Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett
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Shayne zuckte mit den Schultern, kehrte in die Hütte zurück und schloss die Tür.
*
Montrose bestand aus genau fünfzehn Häusern. Ein paar davon waren Lagerschuppen, eins der Mietstall und eins verfallen. Sie reihten sich rechts und links der Overlandstraße auf, die ohne Bogen durch den Ort führte.
Wie erwartet lag noch tiefe Nacht über dem Land, als Jay in den Ort ritt. Der Braune lief langsam und wurde dennoch von verschiedenen Leuten gehört. Türen klappten.
»Wer ist das?«, fragte jemand unter einem weit nach unten gezogenen Vordach.
Jay hielt an und blickte hinüber. Sehen konnte er niemand. »Ich bin Jay Durango und brauche dringend den Barbier für einen verletzten Kameraden!«
Männer mit Gewehren im Anschlag betraten die Fahrbahn. Manche trugen Hemden und Hose wie die beiden Farmer im Buschland, einer hatte einen alten Militärmantel übergezogen, zwei kamen in langen, grauen Nachthemden ins Mondlicht.
Von der anderen Seite näherten sie sich ebenfalls. Und die Straße herunter kam einer, der noch die Hosenträger über die Schultern und die Jacke überzog. Ein Stern steckte an seiner Brust.
Sie kreisten das Pferd ein.
»Ein Freund von mir wurde am Nueces River von einem Bären angegriffen und liegt schwerverletzt in einer Hütte im Norden. Ein Paar Farmer machten uns auf das verlassene Haus aufmerksam.«
»Die Zattigs, was?«, fragte der Marshal.
»Keine Ahnung, wie sie heißen.«
»Was fehlt ihm denn?« Ein kleiner weißhaariger Mann schob sich in den Vordergrund. »Ich bin Keach, der Barbier, der auch Zähne zieht.«
»Seine Zähne sind in Ordnung, Mister Keach. Ein paar Rippen gebrochen, die sich nach innen gestellt haben.«
»Dafür brauchen Sie einen richtigen Arzt. Wo es so was gibt, wissen wir hier aber nicht. Vielleicht in Fort Worth.«
»Es geht ihm sehr schlecht«, sagte Jay.
»Also gut, ich sehe ihn mir an. Lassen Sie fünf Dollar da. Ich komme dann hinaus.«
Jay saß ab und kramte das verlangte Geld zusammen. Er besaß immer noch ein paar Dollar.
Der Barbier nahm die fünf Dollar und steckte sie ein.
»Könnten Sie nicht sofort mitreiten?«
»Ich weiß, wo die Hütte ist, und werde sie finden.«
»Er ist bewusstlos und blutet sehr stark.«
»Wann geschah das Unglück?«
»Am Spätnachmittag.«
»Dann spielen ein paar Stunden keine Rolle mehr. Sie müssen das verstehen. Wenn ich nicht lange genug geschlafen habe, zittern mir die Hände. Das wäre sehr schlecht für Ihren Freund.« Der weißhaarige Mann wandte sich ab.
Jay blickte auf den Stadtmarshal. Er war ein mittelgroßer, bulliger Mann mit einem quadratischen Schädel und angegrauten Borstenhaaren.
»Er kommt bestimmt«, versprach der Mann.
»Können Sie ihn nicht dazu ...«
»Ausgeschlossen«, unterbrach der Marshal den Vorman barsch. »Vor zwei Stunden hat Keach seinen letzten Whisky getrunken. Konnten Sie die Fahne nicht riechen?«
»Nein.«
»Na ja, er stand vielleicht ein bisschen weit weg von Ihnen. Nein, der braucht den Schlaf.«
Jay schaute sich in der Runde um. Ein paar Männer grinsten verstohlen. Es konnte keinen Zweck haben, noch lange Worte zu verlieren.
»Ich werfe Keach aus dem Bett, sobald die Sonne aufgegangen ist«, versprach der Marshal. »Und ich bringe ihn selbst hinaus.«
»Danke, Marshal.« Jay saß auf. Der Kreis lichtete sich. Er lenkte den Braunen nach Norden und ritt langsam durch die Stadt.
»Ein Revolvermann – so einer ist das«, sagte jemand und spuckte in den Sand. »Irgenwelche Satteltramps, die es mal im Wald am Fluss mit der Jagd versuchen wollten.«
»Um ein paar schnelle Dollars zu machen«, stimmte ein anderer Mann zu. »Und deswegen werden ehrbare Leute dann nachts aus den Federn geworfen.«
Der Marshal wandte sich ab und lief die Straße hinauf.
Seine Frau schaute aus einem Fenster der Büchsenmacherei, die James Cobb in seinem Hauptberuf betrieb. »Wer war das?«
»Irgendein Fremder. Hat einen Verletzten auf der aufgegebenen Farm liegen.«
»Diese Sattelstrolche sollten sich schämen, mitten in der Nacht hier aufzutauchen.«
*
Barbier Keach sah sehr besorgt aus, als er aus der Hütte trat.
Marshal Cobb lehnte bei den Pferden an einem Stück des noch stehenden Korralzauns.
Jay kam hinter dem Barbier her, der seine schwarze Tasche ans Sattelhorn hängte. Shayne blieb in der Hütte und blickte auf das spitz gewordene Gesicht von Jeff Logan. Der Barbier hatte ihn nach der Behandlung verbunden, aber das Blut tränkte den weißen Stoff in der Herzgegend.
»Und?«, fragte der Marshal.
»Ich weiß nicht. Hat verdammt viel Blut verloren. Er müsste vor allem ein schmerzstillendes Mittel kriegen. Sonst dreht er durch, wenn er zu sich kommt. Aber mir ist das Zeug ausgegangen. Sie kriegen es im Store. Savage hat davon noch. Das weiß ich.«
Jay nickte. »Dann reite ich mit Ihnen.«
Barbier Keach blickte an Jay vorbei auf Shayne an der Tür. Der hünenhafte, weißblonde junge Mann hatte etwas Wildes an sich, was Keach gar nicht gefiel.
Jay sattelte seinen braunen Hengst und ritt wenig später mit den beiden Männern auf der Overlandstraße nach Süden. Als sie die Stadt erreichten, stand die Sonne schon fast im Zenit und glühende Hitze lag über dem Hügelland.
Vor dem Store stand ein kurzer Planwagen. Zwei Maultiere waren in die Sielen gespannt. »McClure’s Drugstore« stand auf der grauen Plane.
Der Barbier hielt vor seinem Haus.
Jay zügelte sein Pferd ebenfalls. »Vielen Dank, Mister.«
Keach schüttelte den Kopf. »Warten Sie damit, bis Ihr Freund auf den Füßen steht. Aber sagen Sie nicht, es wäre meine Schuld, wenn das nicht geschieht.«
»Kann man für ihn nichts weiter tun?«
Keach schüttelte den Kopf und schob seine Melone in den Nacken. Das Sonnenlicht fiel auf sein zerfurchtes Gesicht. »Nein. Er braucht Ruhe, damit sich neues Blut bilden kann. Sollte er aber