Trevellian und die Organ-Mafia: Action Krimi. Pete Hackett

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Trevellian und die Organ-Mafia: Action Krimi - Pete Hackett

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Sprecher schlug zu. Er knallte Miguel Santana die Faust aufs Ohr.

      Santana kippte zur Seite und blieb verkrümmt liegen. Sein leises Wimmern entlockte den beiden rabiaten Gangstern nicht die geringste Gemütsregung.

      „Ich hoffe, ich habe mich klar und deutlich ausgedrückt, Schmierfink“, zischte der Schläger und trat Santana noch einmal brutal in die Seite.

      Dann verschwanden die beiden.

      8

      Vier Wochen waren vergangen.

      Der Chef rief uns zu sich. Mit uns meine ich die G-men Milo Tucker und Jesse Trevellian, meine Wenigkeit also.

      Der Spezial Agent in Charge, kurz SAC, saß hinter seinem Schreibtisch und forderte uns auf, nachdem er unseren Morgengruß erwidert hatte, Platz zu nehmen.

      „Sie machen kein besonders spaßiges Gesicht, Chef“, gab Milo etwas respektlos, wie ich fand, zum Besten.

      Mr. McKee verzog den Mund. „Es besteht auch nicht der geringste Grund für mich, spaßig auszusehen“, versetzte Mr. McKee ernst. „Seht euch mal das an.“

      Er hielt uns die New York Times hin, die auf die Hälfte zusammengefaltet vor ihm auf dem Schreibtisch lag.

      In dem Moment schaute Mandy zur Tür herein. „Kaffee, Gentleman?“, fragte sie lächelnd.

      „Natürlich, Mandy“, brummte Mr. McKee. Grimmig fügte er hinzu: „Ohne dass sie Ihren Kaffee bekommen haben, bringe ich die beiden doch nicht wieder los.“

      Wir schauten ihn verblüfft an. Er sah zwar nicht wie ein Spaßvogel aus, aber was er eben von sich gegeben hatte, beinhaltete nach unserem Empfinden doch ein hohes Maß an Humor.

      „Hah!“, blaffte Milo.

      Mandy verschwand.

      „Spaß beiseite“, knurrte der Chef. „Schaut euch mal den Artikel an. Es gibt schätzungsweise Arbeit, Jungs.“

      „Aha, darum wollen Sie uns so schnell wie möglich loswerden“, schmollte Milo. „Sie können es nicht sehen, wenn wir mal einen Gang zurückschalten.“

      Meine Augen erfassten die Überschrift, die als fette Schlagzeile zuoberst auf der Seite stand: Texanischer Ölmagnat in New York nach Herztransplantation gestorben. Und in kleinen Buchstaben stand darunter: Herkunft des Spenderherzens unbekannt. Organ-Mafia am Werk?

      Ich schaute, wer den Artikel verfasst hatte. Die Initialen L.H. standen darunter. L für Lew, H für Harper.

      Ich las. Der texanische Ölmillionär – Multimillionär – hieß Tom J. Glansing. Er wurde im Saint Luke‘s and Roosevelt Hospital Center von einem Arzt namens Dick Svenson betreut, und dieser konnte im Interview nichts weiter berichten, als dass die Operation drei Wochen vorher in Bogota durchgeführt worden war. Er, der Arzt, sei der Meinung gewesen, die Herkunft des Spenderherzens sei dokumentiert und legal.

      „Die Transplantation des körperfremden Organs hat im Körper des Millionärs immunologische Abwehrreaktionen ausgelöst und das eingepflanzte Herz abgestoßen“, stand da noch zu lesen und natürlich eine Menge mehr an medizinischem Fachchinesisch.

      Dann folgten Ausführungen zum illegalen Geschäft mit menschlichen Organen, und dass insbesondere in den Ländern der dritten Welt ein schwunghafter Handel mit Nieren, Herzen, Augenhornhäuten und so weiter betrieben wird.

      Ich reichte die Zeitung Milo.

      Als auch der den Bericht gelesen hatte und das Gesicht hob, sagte Mr. McKee: „Es gibt Gesetze und Vorschriften, die das Verfahren bei einer Organtransplantation bis ins kleinste Detail regeln. Diese Regeln gelten im Großen und Ganzen weltweit. So darf die Transplantation bestimmter Organe nur in dafür zugelassenen Transplantationszentren vorgenommen werden. Sie ist nur zulässig, wenn die Organe durch eine vom Gesetz legalisierte Stelle vermittelt wurden. Es gibt Koordinierungsstellen für die Entnahme, und es muss gewährleistet sein und in einem jährlichen Bericht nachgewiesen werden, dass die im Transplantationsgesetz festgelegten Maßnahmen nach den gesetzlichen Vorgaben durchgeführt wurden. Man hat Vermittlungsstellen mit einer gerechten Verteilung der Organe beauftragt ...“

      Der Chef seufzte.

      „Aber wem erzähle ich das, Jungs? Das wisst ihr sicherlich ebenso gut wie ich.“

      Da war ich mir nicht so sicher. Deshalb erwiderte ich nichts.

      Auch Milo hüllte sich in Schweigen.

      „Nichts von alledem wurde bei dem texanischen Ölmulti beachtet. Soviel ich herausbekommen habe, wurde er nach Bogota ausgeflogen, dort war er nach der Operation drei Wochen in stationärer Behandlung, und dann wurde er per Privatjet nach New York zurück gebracht. Alles das geschah unter der Obhut dieses Dr. Dick Svenson.“

      „Und dem ist er schließlich unter den Händen gestorben“, verlautbarte Milo mit kühnem Scharfsinn.

      „Ja, sonst wäre er nicht tot“, sagte ich sarkastisch.

      „Ha, ha“, machte Milo. „Dein Scharfsinn ist bewundernswert.“

      „Meine Herren“, ermahnte uns der Chef.

      Jetzt kam Mandy mit dem Kaffee. Sie schenkte unsere Tassen voll. Er war schwarz wie die Hölle und schon nach wenigen Augenblicken roch es in dem Büro wie in einem türkischen Kaffeehaus. Mandys Kaffee war der beste. Wir schnüffelten an dem Gebräu wie Trüffelschweine.

      Wir bedankten uns artig, Mandy wehrte lächelnd ab und verließ uns. Die Thermoskanne ließ sie auf dem Tisch zurück.

      „Sorry“, murmelte Milo. „Ich schätze, wir sollen jetzt losmarschieren, um diesen Dr. Svenson ein wenig unter die Lupe zu nehmen, Sir.“

      „So ist es.“ Mr. McKee nickte. „Lew Harper ist ein Mann, der weiß, von was er schreibt. Sicher, man wird es unten in Kolumbien vielleicht nicht ganz so genau nehmen mit den Transplantationsgesetzen. Es gibt dort viele Obdachlose, Straßenkids und andere arme Schlucker, die der bitteren Armut auf dem Land entfliehen wollen und in die Großstadt gehen – um dort noch tiefer in der Verelendung zu versinken. Sie sterben oftmals an Entkräftung, und es gibt niemanden, der einer Transplantation zustimmen muss. Unabhängig davon – die Ärzte müssen sich an die geltenden Bestimmungen halten. Und da habe ich den unumstößlichen Verdacht, dass einige der Herrn in Weiß ihre Pflichten nicht ganz so ernst nehmen, vor allem dann nicht, wenn eine schöne Stange Geld winkt.“

      „Allein der Eid des Äskulap nährt

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