Lieblingsplätze Mainfranken. Werner Schwanfelder

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Lieblingsplätze Mainfranken - Werner Schwanfelder

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aufklären lassen über die Kulturgeschichte dieser christlichen Wegmarken: anschaulich, unterhaltsam, interaktiv und multimedial. Aber erleben und verstehen lassen sie sich am besten an ihren originalen Standorten, in den Dörfern und Fluren der fränkischen Landschaft. Das Fränkische Bildstockzentrum hat daher Rundwanderwege ausgewiesen. Sie beginnen alle in Egenhausen und erschließen den Bildstockreichtum der Region. Auf zur Wanderung.

      Ein häufiges Motiv ist »Maria mit dem Kind«, in Stein und Holz gleichermaßen. Vielfach werden auch Heilige dargestellt. Manche Bildstöcke sind im Laufe der Zeit zu kleinen Kapellen geworden. Doch auch ohne Erweiterung sind die meisten sehr schön anzusehen und Spannung und Erwartung gleichermaßen begleiten den Wanderer. Zeit sollte man sich lassen, schlicht Landschaft und Sonne in Ruhe genießen, an den Bildstöcken verweilen.

      In Egenhausen befindet sich ein Informations- und Kompetenzzentrum für Bildstöcke. Hier gibt es Kartenmaterial über die Bildstöcke im Oberen Werntal und eine Datenbank.

7-egenhausen-bildstockweg.jpg

      7

      Bildstockweg

      Startpunkt: Fränkisches Bildstock­zentrum Egenhausen

      St.-Johannes-Straße 73

      97440 Werneck-Egenhausen

      09722 2262

       www.bildstockzentrum.de

      Schwanfeld: Kloster Heiligenthal

      Eine der ältesten Spuren jungsteinzeitlicher Bauern in Deutschland findet sich in Schwanfeld. Belegt ist, dass hier vor rund 7.500 Jahren Bandkeramiker Ackerbau betrieben und in Häusern lebten. Dies kann man im Museum nachprüfen.

      Nach den frühgeschichtlichen Funden wurde Schwanfeld das erste Mal 772 urkundlich erwähnt. Jutta von Fuchsstadt gründete 1234 das Kloster Heiligenthal. Sie war die erste Äbtissin des Zisterzienserinnenkloster und wurde später als Jutta von Heiligenthal selig gesprochen. Die Schwanfelder bezeichnen das Kloster auch heute noch als sehr wichtigen Bau; er dokumentiert schließlich eine Glanzzeit der Schwanfelder Ortsgeschichte. Doch das Juwel ist gar nicht so einfach zu finden, befindet sich einen Kilometer außerhalb des Ortes, Hinweisschilder sind selten und die Straße ist eng. Und dann landet man schließlich auf einem Bauernhof.

      Der Eingang am Wohnhaus beweist, dass man es mit historischem Gemäuer zu tun hat. 1579 löste Fürstbischof Julius Echter das Kloster auf und von da an nutzte man es nur noch landwirtschaftlich. Dabei wurde der westliche Gebäudekomplex, in dem die Nonnen gelebt hatten, zu Scheune und Getreidespeicher umgebaut, 1610 ließ Julius Echter das Wohnhaus neu errichten. Nur der östliche Teil blieb erhalten, die Kirche. Seit 1951 ist sie im Besitz der Familie Wirth. Die Kirche wirkt vom Bauernhof aus gesehen wie eine Scheune mit einem großen Scheunentor. Erst muss man um die Mauern des Hofes herumgehen, dann erkennt man den imposanten Bau. Sie steht zwar unter Denkmalsschutz, was aber nicht bedeutet, dass sie irgendwie gepflegt wird. Der Zutritt ist nur möglich, wenn man jemanden von der Bauersfamilie findet, der aufsperrt. Trotz allem: Die Kirche ist imposant und die Umwidmung zum Bauernhof wirkt irgendwie stark.

      Bandkeramiken sind nicht jedermanns Sache. Vielleicht sollte man hier eine Ausnahme machen, allein wegen des Alters.

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      8

      Klosterkirche Heiligenthal, Familie Wirth

      Heiligenthal 1

      97523 Schwanfeld

      09384 1510

       www.schwanfeld.de

      Von Schwanfeld aus dem Heiligenthalgraben folgen.

      Bandkeramik Museum

      Pfarrgasse4

      97523 Schwanfeld

      09384 97300 (Verwaltungsgemeinschaft Schwanfeld)

       www.schwanfeld.de

      Schwanfeld: Jüdischer Friedhof

      Es gibt in Franken viele Jüdische Friedhöfe. Ihnen ist meistens gemein, dass sie in den Ortschaften nicht ausgeschildert sind. Sie liegen außerhalb und es gehört etwas Pfadfindergeist dazu, sie zu finden. In Schwanfeld ist dies anders. Bereits am Ortsschild erfährt man, dass es hier einen solchen gibt – sozusagen als Sehenswürdigkeit. Die Hinweisschilder sind dann aber auch so selten, dass man ihn kaum findet – wäre nicht die Ortskarte. Auch dieser Jüdische Friedhof liegt recht weit außerhalb der Ortschaft. Kein asphaltierter Weg führt zu ihm, nur ein Wiesenrain. Dann ein Zaun. Dahinter zwei Reihen Gräber, eher ungepflegt. Also doch keine so große Sehenswürdigkeit.

      Urkundlich nachweisen kann man den Friedhof seit 1604. Damals gestattete der Grundbesitzer Konrad von Grumbach, Amtmann zu Karlstadt, die Beisetzung der Juden am Untereisenheimer Weg auf Schwanfelder Gemarkung. Das war Ödland, für nichts sonst zu gebrauchen, also konnte man es den Juden auch als Friedhof gönnen. Zu dieser Zeit durften die Juden in Schwanfeld auch Unterricht geben und ein jüdisches Gericht halten. Interessant ist allerdings die Passage, dass dieser Kauf auch Gültigkeit habe, wenn der Flecken Schwanfeld an einen anderen Herrn verkauft werden solle.

      Bis 1940 wurde der Friedhof genutzt. Juden von Dettelbach bis Eisenheim und Rimpar wurden hier bestattet. Augenscheinlich war Schwanfeld ein jüdisches Zentrum in Mainfranken. 1938 stellte man den Friedhof unter Naturschutz, was vielleicht ein ganz geschickter Schachzug war, da sich kaum mehr jemand um ihn kümmerte und sich die Natur seiner erbarmte.

      In Erinnerung an den letzten in Schwanfeld geborenen jüdischen Mitbürger, der am 1. Februar 1984 im hochbetagten Alter von 82 Jahren verstarb, erhielt der zum Jüdischen Friedhof führende Holperweg den Namen Ludwig-Gutmann-Weg.

      Der Jüdische Friedhof steht unter der Obhut des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern.

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      9

      Jüdischer Friedhof

      Ludwig-Gutmann-Weg

      97523 Schwanfeld

      Das Dorf über die Obereisenheimer Straße verlassen und auf den ungepflasterten Ludwig-Gutmann-Weg einbiegen.

      Dipbach: Windmühlen

      Wind

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