Trevellian und die Organ-Mafia: Action Krimi. Pete Hackett
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Miguel Santana bedankte sich bei dem Jungen und drückte ihm einige Geldscheine in die Hand. Es würde Sancho helfen, wieder für ein paar Tage über die Runden zu kommen ...
4
Bei Carl Stoneborn läutete das Telefon. Stoneborn war ein Zweieinhalbzentner-Mann von 46 Jahren. Er war Geschäftsführer einer Golfanlage im Marine Park in Brooklyn. Sein schütteres Haar war rotblond, seine Stirn schimmerte ständig feucht vom Schweiß, und er gehörte zu jener Sorte Mensch, die ständig Stress demonstrierten.
„Stoneborn, Golf-Anlage Marine-Park!“, kam es über seine feuchten, aufgeworfenen Lippen, zwischen denen sich beim Sprechen ein weißer Speichelfaden zog.
„Svenson. Wir brauchen Nachschub.“
Das war kurz und bündig, aber beide wussten, wovon die Rede war.
Stoneborns blass-blaue Augen zeigten jähes Interesse. „Was soll‘s diesmal sein, Doc?“
„Ein Herz. Allerdings können wir es nicht tausende von Kilometer mit dem Flugzeug transportieren. Es muss spätestens sechs Stunden nach der Entnahme transplantiert werden.“
„Wie viel?“ Die blassblauen Augen zeigten grenzenlose Habgier.
„750.000 Dollar. Mein Honorar nicht inbegriffen. Der Patient ist ein schwerreicher Ölmagnat aus Texas.“
Stoneborn pfiff zwischen den Zähnen. Dann sagte er in die Muschel: „Soll ich in New York einen Spender beschaffen?“
„Nein. Ich habe bereits mit Professor Alvarez in Bogota Verbindung aufgenommen. Ich fliege mit dem Patienten übermorgen hinunter. Heute ist der vierte. Wir brauchen das Spenderherz also am siebten oder achten dieses Monats. Lässt sich das einrichten?“
„Kein Problem. Ich nehme sofort mit Bogota Verbindung auf.“
„Okay. Passen Sie auf: Der Empfänger ist eins-fünfundachtzig groß, wiegt neunzig Kilo und hat Blutgruppe A, positiv.“
„Moment.“ Stoneborn nahm einen Stift und ein Blatt Papier und vermerkte die Daten. „Alles klar. Ich werde die Sache in die Wege leiten.“
„Well. Ich verlasse mich auf Sie. Vor allem müssen die Papiere in Ordnung sein.“
Carl Stoneborn stieß die Luft scharf durch die Nase aus. „Sie konnten sich bisher immer auf mich verlassen, Doc. Wie sieht‘s mit nem Vorschuss aus?“
„150.000 gehen heute noch auf Ihr Konto. Zufrieden?“
„Klar.“
Das Gespräch war beendet. Carl Stoneborn schaute auf seine teure Armbanduhr. Es war kurz nach 14 Uhr. In Bogota war es eine Stunde später.
Er wählte eine Nummer, eine sehr lange Nummer, dann vernahm er das Freizeichen. Schließlich hob jemand ab. Es knackte in der Leitung. Die Stimme kam etwas unklar durch: „Herrero.“
„Pepe, ich bin‘s, Stoneborn. Kannst du mich verstehen.“
„Aaah, Stoneborn! Si, ich kann dich hören. Hast du einen Job für uns, Amigo?“
„Yeah. Ein Herz.“ Er gab Größe, Gewicht und Blutgruppe des Patienten durch.
„Wann?“, fragte der Kolumbianer am anderen Ende der Leitung.
„In vier Tagen. Den Spender lieferst du wie immer mit entsprechenden Papieren im San Carlos Hospital ab. Verstanden?“
„Bezahlung wie immer?“
„Sicher, wie immer und unverzüglich.“
„Bueno. Wir werden prompt liefern.“
„Adios, Amigo.“ Carl Stoneborn legte auf.
Sein feistes Gesicht glänzte vor Zufriedenheit. Er rieb sich die fleischigen Hände. 150.000 waren nur die Anzahlung. Den Rest, noch einmal die selbe Summe, erhielt er nach erfolgreich verlaufener Transplantation. 250.000 würde Dr. José Alvarez kassieren, was übrig blieb, erhielten Herrero und seine Mörder-Komplizen.
Ja, er war zufrieden, der fette Mister, der als Mittelsmann zwischen einem verbrecherischen Arzt in New York und einer Mörderbande in Bogota tätig war.
Er war ein Wolf im Schafspelz.
5
Bogota, einen Tag später.
Dr. Ramon Estralda klopfte dem kleinen, braunhäutigen Jungen kameradschaftlich auf die Schulter. An die Mutter des Knaben gewandt sagte er: „Es ist nur ein Husten, eine Erkältung, Señora. Ich gebe Ihnen ein Medikament, einen Saft, von dem Sie dem kleinen Kerl dreimal täglich jeweils zehn Tropfen verabreichen. In drei Tagen wird er wieder quietschvergnügt mit seinen Altersgenossen herumtollen können.“
Der Arzt ließ das Stethoskop fallen, so dass es vor seiner Brust baumelte, ging zu einem Medikamentenschrank, öffnete ihn und nahm eine kleine braune Flasche heraus. Er reichte sie der verhärmten Frau, die noch keine 30 war, die aber um einiges älter aussah. Sie gehörte zu den Armen des Landes, den Hoffnungslosen, deren Dasein ein einziger, fortwährender Überlebenskampf war.
„Danke, Doktor, vielen Dank.“ Die Frau nahm das Fläschchen und steckte es in die Tasche ihrer abgerissenen Jacke. „Sie sind so gut zu uns, Doktor. Sie sind ein Samariter. Wenn ich Sie bezahlen könnte, dann ...“
Der Arzt unterbrach sie lächelnd: „Keine Sorge, Señora. Die Behandlungskosten trägt die Stadtverwaltung. Ja, unser Land ist sehr sozial eingestellt. Keiner soll krank sein und leiden, nur weil er arm ist.“
„Der