Lieblingsplätze Nordschwarzwald. Matthias Kehle

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Lieblingsplätze Nordschwarzwald - Matthias Kehle

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      Startpunkt für Wanderung: Tourismus und Stadt­marketing Bad Herrenalb

      Rathausplatz 11

      76332 Bad Herrenalb

      07083 500555

       www.badherrenalb.de

      Weitere Wanderrouten beginnen in Gaggenau und Gernsbach.

      Forbach: Hexenbrunnen bei Gausbach

      Vom Forbacher Ortsteil Gausbach beginnen eine Reihe Wanderwege. Oder sie enden dort. Je nachdem hat der Wanderer eine schweißtreibende Tour vor oder hinter sich und ist froh um die vielen Trinkwasserbrunnen am liebevoll angelegten und gut ausgeschilderten Brunnenweg. Die Wasserquellen dienten früher teilweise als Viehtränken. Kurz vor dem Ortseingang wartet der unscheinbare Hexenbrunnen mit seiner »gnitzen« Hexe auf durstige Passanten. Hier sollte man unbedingt pausieren. Die Wiese gegenüber dem Brunnen heißt Ringwiese, in alten Chroniken ist die Bezeichnung »Ring tanzender Hexen« überliefert. Tatsächlich befindet sich inmitten der Ringwiese ein gewaltiger Felsen, auf dem der Künstler Rüdiger Seidt einen Hexenbesen montiert hat. Solche Felsen waren früher oft mit Ringen und Nägeln verziert.

      Einmalig im Nordschwarzwald sind die Heuhütten rund um Gausbach. In früheren Jahrhunderten wurden Waldgebiete entlang der Bachläufe gerodet, da die Murgtäler mehr Landwirtschaftsfläche brauchten. Für das Vieh waren die Hänge zu steil, sie wurden im Sommer auf Waldweiden getrieben. Einwanderer aus Tirol waren es, die nach dem Dreißigjährigen Krieg die Kenntnis von den fast würfelförmigen Heuhütten mitbrachten, in denen die Bauern das Heu trockneten, um es im Winter ins Tal zu befördern. Sei es auf dem eigenen Rücken oder per Schlitten. Heute werden die offenen Täler der Gegend nicht mehr bewirtschaftet. Dennoch werden sie frei von Bewaldung gehalten, denn die Fallwinde schaffen ein angenehmes Mikroklima. Der Platz am Hexenbrunnen ist nicht nur Idylle, er erzählt ebenso vom Leben der Bauern früher sowie von ihren Sagen und Mythen.

      Der Brunnenweg ist ein vier Kilometer langer Wanderweg mit einem Höhenunterschied von 100 Metern. Er startet an der S-Bahn-Haltestelle Forbach-Gausbach.

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      Hexenbrunnen

      Ringbergweg

      76596 Forbach-Gausbach

      Tourist-Information Gemeinde Forbach

      Landstraße 27

      76596 Forbach

      07228 390

       www.forbach.de

      Forbach: Historische Holzbrücke

      Das Murgtal ist das schönste Tal im Nordschwarzwald und Forbach liegt tief unten, eingerahmt von bis zu über 1.000 Meter hohen Gipfeln. Gewaltige Holzbrücken kennt man sonst nur aus den Alpen, hier überspannt eine den Fluss mit seinen schlohweißen Felsen. Von keiner Stelle der Umgebung zu übersehen, ist sie im heutigen Zustand vergleichsweise jung. Bereits vor 1570 soll hier ein hölzerner Steg über die Murg bestanden haben – in besagtem Jahr wurde die »holzern Bruck« von einer Flut mitgerissen. Die Murgschiffer machten die Gegend wohlhabend, und so sollte 1776 bis 1778 eine Brücke entstehen, die sich von allem abhob, die alle bisher gebauten Brücken in der Region in den Schatten stellte. »130 Schuh weit, im Licht gestreckt« sollte sie sein und ein Dach tragen, am Ufer musste man extra Fundamente graben, das Bauwerk kostete schließlich 1.150 Gulden.

