Lieblingsplätze Rhön. Rüdiger Edelmann

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Lieblingsplätze Rhön - Rüdiger Edelmann

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ungefähr der Größe des Saarlands.

      Durch die ehemalige Randlage ist die Naturlandschaft ­einigermaßen intakt. Deren heimatverbundene Einwohner halten weit­gehend an der Landwirtschaft fest. Damit ist die Kulturlandschaft positiv ­geprägt, wenngleich auch in unterschiedlichen Organisationsformen. Gibt es in Thüringen Agrar-Großbetriebe, so zeichnet sich Bayern durch Nebenerwerbslandwirtschaft aus. Das Kerngebiet, die Hohe Rhön, weist neben Buchen- und Laubwäldern offene Landschaftsflächen aus, die Pate standen für den Tourismusnamen Land der ­offenen Fernen. Die Holzwirtschaft hatte schon vor ­Jahrhunderten zur Entstehung von Weide- und Grasflächen beigetragen. Innerhalb der Kernzone sind auch Moore angesiedelt. Die Artenvielfalt ist reich. Der Duden spricht bei »Biosphäre« von einem Lebensraum. Innerhalb dieses grundsätzlich intakten Bereichs warten viele Heraus­forderungen. Die Rhön weist zehn unterschiedliche Landschafts­formen aus: vom Ackerland über Streuobstwiesen, Fels- und Block­halden bis zu ­Städten und Ortschaften oder Grünland, ­Gewässern und Wäldern. Darin gedeiht eine Pflanzenvielfalt, leben viele Tiergattungen und ist der Mensch zu Hause. Das Zusammen­leben funktioniert aber nur, wenn sich die Einzelelemente in einem ­gesunden Gleichgewicht befinden. Das will nicht nur erforscht, ­sondern muss auch umgesetzt werden.

      Die Nichtbewirtschaftung von Streuobstwiesen hat Einfluss auf Pflanzen, Vögel und Insekten, und auch wir Menschen beeinflussen das Gleichgewicht.

      Jetzt aber weg von der Theorie, denn das Biosphärenreservat hat viel bewegt, und manches ist noch in Arbeit. Der Schutz von Rotmilan und Birkhuhn ist eines der Leuchtturmprojekte. Außerdem will man den ursprünglichen Baumbestand aus Buchen und ­anderen Laubbäumen wiederherstellen. Das bedeutet, dass im ­Verlauf der nächsten Jahre punktuell Nadelwald abgeholzt und durch den ­ursprünglichen Baumbestand ersetzt werden soll. Erst dann kann die Waldfläche geschützt werden. Alte Haus- und Nutztierrassen sollen wieder verstärkt heimisch werden. Dazu gehören unser Bot­schafter das Rhönschaf und sein Aufpasser der Altdeutsche Hütehund. Aber auch Rinderrassen wie das Gelbe Frankenvieh und das Rote Höhenvieh, die Thüringer Waldziege und die Bayerische ­Landgans sollen ­verstärkt gezüchtet werden. Landwirte müssen von der ­Notwendigkeit dieser Vorhaben überzeugt werden. Man muss dafür sorgen, dass sich die Zucht lohnt. Den Bauern will man zum Beispiel mit der Rhöner Apfelinitiative zum Erhalt von Streuobstwiesen und einem mobilen Käsereiprojekt zusätzliche Einnahmequellen eröffnen und damit den natürlichen Kreislauf fördern. Wer Schafskäse in der Direktvermarktung erfolgreich verkauft, ist auch bereit, den Schafbestand zu erhalten. So simpel ist das.

      Die Herausforderungen eines Biosphärenreservats sind groß. Es soll ja kein Naturschutzgebiet eingerichtet, sondern ein ­natürlicher Kreislauf gefördert oder wiederhergestellt werden. ­Damit soll das, was die Rhön als Natur- und Kulturlandschaft ausmacht, für die ­Zukunft erhalten bleiben oder neu aufleben. Auch wir, als Rhön­besucher, ­werden damit Nutznießer einer besonderen und ­einzigartigen Kulturlandschaft.

