Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett
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»Haltet die Augen offen, Zattig.«
»Warum?«
»Könnte ja sein, die haben noch ein paar Kumpane.«
»Vielleicht Indianer?« Zattig beugte sich über den Pferdehals.
Die Männer starrten sich an.
»Daran dachten wir noch gar nicht«, gestand der Händler.
»Nein, Unsinn, die sind allein«, wandte der Barbier ein. »Sonst hätten sie doch den Verletzten nicht hierher geschleppt. Sie waren einfach abgebrannt. Und da kam ihnen dieser Halsabschneider in die Quere und wurde frech, weil sie keinen Zaster hatten und nicht kaufen konnten, was er los sein wollte. Wir kannten ihn doch alle!«
»Aber das ist noch lange kein Grund, ihn umzubringen und auszuplündern!«, schimpfte der Marshal.
»Sage ich ja auch gar nicht. Aber so kam das alles. McClure. wird ganz schön auf den Putz gehauen haben. Na ja, dann sagten sich die Jungens, hinterher und nichts als drauf. Vielleicht meinten sie sogar, McClures Schicksal würde keinen Menschen interessieren!«
Der Barbier wandte sich um und schaute Jay mit funkelnden Augen an. »Falsch geraten, mein Junge! Wir kümmern uns um jeden feigen Mord. Grundsätzlich.«
»Werft ihn wieder aufs Pferd!«, befahl der Stadtmarshal.
Jay wurde auf die Beine gezogen und quer über sein Pferd geworfen.
Jeff Logan wurde aus dem Haus getragen. Im Hof stellten sie die Schleppbahre ab.
»Der ist fertig«, verkündete der Farmer. »Fragt ihn doch mal aus.«
»Blödsinn, der nimmt doch nichts mehr auf«, sagte der Barbier. »Hängt die Bahre an. Und vergesst die Sättel der Halunken nicht, die verrotten hier nur!«
»Dann will ich nicht länger stören.« Zattig tippte an den alten Zylinder, wendete seine Mähre und ritt nach Westen zurück. Rasch tauchte er in den aufziehenden Dunstschleiern unter.
*
Jay Durango wurde es immer elender. Die Sonne brannte ihm in den Nacken. Blut stieg in seinen Kopf. Zudem wirbelten die Pferdehufe immer neuen Staub auf, der ihm das Atmen erschwerte. Manchmal begann sich in seinem Kopf bereits alles in wilden Kreisen zu drehen. Er meinte Feuerschweife und Funkenflug sehen zu können.
»Halt!«, rief der Barbier irgendwo in dem Zug des Aufgebots.
Jays Pferd wurde angehalten.
»Was ist los, Keach?«
»Der Junge ist tot, Marshal.«
Jay war es, als würde eine Nebelwand vor ihm zerissen. Überdeutlich hörte er von einer Sekunde zur anderen jedes Geräusch.
»Der hat den Transport nicht vertragen«, meldete sich der Barbier abermals. »Hätte ich euch vorher sagen können.«
»Sollten wir ihn da draußen liegenlassen?«, schimpfte der Stadtmarshal aufgebracht. »Ist es vielleicht unsere Schuld, dass wir die Lumpenkerle verhaften mussten?«
»Wahrscheinlich wäre er da draußen auch gestorben«, sagte der Barbier. »Aber genau wissen kann man es natürlich nicht.«
»Und nun?«, fragte der Händler.
»Am besten, wir beerdigen ihn gleich«, schlug der Schmied vor. »In der Stadt kostet es Geld.«
»Kein Wunder, da hab ich auch die ganze Arbeit damit!«, maulte der Schreiner.
Sattelleder knarrte. Die Männer entfernten sich auf dem Weg zurück, den sie kamen. Jay meinte zu hören, wie sie ein Grab aushoben.
Nach ungefähr einer halben Stunde näherten sich die Schritte wieder. Jay wurden die Fesseln an den Füßen abgenommen. Sie zogen ihn über das Pferd. Er kam mit den Füßen auf und drohte dennoch umzufallen, so benommen war er noch.
Rechts und links standen je zwei Männer mit Revolvern in den Händen und finster verkniffenen Gesichtern.
»Keine Mätzchen«, drohte der Marshal. »Uns genügt einer, um zu erfahren, wo die Bucks sind. Einen können wir leicht entbehren. Vorwärts jetzt!«
Mit gefesselten Händen lief Jay von vier Revolvern bedroht an den Pferden vorbei. Dahinter, zwischen Scrubbüschen, die bald darüber hinwegwachsen würden, hatten sie ein Grab ausgehoben.
Jeff Logans Leiche lag daneben auf der Decke. Die Stangen waren abgeschnitten. Man hatte sie achtlos ins Gestrüpp geworfen.
»In Ordnung, das reicht!« Stadtmarshal Cobb stieß Jay zur Seite. »Holt jetzt den anderen!«
Jay protestierte nicht, weil das zwecklos bleiben würde.
Sie eskortierten ihn zurück, banden ihm die Füße zusammen und warfen ihn über das Pferd.
»Hör zu, wir brauchen nur einen von euch, um die Bucks zu finden«, erklärte der Marshal an Rio gewandt, den sie indessen vom Pferd zogen und von den Fußfesseln befreiten.
»Hab ich schon gehört.«
»Dann ist ja alles klar. Zeigt ihm den Toten noch mal. Keiner wird uns nachsagen, dass wir Unmenschen wären.«
»Dummköpfe seid ihr«, gab Rio zurück. »Hirnverbrannte Narren, die das Geld nie finden werden!« Er lachte schallend.
Jay hörte, dass sie ihn dafür niederschlugen. Rio musste verrückt sein, sich wieder mit ihnen anzulegen, wo er doch wirklich keine Chance gegen sie besaß.
»Weiter!«, kommandierte Marshal Cobb. »Und macht es bei ihm kurz!«
Jay hörte sie weitergehen.
»Du kannst von Glück reden, dass unser Marshal so human ist«, sagte einer. »Wir hätten euch Strolche schon aufgeknüpft. Soll doch aus McClures Geld werden, was will. Uns gehört es doch nicht. Und wir kriegen auch nichts davon. Cobb wirft es der Kasse des Gouverneurs in den Rachen, wenn sich kein anderer Erbe findet.«
Es dauerte nicht lange, dann brachten sie Rio Shayne zurück und warfen ihn wie Durango über das Pferd, fesselten ihm die Beine und gaben immer neue Drohungen von sich.
Jay hörte, wie sie das Grab zuschaufelten. Er fragte sich, ob Jeff je eine Chance hatte, die Verletzung zu überleben, oder ob der Blutverlust von Anfang an zu hoch war. Er wusste es nicht. Sicher würde das für immer ein Geheimnis bleiben. Aber direkt getötet hatten ihn diese Männer, weil sie ihn transportieren mussten. Weil er allein da draußen nicht liegen konnte. ,
Das Pferd bewegte sich und wirbelte neuen Staub mit den Hufen auf, die Durango ins Gesicht trafen. Die Übelkeit überkam ihn abermals und begann seine Gedanken zu verwirren.
*
Jay saß auf einem Stuhl im spartanischen Office des Marshals, das schmal wie ein Handtuch war und rohe Bretterwände auf drei Seiten besaß.