Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland страница 25
„Ich will nicht darüber reden.“
„Aber ich!“, schrie der Killer seine Schwester an. „Also heraus mit der Sprache. Wieso ging es dir dreckig?“
Claire holte sich einen Drink. Mel Kowalski packte sie am Arm. Er drückte fest zu. Es musste weh tun, aber Claire verzog keinen Augenblick das Gesicht.
„Willst du jetzt endlich reden?“, herrschte er sie an.
Ein stummer Vorwurf lag in ihrem Blick, als sie auf seine Hand schaute. Er ließ sie los. Dann sagte sie: „Eine Verkettung verschiedener unangenehmer Dinge ... Ich wurde krank, verlor meinen Job, konnte keinen neuen mehr finden. Die dürftigen Ersparnisse waren sehr schnell aufgebraucht, ich fing an, mir Geld zu borgen, konnte es aber nicht mehr zurückzahlen, hatte bald keine Freunde mehr. Ich ging Tag für Tag mit knurrendem Magen ins Bett, hoffend, dass am nächsten Morgen das Wunder geschehen würde, auf das ich so sehr angewiesen war, aber das Wunder blieb aus. Und als ich den absoluten Tiefpunkt erreicht hatte – zu dieser Zeit gab es nichts mehr, was ich nicht getan hätte, um wieder zu Geld zu kommen – lernte ich einen Mann kennen, der sofort erkannte, wie mies es mir ging und der mir, ohne viele Fragen zu stellen, einfach half. Er wollte nicht, dass ich ihm für das Geld, das er mir gab, irgendeinen Gefallen tat. Als das Geld alle war, das ich von ihm bekommen hatte, gab er mir neues. Ich fragte ihn, warum er das für mich tat, doch er sagte nur, ich solle keine Fragen stellen, sondern das Geld einfach nehmen und es so ausgeben, wie ich es für richtig halte.“
Mel Kowalski schüttelte den Kopf. „Bist du denn nicht auf die Idee gekommen, dass dir dieser Kerl eines Tages die Rechnung für seine Hilfsbereitschaft präsentieren würde?“
„Nein. Und wenn ich daran gedacht hätte, wär‘s mir auch egal gewesen.“
„Wie heißt der Mann?“, wollte Kowalski wissen.
„Randy Gill.“
„Erzähl weiter!“, verlangte Kowalski.
Claire zuckte die Achseln. „Da gibt‘s nicht mehr viel zu erzählen. Randy kam nach zwei Monaten zu mir und sagte mir, er hätte über das Geld, das er mir gegeben habe, genau Buch geführt. Er teilte mir mit, dass es nun an der Zeit wäre, dass ich meine Schulden samt den aufgelaufenen Zinsen zurückzahle. Ich fragte ihn, womit ich denn bezahlen solle. Er sagte, dass ich, selbst wenn ich keinen einzigen Cent besitze, über ein unschätzbares Kapital verfüge. Er meinte meinen Körper. Ich konnte Randy das Geld, das ich ihm schuldete, nur dann zurückzahlen, wenn ich für ihn arbeitete. So fing ich an, meine Schulden nach und nach abzuarbeiten ...“
Kowalski ballte die Hände. „Ich kauf mir den Kerl!“
„Das wirst du nicht tun. Misch dich gefälligst nicht in meine Angelegenheiten!“
„Verflucht noch mal, du hast anscheinend immer noch nicht begriffen, dass von jetzt an nur noch das geschieht, was ich sage!“
„Ich lass mit mir nicht herumkommandieren!“
Kowalski konnte sich nicht mehr länger beherrschen. Er fiel über seine Schwester her. Und jedes Mal, wenn er zuschlug, knurrte er: „Du Hure! Du miese, kleine, dreckige Hure!“
Er ließ erst von Claire ab, als sie auf dem Boden lag und sich aus eigener Kraft nicht mehr erheben konnte.
Schwer atmend stand er über ihr.
„Ich werde deine Schulden bezahlen!“, sagte Mel Kowalski scharf. „Und wenn ich danach erfahre, dass du weiter arbeitest, bringe ich dich um!“
20
Roberto Tardelli versuchte sich in Mel Kowalskis Lage zu versetzen. Der Vertragskiller von „Black Friday“ war verletzt. Die Wunde war für ihn ein Handikap. Ein paar Tage Ruhe würden Kowalski gut tun. Und wo konnte Mel Kowalski besser ausspannen als bei seiner Schwester Claire? Diese Überlegung veranlasste Roberto, sich mit der COUNTER CRIME-Zentrale in Washington in Verbindung zu setzen. Er verlangte das Büro von Colonel Myer und hatte den Chef der Geheimorganisation wenige Augenblicke später an der Strippe.
Der Colonel meinte, nachdem Roberto geendet hatte: „Könnte durchaus sein, dass Sie mit Ihren Überlegungen den Nagel haargenau auf den Kopf getroffen haben, Roberto.“
„Wenn Sie mir die Adresse des Mädchens verschaffen, sehe ich nach, ob mein Tipp richtig ist“, sagte Roberto Tardelli.
„Hm. Ja. Ich würde Ihnen schrecklich gern helfen, aber soviel mir bekannt ist, haben wir das Mädchen vor ungefähr dreizehn Monaten aus den Augen verloren.“
„Wie ist denn das passiert?“
„Ganz einfach. Sie packte in Atlanta ihre Sachen und verließ die Stadt, ohne jemandem zu sagen, wohin sie ziehen wollte.“
„Ich habe von Ihnen auch schon erfreulichere Auskünfte erhalten“, sagte Roberto missmutig.
„Noch kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, Roberto. Ich werde sofort alle Hebel in Bewegung setzen, um die Anschrift des Mädchens ausfindig zu machen.“
„Darf ich dazu noch was sagen, Colonel?“
„Aber sicher.“
„Es eilt.“
Myer lachte gepresst. „Wie immer.“
21
Als die Soldati kamen, war Claire Kowalski allein zu Hause. Alfredo Sevardo und Bingo Celentano bauten sich beiderseits der Tür auf. Ihre Hand steckte in der Außentasche des Jacketts. Die Waffe, um die sich ihre Finger schlossen, war entsichert. Celentano nickte Sevardo kurz zu. Dieser hämmerte mit der Linken an die Tür. Claire machte die Tür einen Spalt auf. Celentano trat blitzschnell dagegen. Das Mädchen stieß einen heiseren Schrei aus und flog gegen die Wand.
Sevardo