Lieblingsplätze Mainfranken. Werner Schwanfelder

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Lieblingsplätze Mainfranken - Werner Schwanfelder

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Johannis ist eine Radwegekirche. Sie liegt am Main-Radweg und ist auf Fahrradtourenkarten als Sehenswürdigkeit verzeichnet.

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      St.-Johannis-Kirche

      Martin-Luther-Platz

      97421 Schweinfurt

      09721 53315210

       www.schweinfurt-stjohannis.de

      Schweinfurt: Schrotturm

      Man kann ihn nicht übersehen. Seit fast 400 Jahren prägt der Schrotturm die südliche Altstadt. Es ist ein markanter Anblick. Steht er nicht sogar ein bisschen schief?

      Erbauen ließ ihn Balthasar Rüffer III. als Treppenturm eines Renaissance-Hauses (1611–1614). Eine Provokation sollte die dreifache Kuppelhaube damals sein: Sie sollte vom katholisch geprägten Umland abgrenzen, die politische und religiöse Eigenständigkeit der Freien Reichsstadt demonstrieren. Das ist jedoch Vergangenheit. Die Kuppelhaube wurde ersetzt durch einen eher kegelartigen Dachabschluss.

      Wichtig war insbesondere eine Nutzungsänderung im 19. Jahrhundert. Der Turm diente zur Herstellung von Schrotkugeln. Die Geschäftsidee war einfach und simpel: Wie stellt man Schrot her? »… man verfertigt dasselbe, indem man geschmolzenes Bley von einer Höhe von 150 Fuß herabfallen lässt, welches während des Falls eine vortreffliche runde Form bekommt, und im Wasser aufgefangen wird.« So Johann Georg Krünitz in seiner Ökonomisch-technologischen Enzyklopädie.

      Der Unternehmer und Schroterfinder Johann Christian Voit brauchte nun einen Ort, an dem er die Schrotkugeln fertigen konnte. Dazu stockte er 1818 den ursprünglichen Rüfferturm, so bis dahin sein Name, auf fünf Etagen auf. Mit dem Schweinfurter Schrot war Voit wirtschaftlicher Erfolg beschieden, die Fabrik bestand bis 1912. Damit hatte der Turm jedenfalls einen neuen Namen bekommen.

      Doch das Gebäude zeigt sich heute etwas anders als zu Zeiten der Schrotfabrik: Nur der Südflügel, ein Teil des Nordflügels sowie der Turm bestehen noch. Allerdings sind diese umfassend restauriert und erfüllen ihren Zweck als Bürgerhäuser.

      Der Schrotturm ist dennoch ein sehenswerter Blickfang und zugleich ein malerisches Schmankerl mitten in der Innenstadt.

      Besichtigung während der Bürozeiten der Rückert-Gesellschaft im Schrotturm (www.schweinfurtfuehrer.de/vereine/kulturvereine, 09721 25377).

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      Schrotturm

      Zugang von der Rosengasse

      97421 Schweinfurt

      Tourist-Information Schweinfurt 360°

      Rathaus

      Markt 1

      97421 Schweinfurt

      09721 513600

       www.tourismus.­schweinfurt.de

      Schweinfurt: Kunsthalle

      Schweinfurt ist stolz auf seine Industrie und auf die Persönlichkeiten, die sie erschaffen haben. Diese haben der Stadt auch mancherlei hinterlassen, die Stadt die Denkmäler gerne in Anspruch genommen. Das Museum Georg Schäfer zum Beispiel oder das Schweinfurter Volks- und Hallenschwimmbad, ein Geburtstagsgeschenk des Industriellen Ernst Sachs an die Stadt. Es wurde 1933 fertig gestellt, ein Bau mit intensiver Symbolik. Der repräsentative Vorplatz und die Baukomposition sollten Übergang zu den neuen Baugebieten im Westen der Stadt sein. Aber nichts ist für die Ewigkeit. Im Krieg zerstört, geschlossen, wiedereröffnet, von der Bevölkerung nicht mehr so richtig angenommen.

      Wenn man nicht weiterweiß, muss Kunst helfen. 2003 entschied sich der Stadtrat für die Umnutzung als neues Domizil für die städtische Galerie. Das Hallenbad mit seiner Architektur ist die Hülle für die neue Kunsthalle. Die Raumelemente aus der Bade-Epoche sind noch vorhanden. Der Innenhof ist frei zugänglich. Helle Wände und Decken, eine durchgängige Lichtführung unterstreichen die Architektur. Der massive Steinboden betont die Bodenständigkeit.

      Heute ist es ein Zentrum für die Kunst der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwartskunst, ein kultureller Kontrast zum Museum Georg Schäfer auf der anderen Seite der Stadt. Wir finden eine Sammlung der deutschen Kunst nach 1945 und die Sammlung Joseph Hierling mit Werken des Expressiven Realismus aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die beiden Sammlungen passen gut zueinander. Darüber hinaus hat man auch Platz für repräsentative Sonderausstellungen. Die Kunsthalle hat sich gemausert, Ansehen weit über Mainfranken hinaus gewonnen. Das ist wichtig für eine Stadt, die sich kulturell einen Namen machen will. Durchaus gelungen. Besuch zu empfehlen.

      Seit 1984 gibt es in Schweinfurt eine Galerie für zeitgenössische Kunst. Im Mai 2009 konnte die neue Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad bezogen werden.

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      Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad

      Rüfferstraße 4

      97421 Schweinfurt

      09721 514721

       www.kunsthalle-schweinfurt.de

      Werneck: Bildstockweg ab Egenhausen

      Sie stehen selbstverständlich wie ein Baum auf der Erde – und fallen nur flüchtig auf. Wir Franken sagen Bildstock dazu, in Österreich und Bayern nennt man sie auch Marterl oder Marter, Wegstock oder Kreuz und die Schweizer sagen dazu Helgenstöckli.

      Die Bildstöcke sind Abbild der Volksfrömmigkeit. Sie markieren Wege, aber bieten auch Anstoß zur Meditation. Meist haben Menschen sie gestiftet, die damit etwas Besonderes ausdrücken wollten: Sie sind ein Symbol für Dankbarkeit angesichts überstandener Gefahren oder Seuchen oder Erinnerung an Unglücksfälle oder Personen. Gefertigt aus Holz, Stein oder Mauerwerk sind sie in ihrer Form sehr vielfältig.

      An manchen Orten häufen sie sich. Dann wird ein Museum eingerichtet oder ein Wanderweg von Bildstock zu Bildstock installiert. In der Alten Schule von Egenhausen – einem Ortsteil des Marktes Werneck – befindet sich das Herzstück

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