Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland

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Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland

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ihm niederknien und ihn anbeten. Er hat in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet und wurde dafür auch gut bezahlt. Black Friday schuldet ihm also nicht das Geringste. Ich würde ihn gewiss weiter verwenden, wenn ...“ Patana brach ab. Er rauchte und sah seine Männer durchdringend an.

      Sevardos Miene nahm einen erschrockenen Ausdruck an. „Hat er sich etwas zuschulden kommen lassen, Boss?“

      Patana schüttelte langsam den Kopf. „Es ist nicht sein Verschulden, dass ich mir Sorgen mache.“

      „Sondern?“, fragte Celentano.

      „Woran denkt ihr. wenn ihr den Namen Roberto Tardelli hört?“, fragte Sergio Patana unvermittelt.

      Sevardo schluckte nervös. „Der Mann ist ein Erzfeind der Cosa Nostra.“

      „Wer Roberto Tardelli auf seinen Fersen hat, ist schlimm dran!“, behauptete Bingo Celentano.

      Patana nickte. „Das ist es!“

      „Was?“, fragte Celentano verwirrt.

      „Mel Kowalski hat Tardelli auf seinen Fersen. Begreift ihr jetzt, weshalb ich mir Sorgen mache? Gewiss, Mel Kowalski hat seine Vorzüge, aber er hält nichts von Omertà. Er bekennt sich nicht zu unserer Schweigepflicht. Es ist zu befürchten, dass er, wenn Roberto Tardelli ihn erwischt, nicht den Mund halten wird, um selbst ein bisschen besser wegzukommen. Mit anderen Worten: Mel Kowalski wurde über Nacht zum Risiko für Black Friday. Ihr wisst, dass ich der Auffassung bin, dass sich unsere Organisation kein Risiko leisten darf ...“

      „Was soll also geschehen?“, fragte Alfredo Sevardo mit harten Zügen.

      Patana wies auf das Telefon, das neben ihm auf dem Schreibtisch stand. „Mel hat vor einer Stunde angerufen. Er hat mir erzählt, dass er einen Zusammenstoß mit Tardelli hatte. Er wurde dabei leicht verletzt. Ein Streifschuss nur, aber Mel hat mich gebeten, sich zuerst auskurieren zu dürfen, ehe er neue Aufträge übernimmt. Anschließend möchte er sich Roberto Tardelli vornehmen. Ich ließ ihn in dem Glauben, alles sei in Ordnung. Er weiß nicht, was auf ihn zukommt. Ein großer Vorteil für euch. Mel wird bis zum letzten Augenblick ahnungslos sein.“

      „Wo finden wir ihn, Boss?“, fragte Bingo Celentano gespannt.

      „Er hält sich zur Zeit in Baltimore auf. Er wohnt bei seiner Schwester. Ich möchte, dass ihr dafür sorgt, dass ich mich um ihn nicht mehr zu sorgen brauche.“

      „Wird gemacht, Boss“, sagte Sevardo.

      „Und sollte euch Tardelli dabei über den Weg laufen ...“

      „Knipsen wir ihn gleich mit ab. Ist ganz klar, Boss“, grinste Celentano.

      19

      Claire kam gegen achtzehn Uhr nach Hause. Mel Kowalski empfing sie mit einem eiskalten Blick. „Wie war‘s?“, fragte er knurrend.

      „Wie war was?“ Claire musterte ihren Bruder beunruhigt. Sie kannte diesen Blick von früher. Jedes Mal, wenn Mel so dreingesehen hatte, waren kurz darauf die Fetzen geflogen. Sie fragte sich, was ihn so verstimmt haben mochte, und sie nahm sich vor, auf der Hut zu sein. Besser, sie kam Mel nicht zu nahe, denn wenn er explodierte ...

      Er sah sie an. „Du weißt nicht, wovon ich rede?“

      „Nein.“

      „Dann muss ich eben deutlicher werden: Zu wie vielen Herrn warst du denn heute nett?“

      Claire blickte ihren Bruder betroffen an.

      Mel Kowalski lachte zornig. Er erhob sich. In Claire verkrampfte sich alles. Sie hatte plötzlich Angst vor ihrem Bruder.

      „Ich weiß Bescheid“, sagte Kowalski aggressiv. „Lester McIntosh war hier. Der Drecksack wollte mit dir ein bisschen spielen. Ich hab‘s ihm tüchtig gegeben und hab ihn anschließend hinausgeworfen.“

      „Dazu hattest du kein Recht!“, presste Claire heiser hervor.

      „Ich hör wohl nicht richtig!“, fauchte Kowalski gereizt. „Was heißt hier, ich habe kein Recht? Du bist meine Schwester!“

      „Ach. Jetzt auf einmal. Aber ein Jahr lang hat es mich für dich nicht gegeben!“

      Kowalski wies auf die Tür. „Ich habe diesem Schwein gesagt, dass du ab sofort nicht mehr im Geschäft bist, und sag bloß nicht wieder, dazu hatte ich kein Recht, Claire!“

      „Hattest du auch nicht!“

      Kowalski starrte seine Schwester zornig an. „Sag mal, schämst du dich denn nicht?“

      „Das geht dich nichts an, Mel. Es ist mein Leben. Und es ist mein Körper. Ich kann damit machen, was ich will.“

      „Verdammt noch mal, da bist du aber gewaltig im Irrtum. Ich will nicht, dass meine Schwester eine Nutte ist. Für mich ist das das widerlichste Gewerbe, das es gibt!“

      Claires Zorn drängte ihre Angst in den Hintergrund. Mit blitzenden Augen schrie sie: „Sag mal, was glaubst du denn, wer du bist?“

      „Ich bin dein Bruder – ob dir das nun gefällt oder nicht!“

      „Du hast mir trotzdem keine Vorschriften zu machen.“

      „Das wollen wir doch mal sehen!“

      „Du gottverdammter, scheinheiliger Mr. Saubermann!“, schrie Claire mit roten Wangen. „Zwölf Monate lang hatte ich keinen Bruder. Und plötzlich habe ich wieder einen. Und was für einen. Platzt hier in mein Leben, erteilt mir Befehle, stellt meine ganze Ordnung auf den Kopf, verprügelt meine Freunde und versaut mir meinen Job!“

      „Du nennst diesen Kerl deinen Freund? Bist du denn noch zu retten?“

      „Ich hätte ihn zehnmal lieber zum Bruder als dich!“, zischte Claire wild, obwohl sie wusste, dass sie mit Streichhölzern neben einem offenen Pulverfass spielte.

      Mel Kowalski war nahe daran, zuzuschlagen. Er beherrschte sich nur mühsam. „Sag das nicht noch mal!“, fauchte er böse. „Verdammt, sag so was nicht noch mal, Claire.“

      „Mel Kowalski“, sagte Claire spöttisch. „Mein Vormund, mein Beschützer. Wo warst du denn, als ich dich gebraucht habe, he? Wo warst du, als es mir dreckig ging? Da war ich dir egal. Da hattest du keine Schwester, was? Ich hätte vor die Hunde gehen können, du hättest es nicht einmal gewusst. Und nun tauchst du plötzlich wieder aus der Versenkung auf und willst mir sagen, was ich tun soll.“ Claire

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