Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland страница 20
Er lockte Roberto näher an sich heran und versuchte dann unvermittelt und tödlich zuzuschlagen, doch der CC-Agent parierte die Attacke und holte gleich darauf zum gefährlichen Gegenschlag aus.
Die beiden kampferprobten Männer lieferten einander ein höllisches Feuergefecht, dessen Ausgang für jeden offen stand. Eine einzige Kugel konnte alles entscheiden, doch keinem gelang es, diesen wichtigen Treffer anzubringen.
Schwarze Umrisse tauchten zwischen dicken Zwillingsrädern auf.
Roberto zog sofort den Stecher seiner Waffe durch. Brüllend entlud sich die Luger und bäumte sich gleichzeitig auf.
Der Mafiajäger glaubte erkennen zu können, wie der Gegner heftig zusammenzuckte.
Getroffen?
Roberto hörte Mel Kowalski kurz stöhnen. Die schwarzen Umrisse verschwanden. Versuchte der Killer sich abzusetzen, weil er verletzt war? Weil ihm Robertos Kugel zu schaffen machte? Weil er wusste, dass er Roberto angeschossen unterlegen war?
Roberto huschte durch den Regen und erreichte die Zwillingsräder, neben denen Kowalski gestanden hatte. Auf einem der beiden Pneus glänzte ein dunkler Fleck. Roberto tastete mit den Fingerspitzen danach. Feucht Klebrig.
Blut!
Mel Kowalskis Blut!
Robertos Herz schien mit einem Mal hoch oben im Hals zu schlagen. Nun war es gewiss, dass er getroffen hatte. Nur wie schwer war der Killer verletzt? Es musste ihn an der Schulter erwischt haben. Nur ein Streifschuss? Oder saß die Kugel tiefer?
Robertos sichernder Blick suchte den Gegner. Ihm war klar, dass er sich jetzt keine Unvorsichtigkeit leisten durfte, denn ein angeschossener Mel Kowalski war doppelt gefährlich.
Lautlos schlüpfte Roberto Tardelli unter den Trucks hindurch. Er blieb immer wieder kurz stehen, um zu lauschen. Nichts. Kein Lebenszeichen mehr von Kowalski. Fast schien es, als hätte sich der Vertragskiller von „Black Friday“ in Luft aufgelöst.
Polizeisirenen in der Ferne.
Feuerwehrwagen kamen mit lauten Signalen angerast.
Plötzlich ein Schuss.
Roberto kreiselte wie von der Tarantel gestochen herum. Der Schuss hatte nicht ihm gegolten. Er war am anderen Ende des Geländes abgegeben worden. Roberto glaubte zu wissen, was das zu bedeuten hatte. Er fing zu laufen an, rannte, so schnell er konnte. Es quälte ihn der Gedanke, dass er zu spät kommen würde. Kowalski hatte sich klammheimlich abgesetzt und das Schloss einer Truck-Tür aufgeschossen. Jetzt brachte er den Motor in Gang. Ein donnerndes Grollen flog über das Areal.
Zehn Laster standen noch zwischen Roberto Tardelli und dem Truck, in dem Mel Kowalski hockte.
Der CC-Agent forcierte sein Tempo. Mit brennenden Lungen jagte er durch den Regen. Verbissen kämpfte er um den Sieg. Kowalski durfte ihm nicht entkommen, sonst ging die wilde Jagd weiter – und niemand konnte sagen, wie viele Menschen diesem eiskalten Killer noch zum Opfer fallen würden.
Der Truck, in dem der Mörder saß, machte einen kraftvollen Sprung vorwärts. Mit dröhnender Maschine rollte das schwere Fahrzeug auf das geschlossene Tor zu. Von Sekunde zu Sekunde wurde der Laster schneller. Roberto versuchte das Fahrzeug mit einer Kugel zu stoppen. Er schaffte es nicht. Mit pochenden Schläfen schob er die leer geschossene 38er in die Schulterhalfter.
Er mobilisierte sämtliche Kraftreserven.
So schnell war er in seinem ganzen Leben noch nicht gerannt. Er wollte nicht wahrhaben, dass sich das Glück auf Mel Kowalskis Seite geschlagen hatte. Er redete sich ein, immer noch eine Chance zu haben.
Mit verkrampften Gesichtszügen hetzte er hinter dem Truck her.
Das Fahrzeug erreichte in diesem Augenblick das große Eisentor. Jetzt kam der Aufprall. Blech kreischte. Eisen knirschte. Das Tor wurde von dem riesigen Laster aus der Verankerung gerissen und scheinbar mühelos niedergewalzt.
Roberto blieb nicht stehen.
Wenn er wenigstens das Heck des Trucks erreichte ... Dann konnte er die Fahrt mitmachen und die Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt erzwingen.
Der donnernde Truck verließ das Gelände.
Die Distanz zwischen Roberto Tardelli und dem mächtigen Fahrzeug vergrößerte sich mit jeder Radumdrehung. Roberto rannte so lange, bis es für den größten Optimisten offensichtlich war, dass es hier keine Aussicht mehr auf Erfolg gab. Erst dann blieb er ausgepumpt und zähneknirschend stehen und konnte die Wut. die in seinen Eingeweiden nagte, kaum Unterdrücken.
Nur höchst widerstrebend fand er sich damit ab. dass es Mel Kowalski geschafft hatte.
Der Regen rann ihm in Strömen übers Gesicht. Er merkte es nicht. Er dachte an den Killer und daran, dass er ihm eines Tages wieder begegnen würde. Dann würde er dafür sorgen, dass es Mel Kowalski nicht mehr schaffte!
16
Es war eine schmerzhafte Fleischwunde an der linken Schulter. Kein Arzt war nötig, um eine Kugel aus Kowalskis Schulter zu schneiden. Der Killer versorgte den stark blutenden Streifschuss selbst in seinem Hotel. Nachdem er die Blutung gestoppt hatte, legte er mit viel Geschick den Verband an. Danach kippte er einen Bourbon. Der Drink belebte ihn. Er schluckte eine schmerzstillende Tablette, spülte sie mit Mineralwasser hinunter, begab sich zum Zimmertelefon und verlangte die Rechnung. Mitten in der Nacht zog er aus. Er hatte sich erkundigt, wann das nächste Flugzeug nach Baltimore flog und war eine Stunde vor dem Start auf dem O'Hare Airport.
Die Schmerzen waren zu ertragen.
Dank der Tablette spürte Kowalski lediglich ein dumpfes Pochen in der verletzten Schulter.
Als sein Flug aufgerufen wurde, ging er an Bord eines zweistrahligen Jets.
Die freundliche Stewardess fragte ihn, ob er einen Wunsch hätte, den sie ihm erfüllen könne. Er verlangte ein paar Illustrierte und ein kleines Fläschchen Sekt.
Als die Maschine in zehntausend Meter Höhe durch die Nacht flog und Chicago – und auch Roberto Tardelli – immer weiter hinter sich ließ, lehnte sich Mel Kowalski entspannt zurück und schloss die Augen. Die Verletzung ließ es ihm angeraten erscheinen, sich eine kurze Ruhepause zu gönnen. Er würde Sergio Patana von dieser Absicht unterrichten. Er war sicher, dass der Boss von „Black Friday“ dagegen nichts einzuwenden hatte. Es wäre ein Fehler gewesen, einen lädierten Mann weiter einzusetzen, das wusste auch Patana. Deshalb würde er nichts dagegen haben, dass Mel Kowalski sich erst dann wieder