Lieblingsplätze Mainfranken. Werner Schwanfelder
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Bereits im 14. Jahrhundert begannen die ersten Marienwallfahrten. Immer mehr Menschen schlossen sich den Prozessionen an. Auch wenn man heute die Kirche besucht, kommen die meisten Menschen aus einem Grund: Sie möchten das Bildnis Maria im Rosenkranz im Chorbogen bestaunen. Es stammt von keinem geringeren als Tilman Riemenschneider (1521). Dieses Kunstwerk ist natürlich begeisternd, wenngleich die Kirche selbst etwas barocklastig ist.
Es könnte jedoch auch sein, dass jemand wegen des Altargemäldes zur Kirche im Weinberg kommt. Manche Besucher verstörte das Altarbild jedoch auch. Viele vermuteten, dass das Bild noch nicht fertig ist. Ein provisorischer Platzhalter für ein späteres »echtes« Bild. Nein, alles ist so gewollt, wie es sich präsentiert.
Jürgen Lenssen schuf dieses Altarbild 2002. Man kann behaupten, dass es zurückhaltend ist und somit stark kontrastiert zu den farblich dominanten Glasbildern und auch gegenüber der Rosenkranzmadonna. Das Altarbild ist ein Auferstehungsbild. Eine Auferstehung kann keine intensive Farblichkeit aufweisen, meint der Künstler. Die weiße, glänzende Christusgestalt ist nur in Schemen zu erkennen. Geht er oder kommt er? Aus seiner Hand fließen sieben rote Farbpunkte, entsprechend den sieben Sakramenten. Das ist kein Bild für eine schnelle Besichtigung. Die Besucher bemerken, dass sie sich der Aussage stellen müssen und das bedeutet: stehen, beobachten, staunen, Zeit investieren. So finde ich, dass mich dieses Altarbild mahnt, Zeit einzusetzen, um den auferstehenden Christus ein klein bisschen zu begreifen.
Zur Wallfahrtskirche führte früher von Volkach aus ein Kreuzweg. Heute ist er verkürzt: Er beginnt beim Parkplatz unterhalb des Hügels. Der Weg führt mitten durch die Rebhänge, früher als Weingarten bezeichnet, und geht in einen Weinlehrpfad über.
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Wallfahrtskirche Maria im Weingarten
Kirchbergweg
97332 Volkach
Die Kirche liegt auf dem Volkacher Kirchberg, mitten in den Weinbergen.
Nordheim: Vinothek Divino
Es war ein Notfall: Im Jahr 1908 wird »in Anbetracht der misslichen Winzerverhältnisse« beschlossen, den Nordheimer Weinbauverein zu gründen. Zusammen sind auch die Winzer stärker. Aber erst 1951 wird die Winzergenossenschaft Nordheim von 52 Winzern und dem Ortsgeistlichen Alfons Schneider gegründet. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Winzer von schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen und Missernten geplagt. Eine Zeitung berichtete: »Die Lage der Winzer ist verzweifelt.«
Doch gemeinsam haben sie auch schwierige Zeiten gemeistert. Zuletzt war 1997 zwar die Erntemenge reichlich, aber die Nachfrage rückläufig und ausländische Weinangebote drückten auf den Markt. Da begann man mit einer Qualitätsoffensive. 18 Mitgliedswinzer konnte man dafür gewinnen, unter anderem durch Ausdünnung der Trauben weniger Ertrag, aber bessere Qualität zu produzieren. Sie waren erfolgreich. Daraus entstand das Divino-Konzept (2001), anschließend der Bau der Vinothek Divino (2003). Sie bauten ein stylisches Gebäude mitten im historischen Ort, eine Weinerlebniswelt. Wie lautet die Philosophie? Hier treffen sich die Entdecker, die Genießer, die weitgereisten Weinliebhaber, sie lernen die unterschiedlichen Weinkulturen kennen. Daraus entstehen neue Visionen, neue Philosophien. Die besten Ideen werden verwirklicht. Internationale Rebsorten wie Chardonnay und rote und weiße Burgunderarten werden mit viel Feingefühl ausgebaut. Gezielter Einsatz von neuen und alten Barriques. Es entstehen interessante Weine. Wo man sie probieren kann? In der Vinothek Divino.
Die Nordheimer sind mit ihrem Konzept erfolgreich. Das Geheimnis? Qualität und nochmals Qualität – und Mut zu neuen Geschmacksrichtungen. Der Wein muss so beschaffen sein, dass er dem Verbraucher neue Lebensqualität schenkt. Das tut der Nordheimer Wein.
Unter Divino versteht man Wein und mehr: Seminare, Kunstausstellungen, Vorträge, geselliges Beisammensein. Der Veranstaltungskalender ist gut gefüllt.
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DIVINO Nordheim
Langgasse 33
97334 Nordheim
09381 80990
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