Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

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Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett

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sprachen die Umstände dagegen«, erklärte Jewy.

      »Was redest du denn für dummes Zeug, zur Hölle?«

      »Wir können dich doch nicht auf unserer Farm in die Hölle schicken, McClure, alter Halsabschneider!« Boris lachte krächzend. Dann drückte er ab.

      Ein Feuerstrahl fuhr dem Händler, von einem Donnern begleitet, entgegen. Die Kugel bohrte sich in seine Brust. Er schrie. Seine Arme stießen zur Plane hinauf.

      Jewy drückte ebenfalls ab.

      McClure wurde noch einmal getroffen, stieß einen zweiten, abgerissenen Schrei aus und stürzte hinten über die Bordwand.

      Das Krachen verlor sich in der Wildnis.

      Jewy stieg ab und beruhigte sein Pferd. »Sieh nach, ob es ihm reicht, Boris!«

      Der jüngere Zattig sprang kichernd vom Pferd. »Hat der blöd aus der Wäsche geguckt, Jewy!«

      Den älteren interessierte das nicht. Er lief am Wagen entlang und kletterte auf den Bock.

      Boris wälzte den steif hinter dem Wagen liegenden Händler auf den Rücken. »Nein, der hat keine Sorgen mehr, Jewy.«

      Mit einer abgeschabten Satteltasche in der Hand stieg Jewy Zattig vom Bock. »Dann nichts wie weg. Wir reiten zuerst zum Creek, damit sie keine Spuren finden.«

      Boris beugte sich über den Toten. »Sieh mal, dem fehlen zwei Zähne, Jewy. Die hatte er in der Kneipe noch im Mund.«

      Jewy schaute nun doch auf den Toten.

      »Die muss der Kerl ihm aus der Futterluke geschlagen haben, als sie rauften. Lässt sich anders nicht erklären.«

      »Dann liegen sie sicher noch vor der Hütte im Sand.« Ein sattes Grinsen überzog Jewy Zattigs Gesicht. »So was übersieht der tüchtige Marshal bestimmt nicht. Los, ab geht die Post!«

      Sie stiegen auf die Pferde und ritten ins Dickicht westlich der Straße. Das Knacken brechender Äste entfernte sich.

      *

      Graue Nebelschwaden zogen über das Buschwerk und den verfallenen Korral.

      Jeff Logan stöhnte so laut, dass Jay davon erwachte. Er erhob sich und trat ans Fenster.

      Rio schaute auf. »Was ist?«

      »Ich weiß nicht.« Jay blickte hinaus. Wie Watte schwebte der Nebel über den Büschen. »Aber irgend etwas muss los sein.«

      Rio kniete und kroch neben Jeff Logan. »Wie geht es dir, alter Junge?«

      Der Verletzte reagierte nicht darauf.

      Rio stand auf. »Ich hab ehrlich keine Lust, ein paar Tage mit ihm allein hier zu warten. Vor allem, er kann mir unter den Händen sterben, Jay. Ich habe keine Hoffnung, dass er in drei bis vier Tagen noch lebt.«

      »Also gut, dann bleibe ich hier und du reitest nach Rancho Bravo«, erwiderte der Vormann.

      Eins der Pferde am Zaun gegenüber schnaubte.

      Rio öffnete die Tür.

      Auch die beiden anderen Tiere wurden unruhig.

      »Da stimmt doch was nicht.« Der ehemalige Scout trat über die Schwelle. »Ist da jemand?«

      Die aufgehende Sonne drückte die Nebelfelder auf den Boden und verdichtete sie noch einmal kurz. Die Wipfel einzelner Krüppelkiefem und Cottonwoods traten über den Schwaden klar ans Licht. Dann stachen die waagerechten Sonnenstrahlen wie ein Goldhauch darüber hinweg, und in der jähen Hitze lösten sich die grauen Felder binnen zwei Minuten völlig auf.

      Zwischen den Büschen hielten Reiter. Auf einmal waren sie klar zu erkennen. Der Stadtmarshal mit dem funkelnden Stern an der Jacke gab seinem großen Tier die Sporen.

      »Vorwärts!«, rief der Mann barsch.

      Rio trat rückwärts in die Hütte. »Die wollen was von uns, Jay!«

      »Den Eindruck habe ich auch«, entgegnete der Vormann sarkastisch.

      Von vorn und von rechts und links ritten sie mit angeschlagenen Gewehren näher.

      Jay Durango griff zum Colt, ließ ihn jedoch wieder los. Gegen die vielen Männer besaßen sie keine Chance, was immer diese von ihnen wollten.

      »Dreizehn Mann«, murmelte Rio. »Das bedeutet nie etwas Gutes!«

      Jay schob den Partner zur Seite und trat aus der Hütte. »Hat es einen bestimmten Grund, dass ihr halb in der Nacht schon so weit reitet, Leute?«

      »Und ob es den hat!«, rief der Marshal grollend. »Hebt die Hände hoch!«

      »Warum denn?« Rio kam nun ebenfalls wieder in den Hof.

      »Blöde Fragen stellen können die jedenfalls«, sagte jemand.

      »Ein paar Meilen von hier entfernt wurde der fahrende Händler McClure ermordet«, erklärte der Marshal. »Auf der Straße nach Norden.«

      »Ermordet und ausgeplündert«, setzte der Drugstorebesitzer Savage hinzu. »Davon habt ihr natürlich keine Ahnung, was?«

      »Allerdings nicht«, sagte Jay, dem es kalt über den Rücken rann.

      »Ihr habt euch eingebildet, es könnte lange dauern, bis man ihn findet«, fuhr der Marshal fort. »Viel Verkehr ist auf der Straße schließlich nicht. Aber der Platz war schlecht gewählt.«

      »Was ein Fremder nicht wissen kann!« Der bullige Schmied lachte polternd. »Da gibt es ganz in der Nähe eine Farm. Und dort hörte man die Schüsse.«

      »Ich hab Ohren wie ein Luchs!« Der kleine Farmer stellte sich in den Steigbügeln auf.

      »Und mir fiel in meinem Store schon auf, wie der Kerl auf McClures Geld schielte!«

      »Ach so«, sagte Jay. »Da wurde also jemand überfallen, und ihr habt auch gleich ein paar Verdächtige.«

      »Wir konnten die Spuren von zwei Pferden finden«, erläuterte der Stadtmarshal. »Sie führten von der Straße nach Westen, ließen sich natürlich nur bis zum ausgetrockneten Creek verfolgen. Nun müssen wir feststellen, wo die Dollars von McClure geblieben sind. Sicher eine Menge Geld.«

      «Allein zweieinhalbtausend Bucks von mir«, erinnerte Savage. »Und wenn ich mich recht erinnere, sagte er, dass er hier noch einmal vorbeischauen wollte!«

      »So?« Marshal Cobbs Augen zogen sich zusammen. »Hat er das getan?«

      »Nein!«, stieß Rio sofort hervor.

      Cobb stieg ab. Der mittelgroße, bullige Sechziger kam vor die Pferde, das Gewehr weiterhin an der Hüfte angeschlagen. »Er war also nicht hier?«

      »Hören Sie schwer?«, schmimpfte Rio.

      »Wir müssen die Hütte durchsuchen«, entschied der StadtMarshal.

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