Trevellian und die Organ-Mafia: Action Krimi. Pete Hackett

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Trevellian und die Organ-Mafia: Action Krimi - Pete Hackett

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Geld. Komm.“

      Er folgte ihnen zu einem Mitsubishi-Jeep. Ein dritter Mann erwartete sie. Er saß auf der Rückbank. Benito LaVega setzte sich neben ihn. Der Bursche nickte ihm freundlich zu.

      Benito LaVega blickte nicht mehr zurück.

      Er war sich sicher, dass er nie wieder hierher zurückkehren würde.

      Der Grund dafür aber war nicht der, den ihm die beiden freundlichen Kerle in den teuren Anzügen genannt hatten.

      Das allerdings ahnte Benito LaVega nicht.

      Sie fuhren mit ihm in die Stadt. Es ging durch verwinkelte Gassen, schließlich rollte der Jeep in einen Hinterhof. Das Gebäude, zu dem er gehörte, sah heruntergekommen und verwahrlost aus. Es war einstöckig, die Fenster waren zum Teil eingeschlagen und verdreckt.

      Benito LaVega schaute überrascht auf das abgewirtschaftete Haus. Nirgendwo sah er ein Firmenschild. In dem Hinterhof wuchs an den Mauern, die ihn eingrenzten, kniehoch das Unkraut. Das Gebäude machte den Eindruck, als sei es seit Jahren unbewohnt.

      „Was ist das? Das ist doch keine Firma.“ Die jähe Furcht kam wie ein Schwall eiskalten Wassers. „Heilige Jungfrau, ihr ...“

      Der Bursche neben ihm hatte plötzlich eine Pistole in der Faust. Die Kerle auf den Vordersitzen sprangen aus dem Jeep. Einer riss die Tür auf. „Aussteigen!“, tönte er barsch.

      „Was – wollt – ihr von mir?“, stammelte Benito.

      „Du hast wohl was an den Ohren“, grunzte der neben ihm auf dem Rücksitz und stieß ihn mit der Waffe an. „Raus mit dir!“

      Dem Burschen an der Tür ging es zu langsam. Er packte Benito am Arm und zerrte ihn brutal ins Freie. Benito stolperte und stürzte. Das Stöhnen, das sich in seiner Brust hochkämpfte, erstarb in der Kehle. Die Angst lähmte seinen Verstand.

      Aber instinktiv gehorchte er einem der ältesten Prinzipien der Menschheit – dem Selbsterhaltungstrieb. Er schnellte hoch, warf sich gegen einen der Kerle und brachte ihn zum Straucheln. Dem anderen, der ihn mit beiden Armen umklammern wollte, drosch er die Faust mitten ins Gesicht. Dann wirbelte er herum und floh in Richtung Einfahrt.

      Aber da sprang der mit der Pistole aus dem Fahrzeug. Er kam hinten um den Jeep herum, in dem Moment, als Benito den Wagen passierte. Der Kerl stellte Benito ein Bein. Benito hob regelrecht ab. Krachend landete er auf dem Bauch. Sein Gesicht knallte seitlich auf das Pflaster. Ein Stöhnen brach sich Bahn aus seinem weit aufgerissenen Mund.

      Im nächsten Moment umringten ihn seine Kidnapper. Er bekam einen schmerzhaften Tritt in die Seite. Es war jener Bursche, dem er die Faust ins Gesicht schlug und der aus der Nase blutete. Der andere riss ihn zurück. „Hör auf!“ zischte er. „Er muss unversehrt sein.“

      Der mit der blutenden Nase beruhigte sich. Mit dem Handrücken wischte er sich das Blut ab. „Dreckiger Bastard“, knirschte er zwischen den Zähnen.

