Lieblingsplätze Mainfranken. Werner Schwanfelder

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Lieblingsplätze Mainfranken - Werner Schwanfelder

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rel="nofollow" href="#ulink_a5d29d2a-fe6a-55a2-9690-1e94afe87a12"> 81 Die Fahrschule der ersten Autofahrer

       Aschaffenburg: Denkmal Autolenkerschule

       82 Als die Römer frech geworden …

       Franken: Die Geschichte des Frankenweins

       Karte

Zu Gast in Main- und Weinfranken

      Vorwort: Eine Einladung

      Wir sind Mitte. Das können die Unterfranken durchaus behaupten. Mitten in Europa gelegen. Fünf Autobahnen erschließen die lebenswerte Region. Würzburg ist Intercity-Knotenpunkt, die Flughäfen Frankfurt und Nürnberg sind rasch erreichbar.

      Mainfranken nennen viele das Gebiet. Damit wird der kulturelle Kontext beschrieben. Man versteht darunter das Maingebiet um Würzburg, Bamberg und Aschaffenburg. Leider erhielt der Begriff eine besondere Bedeutung unter den Nationalsozialisten, die den NSDAP-Gau und den Regierungsbezirk so benannten. Da die Bezeichnung nach 1945 als belastet galt, hieß der Regierungsbezirk seit 1946 (wieder) Unterfranken. Und dann hört man noch den Begriff »Weinfranken«, der allerdings nicht ganz deckungsgleich ist. Das Weinbaugebiet Franken liegt im Nordwesten der Region, hat etwa 6.000 Hektar Anbaufläche und ist damit eines der eher mittelgroßen Anbaugebiete Deutschlands. Der weitaus größte Teil der Rebflächen befindet sich in Unterfranken, aber nennenswerte Teile auch in Mittel- und kleinere Teile sogar in Oberfranken. Die Ortsbezeichnung für dieses Buch würde ich gerne mit Wein-Main-Franken beschreiben, das Land am Main, wo alles fließt. Es deckt sich natürlich weitgehend mit Unterfranken.

      Alles im Fluss. Der Fluss prägt die Region landschaftlich, kulturell und wirtschaftlich. Mainfranken hat wirtschaftliches Potenzial. Natürlich dominiert der Weinbau. Aber nicht nur. Über 70.000 Unternehmen haben ihren Sitz in dieser Region. Mainfranken ist einer der zehn führenden High-Tech-Standorte in Europa.

      Und schließlich Kultur und Kunst. Mainfranken ist historischer Boden. Schon 1.000 vor Christus kamen die Kelten hierher, später die Römer, noch später im Dreißigjährigen Krieg die Schweden, die eigentlich finnische Söldner waren. Die Region war und ist Schnittpunkt von Handelsrouten und Pilgerwegen. Davon zeugen heute noch historische Altstädte mit zünftigen Maueranlagen, schnuckeligen Fachwerkhäusern und lebendigen Marktplätzen. Berühmte Architekten und Künstler haben Schlösser und Kirchen erbaut. Die Spuren von Tilman Riemenschneider und Balthasar Neumann sind unübersehbar. Unbekannter sind häufig die Schöpfer der Bildstöcke, die am Wegesrand stehen. Viele Prominente sind in der Region geboren oder haben dort gelebt und gewirkt. Allein zu den berühmtesten Würzburgern zählen Walther von der Vogelweide, Wilhelm Conrad Röntgen und Dirk Nowitzki.

      Es gibt »große« Sehenswürdigkeiten und unbekanntere, die beim Vorbeifahren eher nicht auffallen. Denen ist dieses Buch auf der Spur. Bei näherer Betrachtung überraschen sie. Weil sie mehr sind, als sie scheinen. Weil sie den Besucher erfreuen, wenn er sie entdeckt hat.

      Doch was für ein Besucher ist das? Ich habe mich für Sie auf den Weg gemacht, die Schönheiten von Unterfranken, von Mainfranken zu entdecken. Es war für mich auch ein Weg in meine Vergangenheit. Meine Großmutter stammt aus Obernbreit. Später wohnten wir im Raum Nürnberg-Fürth. Doch in meiner Jugend waren wir regelmäßig in Unterfranken, um Verwandtschaft zu besuchen und auf der einen oder anderen Burg herumzukraxeln. Und auch heute noch machen wir gerne Ausflüge in diese Region. Da bin ich auch meinem Namen irgendwie verpflichtet: So gibt es einen Ort namens Schwanfeld. Und ich kenne einen Schwanfelder-Clan sehr gut, der in Abtswind eine Ölmühle betreibt. In Rödelsee gehen wir gerne in die Winzerstube, in der Thomas Schwanfelder kocht. Wir sind zwar nicht verwandt, aber trotzdem kocht er einfach gut.