      Es werden viele Veranstaltungen und Führungen durch das Biosphärenreservat angeboten. Das Programm ist in allen Tourist-Informationen der Region erhältlich.

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      Geführte Biosphären­wanderungen starten etwa am Wanderparkplatz

      Eisgrabenstraße 1

      97647 Hausen

      UNESCO-Bio­sphärenreservat Rhön

      Bayerische Verwaltung Unterelsbacher Straße 4 97656 Oberelsbach

      09774 910260

       www.biosphaerenreservat-rhoen.de

3 Silberdistel und Quellschnecke

      Ostheim: Pflanzen und Tiere im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

      Das Rhönschaf steht zwar als tierischer Botschafter ganz vorn, aber es könnte auch in anderen Lebensräumen prima überleben. Dies gilt jedoch nicht für alle Tiere in dieser sehr ursprünglichen Natur. Das Birkhuhn, das sonst nur noch in den Alpen vorkommt, lebt hier, außerdem der Schwarzstorch und der Rotmilan. Letzterer ist der größte in der Rhön beheimatete Greifvogel mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern. Er wird von Naturschützern in einem besonderen Projekt betreut. Nachgewiesen für die Region ist inzwischen auch wieder die Wildkatze. Eine etwas kleinere Tierart und sicher nur für Kenner auszumachen ist die Alpenspitzmaus, die außerhalb der Alpen nur noch in der Rhön existiert. Stark gefährdete Tiere in Deutschland sind Reptilien. Nicht so in der Rhön. Blindschleiche und Ringelnatter sind in diesem Landstrich heimisch, und in den Mooren wurde sogar, als einzige deutsche Giftschlange, die Kreuzotter nachgewiesen. Einzigartig in der Rhön ist die Rhön-Quellschnecke. Trotz ihrer geringen Größe von nur zwei Millimetern ist sie sehr anspruchsvoll und reagiert empfindlich auf die Zerstörung von Quellbiotopen, wie das bei der Fassung von Quellen geschieht. Ihr Vorkommen ist deshalb inzwischen fast ausschließlich auf die Hohe Rhön beschränkt.

      Die Silberdistel steht, ähnlich wie das Schaf, für die Rhön. Sie steht auf der Roten Liste der 106 gefährdeten Pflanzenarten, die hier heimisch sind. Regional auf die Moore beschränkt ist zum Beispiel die Karpatenbirke. Aber auch der Ackerrittersporn, die Echte Betonie oder der Deutsche Enzian zählen zu den bedrohten Pflanzenarten, die in der Rhön noch zu finden sind. Es ist eine der Aufgaben des Biosphärenreservats Rhön, diese Vielfalt zu erhalten. Bliebe noch zu erwähnen, dass die Rhön eines der orchideenreichsten Mittelgebirge Deutschlands ist.

      Eine ausführliche Beschreibung von bedrohten Tieren und Pflanzen findet sich auf der linksstehenden Homepage des Biosphärenreservats Rhön.

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      Gefährdet, aber typisch für die Rhön: die Silberdistel.

      Etwa auf dem Ostheimer-Wanderweg zu entdecken

      Startpunkt: Parkplatz Burgstraße

      97645 Ostheim vor der Rhön

       www.ostheimrhoen.de

      UNESCO-Biosphärenreservat Rhön

      Bayerische Verwaltung

      Oberwaldbehrunger Straße 4

      97656 Oberelsbach

      0931 3801665

       www.biosphaerenreservat-­rhoen.de

      Oberelsbach: Kolb’s Bio-Hof in Ginolfs

      Als großes Geschäft würde Josef Kolb seine Schafherde sicher auch heute nicht bezeichnen. Aber er gehört zu den Rettern des Rhönschafs. Als der BUND im Jahr 1985 das Projekt Rhönschaf startete, wurde ihm die 41-köpfige

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