#Glücksmomente in Südtirol. Eugen E. Hüsler
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Natürlich kann man bei Puni die nach dem traditionellen schottischen Pot-Still-Verfahren mit reinem Bergwasser destillierten Whiskys verkosten, Führungen im Haus gibt es auch. Vielleicht gönnen Sie sich am Abend ein Glas Puni Vina? Das schafft garantiert gute Laune, zumindest bei Whisky-Liebhabern.
Puni Destillerie, Am Mühlbach 2, I-39020 Glurns, www.puni.com
Ein wahrhaft
EISIGES VERGNÜGEN
Das Messner Mountain Museum Ortles in Sulden
Dass es am Ortler einen End-der-Welt-Ferner gibt, passt ja prima zu Reinhold Messners Museum in Sulden. Der Südtiroler war schließlich in den entlegensten Regionen der Welt unterwegs, im Himalaja und sogar in der Antarktis. Und das Eis ist Thema im Museum Ortles, die Gefahren und Schrecken ebenso wie Polfahrten und Eisklettern. Nicht fehlen darf in dieser Messner-Ausstellung natürlich der Himalaja-Schneemensch Yeti. Gezeigt wird weiter eine große Sammlung von Eisgeräten aus zwei Jahrhunderten, dazu gibt es viele Ortlerbilder zu sehen.
Auch die legendäre Antarktis-Expedition von 1914–17, geleitet von Ernest Shackleton, hat ihren Platz in der Ausstellung. Während draußen die Ferner als Folge des Klimawandels vor sich hinschmelzen, verspürt der Besucher im unterirdisch angelegten Museum möglicherweise ein leichtes Frösteln, zieht es ihn zurück ans Tageslicht. Eine Nacht in der Antarktis, bei Temperaturen von minus 50 Grad, nein danke! Können Glückshormone möglicherweise auch einfrieren?
Messner Mountain Museum Ortles, Forststraße 32a, I-39029 Sulden, www.messner-mountain-museum.it
Die Churburg
UND IHRE RÜSTKAMMER
Eine spannende Zeitreise im Haus der Familie Trapp
Südtirol ist Burgenland. Rund 800 Burgen zählt die Statistik, manche sind längst Ruinen, einige zu Hotels mit Mittelalterflair umfunktioniert, andere seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Wie die Churburg der Grafen von Trapp, die sie im 16. Jahrhundert erwarben und im Stil der Zeit als Renaissanceschloss ausbauten. Der stattliche Baukomplex, Blickfang bei jeder Fahrt durch den oberen Vinschgau, gruppiert sich mit dem 26 Meter hohen, wuchtigen Bergfried um den mehrstöckigen, reich ausgeschmückten Arkadenhof.
Hauptattraktion der Churburg ist allerdings die Rüstkammer – keine Sammlung im herkömmlichen Sinn, sondern die »eiserne Garderobe« der Trapp und ihrer Kriegsknechte. Da bekommen kleine und große Buben leicht glänzende Augen. War schon toll, dieses Mittelalter mit all den Rittersleut’, wo Kraft und Mut noch zählten. Andererseits: Der Churburg-Besucher des 21. Jahrhunderts, bewaffnet mit einem Smartphone, ist froh, dass ihm nicht Ulrich von Matsch in seiner Riesenrüstung gegenübersteht. Die wog nämlich 45 Kilogramm, eine echte Herausforderung für Pferd und Reiter. Der Ritter muss fast zwei Meter groß gewesen sein, und er galt als überaus streitlustig.
GLÜCKSVERSTÄRKER
Die Besichtigung der Churburg lässt sich prima mit einem Besuch im Vintschger Museum verbinden – eine kleine Zeitreise in die Geschichte des Obervinschgaus (Dauerausstellungen Schwabenkinder, Waalwesen, prähistorische Funde am Ganglegg). Vom Museum sind es nur ein paar Schritte zum Dorflodn Trafoier (Churburggasse 3a). Da gibt es allerlei Feines aus der Region zu kaufen: Speck, Käse, Obst, Marmeladen und vieles mehr.
Vintschger Museum, Meranerstr. 1, I-39020 Schluderns, www.vintschgermuseum.com
Churburg 1, I-39020 Schluderns, Führungen www.churburg.com
Ein fantastisches
OPEN-AIR-ATELIER
Begegnung mit dem »Indianer« von Prad und seinem Freilichtmuseum
Der mit dem Windhauch spricht. Der Prader Indianer also. Im Dorf Prad kennt ihn jeder, und viele der unzähligen Touristen, unterwegs zum Stilfser Joch, haben seine eigen- und einzigartigen Kunstwerke schon gesehen, für einen Moment wenigstens, beim Vorbeifahren halt. Wer anhält, aus- und dann einsteigt in das fantastische Reich des Lorenz Kuntner, betritt eine skurrile Welt fernab des digital getakteten Alltags. Da stehen Totempfähle, manche mit ausgebleichten Tierknochen geschmückt, gucken einen 100 bemalte Steine an. Für eine bescheidene »freiwillige Spende« darf man das alles gerne besichtigen. Lorenz unterhält sich auch mit seinen Besuchern, denn er hat eine Mission. »Ich habe indianischen Geist in mir«, sagt er. Sein Traum: ein Leben im Einklang mit der Natur, weit weg von jeder gesellschaftlichen Norm. Ein Außenseiter, das ist er, ja, aber ein sympathischer.
Mit Holz und Stein arbeitet Lorenz Kuntner am liebsten, alles hat er in der Nähe gefunden, geborgen, Eisenteile auf der Abfalldeponie entdeckt. Entstanden ist im Lauf der Jahre ein Garten voller Wunder, gestaltet von einem Mann mit überbordender Fantasie. Kinder haben da ihre helle Freude, vielleicht sehen sie in Lorenz einen Seelenverwandten, der auf zauberhafte Weise den Weg aus der Arbeits- und Konsumwelt zurück zu ihnen gefunden hat. Ob er Künstler sei, wird Lorenz oft gefragt. »Wenn 100 Besucher vorbeikommen und alle behaupten, dass ich ein Künstler bin, dann bin ich halt ein Künstler.« Wer mit dem Windhauch sprechen kann, muss einfach ein Künstler sein. Ein Mensch aus einer anderen Welt. Einer besseren vielleicht.
Informationsbüro Prad am Stilfser Joch, Kreuzweg 4c, I-39026 Prad am Stilfser Joch, www.vinschgau.net
48 Serpentinen
ZUM GIPFEL
Der Mythos Stilfser Joch, ein perfektes Kurvenspektakel
Jeder Sport hat seine Mythen: Wimbledon, die Nordwand des Eigers, die Tour de France. Als ein Highlight der fast vierwöchigen Schinderei auf den Straßen Frankreichs gilt der Anstieg zur Alpe d’Huez mit seinen 24 Serpentinen – alle nummeriert und nach Siegern vergangener Jahre benannt. Möglicherweise noch einen Tick berühmter bei Radsportfans ist das Stilfser Joch, mit 2757 Metern Scheitelhöhe einer der höchsten Alpenpässe überhaupt. Da quälen sich dann mehr oder weniger gut trainierte Freizeitsportler durch die 48 Serpentinen, mal links-, dann wieder rechtsherum. Die Linkskurven sind etwas angenehmer, weil man da außen fährt, die Steigung wenigstens für ein halbes Dutzend Pedaltritte geringer ist. Längere Flachstücke bietet die Straße des Signore Donegani