Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland

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Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland

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      25

      Mel Kowalski ballte grimmig die Rechte. Seine Augen waren ganz schmal. Er setzte sich in den Chrysler der beiden Soldati und lenkte ihn aus dem Steinbruch. Das alles hatte ihm Claire eingebrockt. Die eigene Schwester! Für Mel Kowalski war das der niederträchtigste Verrat, den Claire begehen konnte.

      Er erinnerte sich an ihren Blick, als er sie verdroschen hatte. In ihren Augen hatte abgrundtiefer Hass geglitzert. Ihre ganze Haltung danach hatte den Wunsch nach Rache erkennen lassen.

      Nun war dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.

      Nur Claire hatte gewusst, dass er zum Fort McHenry gefahren war. Nur sie konnte Sevardo und Celentano gesagt haben, wo er zu finden war.

      Kowalski knirschte mit den Zähnen. „Na warte, du gottverdammte Kanaille. Diesen Verrat kriegst du mit Zinsen und Zinseszinsen zurück.“ Der Killer fing hämisch zu grinsen an. Er stellte sich Claires verstörtes Gesicht vor, wenn er nach Hause kam. Sie rechnete bestimmt damit, ihn nicht mehr wiederzusehen. Um so größer würde ihre Bestürzung sein, wenn er plötzlich in der Tür stand.

      Der Killer nagelte das Gaspedal auf dem Wagenboden fest.

      Zuerst würde Claire bekommen, was sie verdiente – und dann Sergio Patana. Allein der Gedanke an den Boss von „Black Friday“ reichte aus, um Mel Kowalski rot sehen zu lassen.

      In dieser Stunde begann sein Amoklauf!

      Er ließ sie nicht zu Wort kommen. Nachdem er die Wohnung betreten hatte, ging er mit aggressiven Schritten auf sie zu. Claire sah die Wut, die sein Gesicht verzerrte und verspürte plötzlich eine heillose Angst vor ihrem Bruder. Sie hatte schlimme Schmerzen. Sevardo und Celentano hatten sie übel zugerichtet, doch das konnte Mel Kowalski nicht sehen. Erst als die Schmerzen unerträglich geworden waren, hatte sie weinend ihre Bereitwilligkeit bekundet, zu reden.

      Sie hatte, als die grausamen Kerle ihre Wohnung verlassen hatten, gehofft, dass Mel die Begegnung mit ihnen überleben würde.

      Mel hatte überlebt.

      Doch nun erkannte Claire, dass sie sich darüber nicht freuen durfte. Er versetzte ihr einen brutalen Faustschlag, der sie zu Boden warf. Sie stieß einen krächzenden Schrei aus.

      „Mel ...“

      „Das hast du dir so gedacht, du verdammtes Biest!“, fauchte Kowalski.

      „Mel, ich konnte nicht ...“

      „Dreckige Verräterin!“

      „Mel, ich bitte dich, hör mich an!“

      Kowalskis Gesicht schien zu einer Wachsmaske zu erstarren. In seinen Augen war ein gefährliches Glitzern. Er ließ seine Hand in die Hosentasche gleiten, und gleich darauf zog er ein Springmesser heraus. Als die Klinge aufschnappte, wusste Claire, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte.

      Diese schreckliche Erkenntnis zwang sie, gellende Hilfeschreie auszustoßen!

      26

      Roberto hörte die Schreie und jagte die Treppe wie von tausend Teufeln gehetzt nach oben. Er rammte seinen Fuß gegen die Tür, nachdem er die Luger aus der Schulterhalfter gerissen hatte. Die Tür schwang zur Seite.

      Roberto überblickte die Situation mit einem einzigen Blick.

      Ein Mädchen lag auf dem Boden. Claire Kowalski. Sie schrie sich ihre Todesangst mit vollen Lungen von der Seele. Mel Kowalski stand über ihr. Er hatte ein Messer in seiner Rechten und wollte in dem Moment zustechen, wo die Tür gegen die Wand donnerte.

      „Stopp, Kowalski!“, schrie Roberto Tardelli schneidend.

      Er machte einen Sprung vorwärts.

      Der Killer zuckte wie unter einer Serie von Faustschlägen zusammen. Er richtete sich aus seiner geduckten Haltung langsam auf, entspannte sich, drehte sich um, sah Roberto Tardellis entschlossene Miene und ließ das Messer wortlos fallen.

      Roberto verlangte von ihm, er solle das Messer mit dem Fuß ein Stück zur Seite schieben.

      Mel Kowalski kam dieser Aufforderung unverzüglich nach.

      Claires Geschrei war verstummt Sie lag heftig zitternd und laut schluchzend auf dem Boden. Sie war nicht imstande, sich zu erheben. Ihr Bruder! Ihr eigener Bruder hatte sie ermorden wollen. Das ging in ihren pochenden Kopf einfach nicht hinein.

      Roberto und Kowalski sahen einander lauernd an. Voll brennender Ungeduld hatte Roberto diesen Moment herbeigesehnt. Nun war er da.

      „Diesmal“, sagte der COUNTER CRIME-Agent hart, „müsstest du zaubern können, um noch mal davonzukommen!“

      27

      Es war irre, aber es passierte. Roberto Tardelli war felsenfest davon überzeugt, dass Mel Kowalski keine Chance mehr hatte. Der CC-Agent war kein blutiger Anfänger. Er wusste, wie man sich in solchen Situationen zu verhalten hat, und es stand für ihn fest, dass für Mel Kowalski ab diesem Augenblick der Ofen aus war.

      Wie hätte er auch ahnen sollen, dass ausgerechnet die Polizei dem Killer zu Hilfe kommen würde. Ausgerechnet die Polizei!

      Zwei

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