Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland страница 18
Wenige Augenblicke vergingen. Kowalski war vollkommen ruhig. Er wusste, dass alles genau nach Plan verlaufen würde, und da er so gut wie keine Nerven hatte, fiel es ihm nicht schwer, gelassen auf den Moment zu warten, den er für Fatty Boogers Untergang bestimmt hatte.
Der Gorilla kam zurück.
Er hielt Kowalskis braunes Päckchen in seinen Händen und sagte etwas zu Fatty Booger. Es waren die letzten Worte, die dort drüben gesprochen wurden.
Das Fadenkreuz hatte sich langst von Booger entfernt, hatte den Mann mit dem Päckchen erreicht, glitt an diesem nach unten, stoppte, als es die Hände des Gorillas erreicht hatte ...
Und dann fiel der Schuss.
Trocken peitschte er über das Dach.
Die Kugel raste zum Penthouse hinüber, zertrümmerte das Glas des Schiebefensters und traf das Paket, das sich in den Händen des Mannes urplötzlich in eine alles vernichtende, riesige Glutkugel verwandelte.
12
Roberto Tardelli fuhr am South Water Market vorbei, erreichte wenig später den Adams Park und bog dann in die Paulina Street ein. Unermüdlich fegten die Scheibenwischer die Wassermassen, die vom Himmel stürzten, zur Seite. Obwohl die tickenden Wischer im Schnellgang arbeiteten, schafften sie es nicht, die Windschutzscheibe ganz freizubekommen.
Robertos Blick streifte die Armaturenbrettuhr.
Es war kurz vor neun.
Die Scheinwerfer des Plymouth Fury verwandelten die nasse Straße in einen grellen Spiegel.
Paulina Street 4124. Das war Fatty Boogers derzeitige Adresse.
Roberto befand sich gerade auf der Höhe von 4118, als es passierte. So etwas hatte er noch nicht gesehen. Ein feuerroter Blitz zuckte über den schwarzen Himmel. Donner grollte gleich darauf durch die Straßenschlucht. Und im selben Augenblick zerlegte eine mörderische Explosion das Penthouse des Gangsterbosses.
Glühende Trümmer flogen in weitem Bogen davon.
Glaskaskaden stürzten sich in die Straßenschlucht.
Es war, als hätte eine Bombe von ungeheurer Sprengkraft in Boogers Penthouse eingeschlagen.
Der Swimmingpool brach auseinander wie ein schlecht gebauter Damm – und ein gewaltiger Wasserschwall sauste, sich während des Falls ständig verformend, in die Tiefe, während orangefarbene Flammen aus dem Gebäude zu den schweren Wolken hinauf leckten.
Roberto schluckte trocken.
Das war Mel Kowalskis Werk, darüber gab es nicht den geringsten Zweifel.
Darauf war der verdammte Killer jetzt bestimmt mächtig stolz!
13
Roberto zerbiss einen Fluch. Erneut war ihm der Vertragskiller von „Black Friday“ um eine Nasenlänge voraus gewesen. Roberto rechnete damit, dass sich der eiskalte Mörder im Augenblick noch in der Nähe des Tatorts aufhielt. Ein solches Schauspiel ließ sich ein Mann wie Mel Kowalski ganz bestimmt nicht entgehen. Er brauchte das zur Befriedigung seiner perversen Phantasie. Kowalski war mit Sicherheit noch da und ergötzte sich am Anblick der Katastrophe, für die er verantwortlich zeichnete.
Roberto gab Gas.
Der Plymouth bäumte sich auf und schoss mit heulendem Motor die Straße entlang.
Trotz des strömenden Regens quollen aus allen Häusern Menschen. Sie hatten die verstörten Gesichter nach oben gerichtet und bestaunten fassungslos das Feuer, das dort brannte.
Nummer 4124! Roberto trat auf die Bremse. Er musste das Lenkrad nach links reißen, sonst wäre der Wagen gegen einen schweren Betonklotz gestoßen, der mitten auf der Fahrbahn lag und vor wenigen Minuten noch zur Penthousewand des Gangsterbosses gehört hatte.
Als der Plymouth stand, federte Roberto Tardelli aus dem Wagen.
Er blickte jedoch nicht – wie alle anderen – nach oben, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Seine ruhelosen Augen suchten Mel Kowalski. Plötzlich glaubte er, ihn entdeckt zu haben.
Immer mehr Leute kamen gelaufen, um sich die Katastrophe aus der Nähe anzusehen. Ein Wald von Regenschirmen breitete sich auf den Gehsteigen und auf der Fahrbahn aus.
Alle Menschen rannten in dieselbe Richtung.
Nur einer nicht.
Der lief davon.
Das konnte nur Mel Kowalski sein!
Gleich einem dunklen Schatten wischte der Killer durch die Nacht. Roberto Tardelli sprintete augenblicklich los. Dicke Regentropfen klatschten ihm ins Gesicht. Zum dritten Mal an diesem Tag wurde er binnen Kurzem nass bis auf die Haut. Es war ihm egal. Dort lief Mel Kowalski. So nahe war Roberto noch nie an den Killer herangekommen. Der Bursche durfte nicht entkommen. Nur das zählte.
Kowalski, eingehüllt in einen schwarzen Regenmantel mit Kapuze, erreichte den Maschendrahtzaun, der das große Areal einer Lkw Werkstatt einfriedete. Behände kletterte er an den Maschen hoch. Mit einem weiten Sprung landete er auf dem Truck-Abstellplatz. Hier standen die Fahrzeuge, die entweder bereits repariert waren oder erst repariert werden sollten.
Die fertigen Lkw-Züge hatten zwischen Scheibenwischer und Windschutzscheibe in Plastik eingeschlagene Auftragszettel klemmen.
An den anderen Fahrzeugen klebten Magnetnummern, die die Reihenfolge bekundeten, in der sie von den Mechanikern repariert werden sollten.
Kowalski eilte auf die mächtigen Trucks zu und verschwand gleich darauf zwischen ihnen. Ein Zwerg unter Riesen.
Gleich nachdem Roberto Tardelli den Maschendrahtzaun überwunden hatte, zog