      Sie hielt bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, als deutsche und danach französische Truppen der Holzkonstruktion schließlich den Rest gaben. Das Forbacher Wahrzeichen wurde 1955 für 300.000 Deutsche Mark im Originalzustand wiederaufgebaut. Die Summe brachten Staat, Gemeinde und Bevölkerung auf, selbst der damalige Ministerpräsident Reinhold Maier setzte sich für den Wiederaufbau des einzigartigen Bauwerks ein. 37,8 Meter und 129 Tonnen schwer spannt sie sich seitdem eindrucksvoll, ohne Stützpfeiler und mit Holzschindeln gedeckt über die Murg. Brückenzoll muss der Passant heute nicht mehr entrichten, obwohl die Renovierung 1976 wieder Geld kostete. Natürlich führt weiter westlich eine Betonbrücke über die Murg nach Forbach, doch eine Nutzlast von 64 Tonnen macht die Holzbrücke auch für schwere Fahrzeuge passierbar. Am schönsten ist es, wenn man von der S-Bahn-Haltestelle zur Brücke hinabsteigt, sie zu Fuß überquert und dabei immer wieder einen Blick auf den Fluss wirft.

      Spazieren Sie auf der Forbacher Seite entlang der Murg mit ihren hellen Granitblöcken im Flusslauf und am Ufer, dann durch den Forbacher Murggarten mit Spielplatz, Skulpturen und Wasserspielen.

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      Historische Holzbrücke

      Hauptstraße/Eckstraße

      76596 Forbach

      Forbach: Giersteine bei Bermersbach

      Ein weithin unbekanntes Dorf, wunderschön gelegen auf einer Terrasse 160 Meter steil oberhalb von Forbach, ist Bermersbach. Busse fahren nur gelegentlich, Touristen verirren sich hierher selten und wenn, dann zieht es sie zu den merkwürdigen, sagenumwobenen Giersteinen, von denen zwei besonders ins Auge fallen. Der größte misst 13 Meter im Umfang, auf ihm wurde 1905 eine Treppe angelegt. Der Teufel soll auf den Steinen aus Forbachgranit gestanden sein, um den satanischen Bannkreis zu verteidigen, als Missionare nahten – so erzählt eine Sage. Als ihm das nicht gelang, soll er mit seinen Krallen die Rillen in den Block gegraben haben. Eine andere Erzählung berichtet, der Teufel habe auf den Felsen Suppe gekocht, die übergelaufen sei und so die Rillen verursacht habe. Theorien von Tieropfern (»Blutrillen«) und Spekulationen über heidnische oder keltische Kultstätten haben sich als nicht haltbar erwiesen. Selbst Geologen rätseln, ob es stimmen kann, dass die Murg einst viel höher gelegen Richtung Rhein floss und die Felsen hinterließ, bevor sie sich im Laufe der Jahrmillionen nach und nach tiefer ins Gestein grub. Die Rillen und die Kugelform sind inzwischen immerhin eindeutig auf Verwitterungsprozesse zurückzuführen.

      Jedoch ist nicht einmal der Name der unter Denkmalschutz stehenden Steine geklärt: Er mag von »Geiern« herrühren oder von »Kirren« (Kirchweg nach Forbach), in einer Karte von 1720 sind sie als »Irrsteine« eingetragen. Die Bermersbacher hegen und pflegen ihre rätselhafte Attraktion. Sie haben vom Dorfrand bis zu den Steinen eine Allee aus Dahlien angelegt. Ein großer Kinderspielplatz, ein überdachtes Rondell und ein »Insektenhotel« machen die Giersteine zu einem Ort, an dem man gerne länger verweilt, zumal der Ausblick ins Murgtal und nach Forbach traumhaft ist.

      Im Murgtal-Museum in Bermersbach sind eine historische Feuerwehr, ein alter Kaufladen, eine ehemalige Dorfschule und viele Alltagsgegenstände aus der langen Geschichte

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