Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett
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»Genug«, sagte der Marshal scheinbar weit entfernt.
*
»Zur Hölle, das gibt es nicht!«
Jay lag wie Shayne quer über dem Pferderücken und sah den leuchtenden Sand unter sich, das Unkraut und einen Pfahl von Zaunrest.
»Irgendwo muss es sein!«, schimpfte der Marshal verbittert. »Die haben es doch nicht weggeworfen.«
Der Sand knirschte. Jay sah den langen Schatten eines Mannes. An den Haaren wurde sein Kopf angehoben. Er erkannte den Händler, der wütend dreinschaute.
»Wo ist es?«
Er gab darauf keine Antwort, weil es ihm sinnlos erschien, sie von der Wahrheit überzeugen zu wollen. Die ausgeschlagenen Zähne, Rios Lüge, dass der fahrende Händler gar nicht hier gewesen wäre, das allein überzeugte die Männer mehr als tausend andere Argumente, die man vielleicht hätte finden können.
Fluchend stieß der schrankbreite Händler Jay zurück. Er rutschte über den Sattel, wurde losgelassen und stürzte in den Sand. Das Pferd schnaubte.
Trotz der gefesselten Hände gelang es Jay, sich zu setzen. Er kroch zurück, weil sie schon wieder eine drohende Mauer mit vorgereckten Gewehren bildeten. Fuchsteufelswild sahen sie aus.
Jay stieß gegen den Zaunrest und konnte nicht weiter.
Zwischen den Gewehren ging der Stadtmarshal in die Hocke. »Wir lassen dich nicht mehr laufen, soviel musst du wissen. Aber vielleicht rechnen wir es dir an, wenn du redest!«
»Anfängen könnt ihr mit den Dollars sowieso nichts mehr!«, verriet der Barbier. »Dafür sorgen wir, mein Junge!«
»Wir haben es nicht!«
»Ihr bildet euch ein, dass wir euch laufen lassen müssten, wenn wir nichts finden«, verkündete der Marshal. »Ohne Beweis keine Anklage. So habt ihr euch das doch ausgedacht, was?«
»Wir haben es nicht«, sagte Jay wieder.
»Wer einem wie dir glaubt, betrügt die eigene Großmutter«, sagte der Händler.
Mehrere nickten zustimmend. Allein dieses Vorurteil würde sie noch dazu bringen, jegliche Hemmungen zu verlieren.
Der Barbier beugte sich neben dem Stadtmarshal herab. »Wenn du es sagst, baumelt ihr nur einmal! Und falls der Strick reißt.. .« Er brach vieldeutig grinsend ab.
»Marshal, ein Reiter!«, rief ein Wächter an der Hütte.
Cobb und der Barbier richteten sich auf. Der Kreis schob sich auseinander.
Aus dem Dickicht westlich der halb verfallenen Farmhütte ritt Jewy Zattig.
»Ach der.« Cobbs Haltung entspannte sich.
Der krummrückige Reiter, dem das lange Silberhaar unter dem speckigen Zylinder hervorhing, zügelte seine Mähre und stützte die Hände auf das Sattelhom. »Hallo! Was ist denn hier los? Wollt ihr die alte Farm wieder flott machen? Der Boden taugt doch nichts, Leute. Boris und ich reden manchmal auch schon davon, dass es klüger wäre, hier gar nicht erst Wurzeln zu schlagen.«
Cobb verließ die anderen und ließ die Gewehrmündung nach unten sinken. »McClure wurde ermordet.«
»Der fliegende Händler?«, staunte der Farmer.
»Ja, der.«
»Hier?« Zattig blickte sich um. »Wo ist er denn? Was ist mit seinem Wagen?«
»Nicht hier, sondern auf der Overlandstraße. Ein paar Meilen nördlich von hier.«
»Ach so. Von denen? Ich sage ja immer, einem Fremden darf man nicht über den Weg trauen. «
»Was machst du denn hier, Zattig?«, wollte der Marshal wissen.
»Wollte eben mal nachsehen, wie es dem Jungen geht, dem der Bär eins versetzte.«
»Er lebt noch«, sagte der Barbier. »Jedenfalls noch ein wenig. Der war aber auch nicht beteiligt.«
»Hatte McClure denn viel Geld?« Zattig legte den Kopf schief.
»Mindestens fünftausend Dollar«, wandte der Händler aus der Stadt ein. »Das weiß ich mit Sicherheit. Es können aber auch siebentausend, achttausend Dollar oder noch mehr gewesen sein.«
»McClure?« Zattig grinste und schüttelte den Kopf.«
»Ausgeschlossen. Der erinnerte mich noch immer an einen, der vom Betteln sein Dasein fristet. Mit soviel Geld hätte er ja wie der Herrgott in Frankreich leben können. Alt genug, um aufzugeben, war er auch längst. Nein, nein, das müsst ihr schon einem erzählen, der die Hosen mit der Zange anzieht!« Zattig kicherte, als habe er einen Witz gehört und könnte sich darüber prächtig amüsieren.
»Er besaß auf jeden Fall mehr als fünftausend Bucks allein an barem Geld« erklärte Savage mit Nachdruck.
»Und was anderes interessierte die Lumpenhunde nicht!«, setzte der Barbier wissend nickend hinzu.
»Hätte ich nie für möglich gehalten«, murmelte der Farmer erschüttert. »Damit wäre er ja praktisch ein reicher Mann gewesen. Wieso setzte er sich noch dem Risiko aus, auf der Straße überfallen, meuchlings ermordet und gefleddert zu werden?«
»Warum rackern die meisten Leute, bis sie ins Gras beißen?«, fragte der Marshal brummig zurück.
»Jaja, das sage ich zu Boris auch immer wieder.« Zattig seufzte. »Wir sollten aufgeben. Einfach alles hinwerfen, das sowieso nichts einbringt. Aber jedes Jahr versucht man es noch einmal von vorn. Dabei taugt der Boden noch nie für was anderes, als zur Rinderzucht, falls er überhaupt zu etwas nutze ist.«
»Sie wollen ernsthaft aufgeben?«, fragte der Marshal gespannt.
Zattig zuckte mit den Schultern. »Richtig entschlossen dazu bin ich natürlich nicht, Marshal. Aber halb entschlossen dazu bin ich wiederum schon seit Jahren.« Ein unglückliches Grinsen entstellte das Gesicht des Farmers. Er schaute sich um. »Können die Dollars denn hier irgendwo sein?«
»Ausgeschlossen. Wir haben alles abgesucht.«
»Dann haben die Kerle es vielleicht östlich der Straße vergraben!«, vermutete der Farmer.
»Gut möglich. Aber auf Verdacht können wir nicht alles absuchen. Die lachen sich ja krank über uns.«
»Wir holen es schon aus ihnen heraus!«, versicherte der schrankbreite Händler. »Nur abwarten.«
»Und der Verletzte?«, fragte Zattig. »Sollen Boris und ich uns um ihn kümmern?«
»Den nehmen wir mit«, entschied der Marshal. »Geht nicht anders zu machen. Los, Leute, setzt die Schleppbahre zusammen.«
Mehrere Männer betraten die Hütte.
Jay war heilfroh, dass das Auftauchen des Farmers die Aufmerksamkeit