Mit Dem Wind. Elizabeth Johns
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Sie errötete und wandte den Blick ab, als sie seinen Fisch bemerkte.
„Warum angeln Sie gerne?“ fragte sie, was sehr ungewöhnlich war, denn normalerweise hatte sie Angst vor Fremden - auch wenn er ein Freund von Charles war.
„Warum lesen Sie gerne?“, fragte er mit spitzbübischem Grinsen, wohl wissend, dass er gerade eine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet hatte.
Sie dachte einen Moment nach, bevor sie antwortete. „Ich möchte lieber entfliehen. Ich brauche nicht diese dauernden Aktivitäten wie meine Schwestern sie anscheinend benötigen. Ich bin gern allein und habe meine Ruhe.“
„Das geht mir beim Angeln genauso.“
„Es erscheint mir sehr langweilig zu sein. Und sind Fische nicht schleimig?“
„Möchten Sie es versuchen?“
Sie konnte ihre Antwort selbst kaum glauben. „Ich ... ich denke schon.“
Er stand auf und hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
„Sie sollten besser Ihre Röcke hochbinden, es sei denn, dass Sie sie unbedingt nass haben möchten.“
„Oh, das darf nicht passieren! Dann würde meine Mutter wissen, dass ich meinen Unterricht geschwänzt habe!“
„Ich werde auch nicht hinsehen. Versprochen.“
Er drehte ihr den Rücken zu, während sie ihre Röcke in Kniehöhe zusammenband und in das flache Wasser stieg. Er gab ihr eine Rute und der Haken baumelte von einem Stück Schnur.
„Halten Sie das für einen Moment, während ich den Köder hole.“
Als er sich neben sie ins Wasser stellte, hielt er einen Wurm zwischen den Fingern.
Sie starrte nur auf den Wurm.
„Nur zu, nehmen Sie ihn“, sagte er, als er ihn ihr näher hinhielt. Sie schluckte ängstlich, aber wollte ihm nicht zeigen, wie sehr sie sich fürchtete.
Sie nahm den Wurm und versuchte nicht daran zu denken, was sie in ihrer Hand hielt, als dieser sich drehte und wendete.
„Jetzt müssen Sie ihn am Haken festmachen.“
Als er hochblickte und ihr Gesicht sah, verschonte er sie und zeigte ihr, wie es geht.
„Als Nächstes hängen Sie ihn ins Wasser und warten darauf, dass etwas anbeißt.“
Sie gehorchte und sah zu, wie er seinen Köder befestigte und ihn ein gutes Stück von ihr entfernt ins Wasser hing.
Sie standen für eine Weile in Ruhe und Frieden, hörten und spürten, wie das Wasser sanft vorbeifloss.
Nach einigen Minuten, oder vielleicht sogar einer Stunde, spürte sie ein Ziehen an ihrer Schnur.
„Ich glaube, ich habe etwas“, rief sie aus.
„Holen Sie die Leine ein“, wies er sie an.
Als sie zog und das Objekt näherkam, verspürte sie Freude und hatte gleichzeitig das Gefühl, etwas geschafft zu haben.
Unglücklicherweise war der Fisch zu klein, um ihn zu behalten.
Aidan zeigte ihr geduldig, wie sie den Fisch vom Haken nehmen konnte, ohne sich selbst zu verletzen. Sie war zu aufgeregt, um zu bemerken, dass er direkt hinter ihr stand und seine Hände auf ihren lagen.
„Er ist ganz sicher schleimig“, sagte sie, obwohl sie es schaffte.
Er lachte und wurde dann still, als er sie mit einem Blick bedachte, der ihr bewusst machte, dass sie in seinen Augen kein Kind mehr war. Vielleicht sah er in ihr eher eine nervige, jüngere Schwester seines Freundes. Ihr Herz schlug schneller und sie atmete anders. Plötzlich fiel ihr auf, wie verletzlich sie gegenüber diesem Mann war, aber sie hatte keine Angst vor ihm. Sie blickte ihm direkt in die dunklen Augen, als er seine Hand hob, um ihr ein widerspenstiges Haar von der Wange zu wischen.
„Sie sollten besser wieder zum Unterricht gehen“, flüsterte er atemlos.
„Ja, das sollte ich wohl“, sagte sie, als seine Worte sie aus ihrem Traum weckten. „Danke, dass Sie mir gezeigt haben, wie man angelt.“
„Es war mir ein Vergnügen, mylady.“ Er sah sie an und sein Glück verwandelte sich in Traurigkeit.
„Vielleicht können wir noch einmal angeln, bevor Sie wieder nach Oxford gehen?“
„Ich kann morgen wieder mit Ihnen angeln, falls Sie mich hier treffen können.“
Sie nickte voller nervöser Vorfreude, nachdem sie den schönsten Nachmittag verbracht hatte, an den sie sich erinnern konnte, obwohl sie wusste, dass ihre Eltern das nicht gutheißen würden. „Ich werde hier sein.“
Er bückte sich, um ihr Buch und ihre Decke aufzuheben, während sie versuchte, ihre Röcke zu ordnen, dann gab er ihr beides. Ihre Hände berührten sich und sie spürte ein merkwürdiges Gefühl der Freude, das sie noch nie zuvor erlebt hatte. Sie lächelte und ging davon, während sie sich fragte, was das alles bedeutete.
Sie hörte ein Klopfen an der Tür. Bevor sie antwortete, wischte sie sich eine Träne fort, die über ihre Wange geperlt war.
Hannah trat ein und ihre braunen Augen wurden riesig, als sie die Unordnung sah, die Anjou mit der Truhe veranstaltet hatte und als sie die räumliche Enge in Augenschein nahm.
„Gibt es etwas, was Sie benötigen, mylady? Wohin soll ich die Sachen aus Ihrer Truhe packen? Hier kann man sich kaum umdrehen!“
„Ich habe gefunden, was ich wollte. So wie es aussieht, kann man nichts auspacken. Es gibt nur dich, unsere Truhen und mich.“
„Sehr wohl. Ich werde versuchen, zumindest eine Schüssel oder ein wenig Wasser für Sie zum Waschen zu bekommen“, antwortete Hannah, die einen missbilligenden Ausdruck in ihrer sonst sanften Miene zeigte.
Anjou nickte und Charles kam herein, als die Zofe ging.
Kapitel Zwei
„Wie geht es dir bisher?“, fragte Charles.
Anjou seufzte höhnisch. „Es waren erst zwei Stunden, Charles!“
„Ich