hütte trat in den Hof, behielt aber Abstand.

      Der andere blieb neben Jays Pferd stehen. Langes Silberhaar hing unter dem speckigen Zylinder hervor. Das Gesicht wurde von einem struppigen Vollbart beinahe völlig verdeckt. Nur die lange Nase ragte wie der Schnabel eines Geiers aus dem Gestrüpp hervor.

      Der zweite Mann sah genauso aus. Unverkennbar schien es sich um Brüder zu handeln, von denen der ältere bald sechzig sein musste und der andere nicht viel jünger.

      »Sieh ihn dir an, Jewy«, sagte der jüngere neben der Hütte.

      Der Mann mit dem Zylinder ging zur Schleppbahre, beugte sich zu Logan hinunter und brummte etwas Unverständliches vor sich hin.

      »Wie weit ist es zur nächsten Stadt?«, fragte Jay.

      »Vier Meilen.«

      »Den hat es ganz schön erwischt. Hat eine mit der Tatze gefangen, was?«

      »Ja«, entgegnete Jay. »Gibt es in der Stadt jemanden, der ihm helfen könnte?«

      »Sie haben einen Barbier, der sich als Quacksalber versucht, wenn es sein muss. Aber ob der ihm helfen kann ...«

      Der zweite Farmer überwand sein Misstrauen, ließ das Gewehr sinken und näherte sich ebenfalls, um den Verletzten in Augenschein zu nehmen. »Den bringt ihr doch nicht lebend bis Montrose. Der stirbt euch unterwegs.«

      »Könnten wir ihn vielleicht hier lassen und den Barbier holen?«, fragte Jay.

      »Wir haben nicht sehr gern Blut in der Hütte. Das lockt die Wölfe an. Aber eine knappe Meile in Richtung zur Overlandstraße findet ihr ein verlassenes Farmhaus. Boris, gib ihm einen Schluck Whisky, damit er es noch eine Meile durchhält!«

      Der jüngere Farmer lief zur Hütte, öffnete die Tür und ging hinein. Eine Petroleumlampe wurde angezündet.

      Jay stieg ab und vertrat sich die Beine. Er bemerkte, wie der Farmer ihn und Rio musterte.

      Der andere brachte eine grüne, dickbauchige Flasche und gab dem Verletzten daraus zu trinken. Jeff erwachte dabei aus der Bewusstlosigkeit, aber er sah nicht aus, als würde er etwas von dem begreifen, was vorging.

      »So, das kostet einen halben Dollar«, erklärte der Mann mit dem Zylinder.

      Jay schaute ihn verblüfft an.

      »Hier gibt es nichts umsonst, Mister. Wir haben selbst nicht genug.« Der Mann streckte die Hand aus und winkte mit den Fingern. »Lasst es euch von dem anderen zurückgeben, falls er noch mal auf die Füße kommt.«

      Jay blieb nichts weiter übrig, als zu bezahlen. Der Farmer nahm den halben Dollar, putzte die Münze am Ärmel, biss darauf und betrachtete sie.

      »In Ordnung, scheint echt zu sein. Wollt ihr Proviant?«

      »Was wir haben, reicht noch einige Tage«, gab Jay zurück. Er stieg auf.

      »Dann bedankt euch wenigstens!«, schimpfte der andere.

      »Wieso, wir haben doch bezahlt?« Jay schaute den Mann scharf an. »Und ich denke, viel mehr, als der übliche Preis ist.«

      »Was der Preis ist, bestimmt der Verkäufer immer selbst.« Der Farmer grinste, wobei sich die scharf gekrümmte Nase zu röten schien und der struppige Vollbart zuckte.

      »Vielleicht hättet ihr uns den Preis erst sagen sollen«, wandte Rio ein.

      »Ihr konntet ja danach fragen, wenn es für euch wichtig ist.«

      »Gute Nacht«, sagte Jay, weil es sinnlos war, mit diesen beiden alten Teufeln zu streiten. Er trieb die Pferde an und ritt über den Hof. Die Enden der Bahre kratzten laut durch den Sand.

      »Halsabschneider«, sagte Rio verdrossen. »Denen sollten wir als Aufpreis noch ein paar Ohrfeigen verpassen.«

      *

      Die beiden alten Männer standen auf die Gewehre gestützt am Haus und schauten den Reitern und dem Verletzten auf der Bahre nach.

      »Ob sie bei der Hütte bleiben?«, fragte der jüngere.

      »Wird

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