      Eine letzte Erklärung vorab: Zu meinen Lieblingsplätzen gehören mancherorts Vinotheken, weil dies Orte sind, an denen man Wein genießen kann, aber auch »mehr« bieten: Museen, Informationen, Bibliotheken. So grenzen sie sich von den Winzern ab.

      Lassen Sie sich einladen auf einen Streifzug durch Mainfranken.

      Werner Schwanfelder

1 Friedrich Rückert war unzufrieden

      Zeil am Main: Um Schweinfurt herum

      »Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt heißen können, weil du führest Wein, aber Schweinfurt, Schweinfurt sollt es sein«, bemerkte der wichtigste Sohn der Stadt Friedrich Rückert zum Namen. Vermutlich gab aber doch die für Schweine begehbare Furt der Stadt ihren Namen: 791 wurde der Name Swinfurt erstmals urkundlich belegt. Er wandelte sich sich über Suinuurde, Suinfurte, Swinvordi, Sweinvort und Sweinfurt im Laufe der Zeit zu Schweinfurt.

      Vom 12. Jahrhundert an war die Stadt freie Reichsstadt. Das endete jedoch 1802, als sie in das Königreich Bayern eingegliedert wurde. Als alte Industrie- und Arbeiterstadt ist sie bis heute das Zentrum der Wälzlagerindustrie. Dennoch – Schweinfurt war nie ein Indus­trie-Moloch. Und heute leben Menschen jeder Couleur in der Stadt, denn es lebt sich dort gut. Es sind an die 50.000.

      Schweinfurt wirbt für sich mit dem Slogan »Industrie und Kunst«, der neben den industriellen Wurzeln auch Kunst, Kultur und Wein betont. 1200 Jahre Geschichte haben sich in einem bunten Mosaik von Bauwerken im Stadtbild niedergeschlagen: moderne Architektur neben Gebäuden vergangener Jahrhunderte. Durch die Straßen weht der Geist der alten Industriepioniere, die Lebensfreude der freien Reichsbürger und der frische Wind der Gegenwart.

      Schweinfurt liegt weit östlich in Unterfranken am Main, der Stadtkern weitgehend rechtsmainisch. Gleichzeitig befindet sich Schweinfurt aber auch ganz im Norden des Gebietes, das wir mit Weinfranken umschreiben. Nachdem der Main Schweinfurt passiert hat, biegt er nach Süden ab und es beginnt das Maindreieck. Im Süden wachsen die Weinreben.

      Die Perlenkette meiner Lieblingsplätze beginnt bei Zeil am Main (noch etwas weiter östlich) und führt bis nach Prichsenstadt im Süden. Die meisten Plätze liegen linksmainisch. Die Auswahl fiel schwer und viele Plätze, die ich gerne besuche, konnte ich nicht aufnehmen. Hier ein paar Anmerkungen zu den Lieblingsplätzen, die ich nicht berücksichtigt habe: Vom Zeiler Käppele hat man einen wunderbaren Blick auf die Mainlandschaft. Wenn ich Zeit habe, gehe ich in Schweinfurt an der Main-Promenade spazieren – sehr kurzweilig. Das Museum Georg Schäfer ist einen Besuch wert, schon allein die Architektur ist beeindruckend. In Werneck gibt es ein großes Schloss, für das einmal ein Unternehmenskonzept gesucht war: heute gefunden, eine große Klinik. Volkach kommt viel zu kurz. Die Stadt selbst ist erlebenswert mit ihren Gärten an der Stadtmauer. Im Hinterhöfle kehre ich gerne ein, in Obervolkach findet man die beste Fischzucht weit und breit und dort, wo die Weinberge beginnen, im letzten Haus, hat ein Künstler einen Skulpturengarten wachsen lassen. Auch die Vogelsburg habe ich nicht aufgenommen; sie ist vielleicht schon zu bekannt. In Astheim befindet sich in der Kartause das Museum für christliche Bildgeschichte, deren Ausstellung spannender ist, als man sich vorstellt. In Nordheim gibt es nicht nur eine empfehlenswerte Vinothek, sondern auch den Zehnthof, in dem sich bestens essen und trinken lässt. In Dettelbach kann man den Skulpturenweg entlanggehen und in Neuses am Sand besuche ich gerne Wörners Schloss, das neben Gastronomie auch viel Kleinkunst bietet. Streift man durch Gerolzhofen,

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