Drei Historische Liebesromane: Das 1500 Seiten Roman-Paket Sommer 2021. Alfred Bekker
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Die Papiermacherin
Alfred Bekker und Silke Bekker schrieben als Conny Walden
Der Umfang dieses Buchs entspricht 444 Taschenbuchseiten.
Eine leidenschaftliche Liebesgeschichte zwischen zwei Welten.
Um 1000 nach Christus in West-China: Eine Gruppe Papiermacher wird von Uiguren verschleppt und Richtung Westen gebracht. Unter ihnen sind auch Meister Wang und seine hübsche Tochter Li. In Samarkand lernt Li den sächsischen Ritter Arnulf von Ellingen kennen, der von der Papiermacherin sogleich fasziniert ist. Zwischen den beiden entfaltet sich eine leidenschaftliche Liebe. Doch als Arnulf Opfer einer Intrige wird, müssen beide fliehen, und eine abenteuerliche Reise über Venedig bis nach Magdeburg beginnt ...
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
COVER STEVE MAYER
© 2010 by Alfred Bekker und Silke Bekker. Die Originalausgabe erschien im 2011 Goldmann Verlag unter dem Pseudonym Conny Walden.
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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Alles kann durch Nicht-Handeln bewegt werden.
Lao-she
Erstes Kapitel: Der Stoff, der die Gedanken trägt
Li strich sich mit einer schnellen, nervösen Geste die einzelne blauschwarze Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich aus ihrer Frisur herausgestohlen hatte. Die junge Frau hielt den Blick gesenkt und wirkte äußerlich vollkommen ruhig. Doch in ihrem Inneren herrschte ein Höchstmaß an Anspannung. Es bringt nichts ein, wenn der Bauer versucht, die Regenwolken zu beschleunigen, um genug Wasser für den Reisanbau zu haben!, erinnerte sie sich an eine Weisheit aus einem der aus feinstem Seidenpapier zusammengehefteten Bücher, deren Seiten von kunstfertigen Kalligrafen mit den Worten ehrwürdiger Weiser beschrieben worden waren. Manchmal gab es kleine Zeichnungen, die diese Sinnsprüche illustrierten. Bilder, die oft nur aus wenigen Strichen bestanden und auf den ersten Blick wie beiläufig dahingezeichnet aussahen. Doch ein zweiter Blick offenbarte stets das außerordentliche Können, das den Herstellern solcher Bücher eigen war.
Kein Wunder, dass solche Schriften mitunter ein Vermögen kosteten, wenn man nicht gerade in freundschaftlicher oder verwandtschaftlicher Beziehung zu jemandem stand, der diese Kunst beherrschte.
Li versuchte ihren Atem ruhig und stetig werden zu lassen, um auf diese Weise ihrer inneren Unruhe besser Herr zu werden.
Der Blick ihrer dunklen Mandelaugen, die genau in der Mitte eines feingeschnittenen, ebenmäßigen Gesichts lagen, war auf einen ernst dreinblickenden Mann gerichtet, dessen zu einem Zopf geflochtenes Haar bereits grau durchwirkt war. Dieser Mann war ihr Vater. Sein Name war Wang und er galt als einer der besten Papiermacher weit und breit. Kaum jemand verstand diese Kunst so wie er, kannte das Geheimnis, wie heftig die Stoffe zu Brei zerstampft werden mussten, aus denen dann der Stoff des Geistes und der Schrift werden konnte – Papier! Das Schöpfsieb zu handhaben, erforderte viel Übung und Geschick und selbst wenn die Blätter dann gepresst wurden, konnte man beim Lösen der Drehpresse noch alles verderben.
Wang nahm eines der