      Sie zerrten Benito auf die Beine und bugsierten ihn zwischen sich her zum Haus. Die Haustür war zerkratzt, der Lack blätterte von ihr ab, das Holz zeigte Moderflecken. Einer hatte einen Schlüssel. Benito wurde ins Obergeschoss dirigiert und in einen kleinen, fensterlosen Raum mit einer Entlüftungsanlage gestoßen, die wohl längst außer Betrieb war. Die Luft hier war muffig und roch nach Fäulnis. Ein Rohrstumpf, der aus dem Boden ragte und ein verschraubter Wasseranschluss in der Wand zeugten davon, dass sich in diesem winzigen Raum früher einmal eine Toilette befunden hatte.

      Sie fesselten Benitos Hände und Füße und knebelten ihn.

      Dann ließen sie ihn allein. Finsternis umgab ihn in seinem engen Gefängnis. Die Angst zerfraß ihn. Er zerrte an seinen Fesseln, versuchte, den Knebel auszustoßen. Benito schaffte es nicht. In sein Bewusstsein senkte sich die namenlose Panik ...

      7

      Nach dem Mord an Benito LaVega veröffentlichte Miguel Santana in dem Blatt, für das er arbeitete, einen Bericht über den organisierten, illegalen Organhandel in Bogota.

      Er prangerte die menschenunwürdigen sozialen Verhältnisse an, verurteilte in seinem Artikel die unzulänglichen Ermittlungen der Polizei, stellte einige Hypothesen auf, die unter anderem den Einsatz so mancher Sozialdienste in Frage stellten und rückte einige Einrichtungen – ohne natürlich Namen zu nennen –, dieser Organisationen in ein denkbar schlechtes Licht. Er schrieb von verbrecherischem Eigennutz ...

      Als er eines Abends in seine Wohnung zurückkehrte, wurde er erwartet.

      Zwei Männer hatten sich Zutritt zu seinem Appartement im Norden der Stadt verschafft. Einer bedrohte ihn mit einem Revolver. Und er ließ keinen Zweifel daran offen, dass er eiskalt abdrücken würde, wenn Miguel Santana auch nur falsch Luft holte.

      „Du bist also dieser Schmierfink von El Tiempo“, raunzte ihn der andere an, also jener, der keine Pistole hielt.

      „Ja, ich arbeite als Journalist ...“

      Der Bursche schlug zu. Er hämmerte seine Faust mitten in Miguel Santanas Gesicht. Sofort schoss aus dessen Nase das Blut, rann über seine Lippen und sein Kinn und tropfte auf den Fußboden. Vor den Augen des Zeitungsmannes schien der Raum zu explodieren. Der jähe Schmerz entriss ihm einen Aufschrei, in seine Augen schossen Tränen und das Gesicht mit dem brutalen Zug um den dünnlippigen Mund war nur noch wie durch wallende Nebelschleier für Santana zu erkennen.

      Der nächste Schlag traf ihn in den Magen. Er beugte sich unwillkürlich nach vorn, hinein in das hochzuckende Knie des Schlägers. Es klatschte grässlich. Santana gurgelte und stöhnte. Er wankte zurück, hob die Hände, um sein Gesicht zu schützen. Er spürte Angst, Übelkeit und Schmerz und fühlte die Betäubung, die sein Bewusstsein erlahmen ließ.

      Ein Tritt in den Unterleib ließ seinen Mund weit aufklaffen, er konnte nur noch röcheln. Er sank gegen die Wand, hatte das Empfinden, in seinem Körper loderte ein heißes Feuer in die Höhe, der Inhalt seines Magens kam hoch, er übergab sich und fiel vor Schwäche nach dem Tritt auf die Knie, die Hände vor dem Leib verkrampft.

      „Du solltest dir diese Lektion zu Herzen nehmen, Schmierfink!“

      Die Stimme erreichte sein Gehör wie aus weiter Ferne. Er hatte gegen seine große Not anzukämpfen, sein Bewusstsein wies Lücken auf, er erfasste die Worte verstandesmäßig gar nicht mehr.

      „Du hast nämlich ein heißes Eisen angefasst!“

      Er hatte das Empfinden, dass die Worte wie Klumpen flüssigen Bleis auf ihn hinunter tropften.

      „Wenn wir wieder kommen müssen, weil du mit deinem Drang zum Schreiben bei einer Reihe von Leuten

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