Lieblingsplätze Nordschwarzwald. Matthias Kehle

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Lieblingsplätze Nordschwarzwald - Matthias Kehle страница 8

Lieblingsplätze Nordschwarzwald - Matthias Kehle

Скачать книгу

alt="09_Giersteine_Forbach_1.JPG"/>

      9

      Giersteine

      Der Giersteinstraße bis zum Ende folgen

      76596 Forbach-Bermersbach

      Murgtal-Museum

      Kirchstraße 15

      76596 Forbach-Bermersbach

      07228 390 (Tourist-Information Forbach)

       www.murgtalmuseum-bermersbach.de

      Forbach: Schwarzenbachtalsperre bei Raumünzach

      Was gibt es Schöneres als einen glitzernden See, in dem sich Wolken, Hügel und tannengrüne Wälder spiegeln! Der See, den die Schwarzenbachtalsperre aufstaut, ist ein solcher. Doch er ist wie viele beliebte Attraktionen mit Vorsicht zu genießen, wenn man Ruhe sucht. Wer dem Massenandrang, insbesondere dem Biker-Treff, entfliehen möchte, sollte die Gegend rund um Parkplatz und Staumauer meiden und die Nordwestseite erkunden. Sofern der See genügend Wasser führt, finden sich dort gar zwei kleine Buchten. Hier kann man in die Sonne blinzeln und die Landschaft genießen oder einfach auf die umliegenden Gipfel steigen.

      Der größte See im Nordschwarzwald ist rund 2,5 Kilometer lang. 65 Meter hoch ist die begehbare, 400 Meter lange Staumauer. Ihr Bau war in den 1920er-Jahren eine technische Meisterleistung, über die zahlreiche Schautafeln informieren. Mehr als 2.000 Mann aus aller Herren Länder arbeiteten an Deutschlands erster Gussbeton-Talsperre. Nach vier Jahren Bauzeit hatte das Land Baden 1926 ein neues Elektrizitätswerk. Im Zweiten Weltkrieg bombardierten die Alliierten die Staumauer, beschädigten sie aber nur leicht. Wie schnell sich moderne Mythen bilden, offenbarte sich hier. Es gab Berichte, denen zufolge am Grunde des Sees noch mehrere Gebäude und gar ein Kirchturm stehen sollten. Die Aufklärung erfolgte im Jahr 1997, in dem zuletzt das Wasser abgelassen wurde. Obwohl nicht schön anzusehen, strömten Neugierige scharenweise und fanden nur ein paar Münzen, Waffen und andere Gegenstände aus der Kriegszeit.

      Die Südseite des Sees grenzt direkt an den Nationalpark. Die Schwarzenbachtalsperre wird eingefasst von zwei der zwölf Tausender des Nordschwarzwalds: der Badener Höhe und dem Hohen Ochsenkopf, beides attraktive Wanderziele. Vor allem auf dem steilen Pfad zur Badener Höhe genießt man immer wieder herrliche Blicke auf den glitzernden See.

      Vom westlichen Ende des Stausees führt ein kurzer und einfacher Wanderweg zum Herrenwieser See, einem der zehn Karseen im Nordschwarzwald. Er gehört zu den wenig besuchten, stillen Plätzen der Region.

