Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland

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Читать онлайн книгу Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland страница 26

Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland

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an Claire vorbeistürmte und in alle Räume einen kurzen, aber dennoch gründlichen Blick warf.

      Als er zurückkam, schloss er die Tür.

      Dann schüttelte er mit grimmiger Miene den Kopf.

      Sevardo bedrohte Claires weiter mit der Waffe. „Wo ist er?“

      Das Mädchen starrte den Soldato mit großen Augen an. Eine Menge Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Als Mel sie so brutal zusammengeschlagen hatte, hatte sie sich geschworen, sich eines Tages an ihm dafür zu rächen. Sie hatte nicht geahnt, dass sich eine solche Chance so bald schon bieten würde. Diese beiden Männer sahen nicht so aus, als wollten sie mit Mel bloß reden. Die hatten anderes vor! Weshalb? Was hatte Mel verbrochen?

      Claire wusste, wo Mel sich zur Zeit befand.

      Zwei Stimmen waren plötzlich in ihr. Die eine drängte sie, sich von ihrem brutalen, tyrannischen Bruder zu befreien. „Sag‘s ihm!“, befahl ihr diese Stimme ungeduldig. „Nimm deine Chance wahr! Sag ihm, was er wissen möchte!“

      Doch die andere Stimme sagte: „Das kannst du nicht tun. Mel ist trotz allem dein Bruder! Du darfst ihn nicht ans Messer liefern!“

      Sie brachte es nicht fertig, Mel zu verraten.

      „Wo ist er?“, bellte Sevardo noch einmal.

      „Wer?“, fragte Claire krächzend.

      „Mel Kowalski!“

      „Ich –ich weiß es nicht!“, stotterte Claire.

      „Mädchen, mach uns keinen Ärger!“

      „Ich ... weiß es wirklich nicht.“

      „Zwing uns nicht, dir wehzutun!“, warnte Alfredo Sevardo das Girl. „Entweder du sagst uns jetzt auf der Stelle, wo dein verdammter Bruder ist, oder du lernst uns von unserer bösesten Seite kennen!“

      Claire schüttelte verzweifelt den Kopf. „Was soll ich denn machen, wenn ich nicht weiß, wohin Mel gegangen ist?“

      „Du lügst leider nicht überzeugend genug, Baby!“, sagte Bingo Celentano mit einem eiskalten Grinsen. Er klebte dem Mädchen blitzschnell den Mund mit einem breiten Pflasterstreifen zu.

      „Damit du mit deinem Geschrei nicht die Nachbarschaft alarmieren kannst“, erklärte Sevardo höhnisch.

      Er steckte die Walther weg. Claire stemmte sich von der Mauer ab und warf sich nach vorn. Sie prallte gegen Sevardo und Celentano. Die Soldati griffen gleichzeitig zu. Claires Fluchtversuch wurde im Keim erstickt. Das Mädchen wand sich wild, trat nach den Mafiosi, versuchte, freizukommen.

      „He, he, he, wohin willst du denn?“, fragte Bingo Celentano amüsiert. „Dort geht‘s doch ins Schlafzimmer.“

      Claire riss verstört die Augen auf.

      Sevardo und Celentano hoben sie hoch. Sie strampelte in der Luft, während sie von den Killern ins Schlafzimmer getragen wurde. Tränen glitzerten in ihren Augen. Die Soldati warfen das Mädchen aufs Bett. Bingo Celentano machte sich ein Vergnügen daraus, die Bluse des entsetzten Girls aufzureißen. Indessen brannte sich Alfredo Sevardo eine Zigarette an.

      „Hübscher Busen“, sagte er anerkennend. „Jammerschade, dass er bald nicht mehr so schön anzusehen sein wird. Und die Narben der Brandwunden wird man bis an dein Lebensende sehen. Mädchen. Aber du hast es ja nicht anders gewollt.“

      Er zog an seiner Zigarette.

      Die Glut leuchtete hell auf.

      Sevardo beugte sich über das zitternde Mädchen, das von Celentano niedergepresst wurde.

      Claires Herz schlug hoch oben im Hals. Sie hatte wahnsinnige Angst vor den Schmerzen, die ihr dieser Mann zufügen wollte.

      War Mel das denn überhaupt wert? Sollte sie sich für Mel foltern lassen? Die Tränen quollen aus ihren Augen und rollten über ihre Wangen. Es war das zweite Mal, dass sie Mels Hilfe ganz dringend gebraucht hätte, und Mel war wieder nicht da.

      Sevardo sagte: „Gib uns ein Zeichen, wenn du reden möchtest, Baby.“ Er schnippte die Asche auf den Boden und kam näher.

      22

      Colonel Myer war vier Stunden später bereits in der Lage, Roberto Tardelli mitzuteilen, was dieser wissen wollte. Der CC-Agent bekam die genaue Anschrift von Claire Kowalski, und Myer konnte Roberto mit einer weiteren Information Freude machen: Ein COUNTER CRIME-Kontaktmann hatte vor dreißig Minuten gemeldet, dass er Mel Kowalski in Baltimore kurz gesehen, aber gleich wieder aus den Augen verloren hatte.

      „Damit ist Ihre Annahme einwandfrei bestätigt, Roberto“, meinte der Colonel. „Der Killer hält bei seiner Schwester seinen kleinen Erholungsurlaub.“

      „Hoffentlich bricht er ihn nicht ab, bevor ich in Baltimore eingetroffen bin“, sagte Roberto.

      „Da er keine Ahnung hat, dass Sie bereits wissen, wo er untergekrochen ist, ist das wohl kaum zu befürchten.“

      „Ich bedanke mich für die rasche Auskunft, Chef.“

      „Keine Ursache. Dafür bin ich ja schließlich da.“

      Roberto warf den Hörer in die Gabel. Er stopfte seine Sachen in die große Reisetasche, ließ die Rechnung fertigmachen und kehrte Chicago sodann den Rücken. Natürlich hätte es in dieser Stadt für ihn noch viel zu tun gegeben, doch im Augenblick hatte Mel Kowalski Vorrang.

      Um alles anderes würde er sich zu einem späteren Zeitpunkt kümmern.

      Roberto lieferte am O'Hare Airport den Plymouth Fury bei der Firma ab, von der er ihn geliehen hatte, holte sich anschließend sein Ticket, und war wenig später einer der ersten, die den Jet bestiegen, der in Kürze nach Baltimore fliegen würde.

      Baltimore. Roberto Tardellis Backenmuskeln zuckten. Sein Blick nahm einen ungewöhnlich harten Ausdruck an. Er war entschlossen, dafür zu sorgen, dass dies Mel Kowalskis letzte Station war.

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