10_Schwarzenbachtalsperre_1.JPG

      10

      Schwarzenbachtalsperre

      Von Raumünzach der L83 folgen

      76596 Forbach-Raumünzach

      Seebach: Hornisgrinde

      Es ist ein faszinierender und geschundener Berg, die Hornisgrinde, mit 1.164 Meter höchste Erhebung des Nordschwarzwalds. Fast das ganze 20. Jahrhundert herrschte hier das Militär, der Gipfel war bis 1997 Sperrgebiet. Unter den hochsensiblen Hochmoor- und Grindenflächen sind noch zahlreiche militärische Hinterlassenschaften verborgen, die zerfallenden Bunkeranlagen sind einmal im Jahr zugänglich. Ein gewaltiges Windrad und ein 206 Meter hoher Sendemast verunstalten den langen Bergrücken. Faszinierend jedoch ist der Blick von ganz oben hinab in die Tiefe, die Rheinebene liegt rund 1.000 Meter unter dem Betrachter. Wenn dort im Herbst und Winter dicker, kalter Nebel liegt, ist es auf der Hornisgrinde mild, sonnig und klar. Die Sicht reicht nach Norden bis zum Hochtaunus und nach Süden bis zu den Berner Alpen – eine Strecke von über 400 Kilometern.

      Das Klima auf dem Gipfel ist extrem. Im Winter kann es so stürmisch und kalt werden, dass Eisfahnen an den beiden Aussichtstürmen waagrecht in den Wind ragen. Windschutz bieten eine neue Hütte und der Aussichtsturm des Schwarzwaldvereins am südlichen Ende des Plateaus. Er ist verglast und beheizt, sodass man die Fernsicht zu den Alpen ohne eisige Finger genießen kann. Besonders eindrücklich sind gelegentliche Fata Morganen, bei denen die Alpengipfel in der Ferne binnen weniger Minuten immer wieder andere, teils skurrile Formen annehmen.

      Im Sommer und an schönen Wochenenden ist die Hornisgrinde dank des nahen Mummelsees überlaufen. Wer die ausgetretenen Wege verlässt, wird diesen exponierten Berg schnell lieben lernen und seine Geschichten erkunden. Während etwa der Gipfel badisch ist, findet sich einige Höhenmeter tiefer im Wald versteckt der historische Dreifürstenstein, der höchste Punkt des württembergischen Landesteils – früher mussten sich drei Fürstentümer die Hornisgrinde »teilen«.

      Wer den Sonnenaufgang erleben möchte, übernachtet im Ski- und Wanderheim »Ochsenstall«, auf 1.036 Metern zwischen der Hornisgrinde und Unterstmatt gelegen. Die Hütte ist vom Gipfel in 30 Minuten erreichbar.

11_Hornisgrinde_1.JPG

      11

      Hornisgrinde

      Startpunkt für Wanderung: Parkplätze am Mummelsee

      B500 (Schwarzwald­hochstraße)

      77889 Seebach

      Ski- und Wanderheim »Ochsenstall«

      Hundsrücken 1

      77815 Bühl-Unterstmatt

      07226 920911

       www.wanderheim-ochsenstall.de

      Seebach: Mummelsee

      Ein Foto kann trügen: Ein romantischer See, auf dem allein zwei Mädchen rudern. Tatsächlich ist es am Mummelsee meist laut, der berühmte Ort völlig überlaufen. Der touristische Höhepunkt der Schwarzwaldhochstraße liegt 1.029 Meter hoch. Andenkenläden, Tretbootbetrieb und vor allem Parkplätze für Autos, Busse und Motorräder bestimmen die Realität, dazu kommt ein überdimensioniertes Hotel. Der Name des Sees geht zurück auf die »Mummeln«, Seerosen, die früher vom Volksmund so genannt wurden und heute verschwunden sind. Der 3,7 Hektar große und 17 Meter tiefe See ist der größte der zehn Karseen im Nordschwarzwald, um den sich viele Sagen ranken. Eine davon erzählt von einer Nixe, die nachts aus dem See stieg, Menschen half, mit ihnen sang und tanzte. Grimmelshausens Simplicissimus wurde von Seebewohnern zum Mittelpunkt der Erde entführt und folgte geheimnisvollen Kanälen und Höhlen. Berühmt wurde der See jedoch erst durch Eduard Mörike und sein Gedicht Die Geister am Mummelsee aus dem Jahr 1829.

      Weshalb dieser »Rummelsee« doch ein Lieblingsplatz ist: Im Winter, an nebligen November- und Dezembertagen scheint

Скачать книгу