Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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durch illegale Flugblätter mehrfach in Erscheinung getretene UNKA2 hat in Lemberg ein neues Flugblatt in Umlauf gebracht. Auffallend ist, daß im Flugblatt die eigenen Anhänger zur Mitarbeit mit Melnik aufgefordert werden. Das Flugblatt ist von einem gewissen Federowicz unterzeichnet. Ukrainerfrage im altsowjetischen Gebiet von Zwiahel-Shitomir: Bis zum einfachsten Kolchosbauer Bekenntnis zum Ukrainertum festgestellt, Sprache etwas russisch durchsetzt. Ältere Bildungsschicht, die sehr schwach ist, hat altrussische Vorstellungen, jedoch heute auf ukrainische Entwicklung eingestellt. Jüngere Generation spricht ein sehr gutes Ukrainisch. Partei und Komsomol bestand aus Russen und Juden. Ukrainer, Deutsche und Polen durchweg parteilos und oppositionell. Religiös eingestellt, feiern insgeheim die kirchlichen Festtage. Seit Einmarsch der deutschen Truppen öffentliche religiöse Versammlungen mit starker Beteiligung der Jugend.3 Kirchen zerstört oder als Lagerräume eingerichtet. Durch Flucht der Juden und Kommunisten Stadt Zwiahel fast menschenleer. Ukrainische Initiativgruppe (ältere Leute) von 20 Mann organisiert. Selbstverwaltung. In den Kollektivwirtschaften Schwierigkeit, da 1) lebendes Inventar, 2) Maschinen verschleppt und 3) Leiter der Kollektivwirtschaft geflüchtet sind. Es fehlt nicht an Ukrainern, die auf dem Lande den Bauern Arbeitsanweisungen geben können, wenn man ihnen Aufträge erteilt und kommissarische Leiter einsetzt. Es wird versucht werden, Volksdeutsche einzusetzen. Unerläßlich ist jedoch der Aufbau einer positiven ukrainischen Arbeitspropaganda. Den Bauern interessiert auch im altsowjetischen Gebiet die Frage des Privateigentums. Ukrainischer Führungskreis ist sich jedoch darüber klar, daß Übergangslösung unerläßlich. Heuernte bis jetzt nicht eingebracht. Getreidevorräte nicht vorhanden. Ernteaussichten gut. Entscheidend aber rasche Organisation der landwirtschaftlichen Arbeit. Ukrainer durchaus arbeitswillig, sie warten jedoch auf Anweisungen. Deutschtum im altsowjetischen Gebiet: Vernehmung von Kriegsgefangenen und Erkundigungen bei der ortsansässigen Bevölkerung ergaben, daß im Raum von Shitomir noch eine größere, zahlenmäßig noch nicht zu schätzende Anzahl von Volksdeutschen lebt. Die seinerzeitige Aussiedlung nach dem Osten hat den größten Teil erfaßt. Der Rest lebt verstreut in den Dörfern. Bisheriger Gesamteindruck überraschend günstig. Trotz Terror und Russifizierung (seit 1934) deutsche Sprache und Art ganz gut erhalten, auch bei den jüngeren. Ehemals deutsche Dörfer kolchosiert und mit Russen (nicht Ukrainern) durchsetzt. Durch Eingliederung in Kolchose sind auch die Deutschen wie die übrige Bevölkerung wirtschaftlich als auch physisch, jedoch nicht psychisch heruntergekommen. Haltung im Augenblick freundlich, aber reserviert. Die meisten können den politischen Wandel noch nicht begreifen. Es wurden zwei volksdeutsche Überläufer als Hilfspolizeibeamte angestellt. Der eine ist als Lehrer sowohl im Schwarzmeer-als auch im Wolgagebiet gewesen und ist der Meinung, daß alle Deutschen, mit Ausnahme weniger Kommunisten, die Befreiung freudig begrüßen. In Taurien und Wolgagebiet Russifizierung seit 1934. Besonders hart wurden die reichen Mennoniten mitgenommen. Der Frage des Rußlanddeutschtums wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Bisheriger Eindruck ist der, daß man einen verhältnismäßig hohen Prozentsatz positiv einsetzen kann.4

      Einsatzgruppe D: Standort Piatra-Neamt. Es liegen nur Standortmeldungen vor.

      III) Militärische Ereignisse:

      Heeresgruppe Süd:

      Feind leistet teilweise hartnäckigen Widerstand besonders bei den Angriffsspitzen bei Machnowka und Kasatyn. Vor der Nordgruppe der linken Armee noch zäher Feindwiderstand mit starker feindlicher Artl.-Tätigkeit und Bomben-und Tiefangriffe der roten Flieger. In Bessarabien hat eine rumänische Armee im Vorgehen auf Kischinew Boden gewonnen. Weiter nördlich wurde nach einem Angriff mit großen Geländeschwierigkeiten, Verminung und drückender Hitze Orhei genommen. Nördlich des Dnjestr sind beim Angriff gegen die Stalin-Linie 2 Korps an verschiedenen Stellen bis 15 km Tiefe in die Stellungen eingedrungen. Hierbei wurden erreicht: Jaltuschkop–Podlesayj–südwestlich Bar– Wolkowitzy–Letitschew. Die Panzergruppe steht im Kampf um Machnowka-Kasatyn und Belopolje, das genommen wurde. Weiter ostwärts wurde bis Belaja-Zerkow vorgestoßen, um das noch gekämpft wird. An der Front vor Kiew, die laufend verstärkt wurde, nur Aufklärungstätigkeit. Rückwärtige Teile der Panzertruppe sichern die Brücken am Abschnitt ostwärts Korostyschew und bei Shitomir.

      Heeresgruppe Mitte:

      Eine einheitliche Führung ist nicht zu erkennen, teils zäher Widerstand, teils kämpfend ausweichend, teils Flucht. Panzerarmee durchbrach die Feindfront an mehreren Stellen. Eine Gruppe erreichte Tschernigow (75 km nordostw. Rogatschew), eine andere die Gegend westl. Tschautzy. Kavallerie stieß bis in die Gegend ostw. Star. Bychow vor. Weiter nördl. erreichte eine Pz.Div. Mstislawl. Eine mot. Div. nahm nach hartnäckigem Kampf den Südteil von Smolensk. Die linke Gruppe erreichte mit einer Div. Duchowechtschina, stieß mit einer anderen bis 15 km südwestlich Bjeloj vor, steht mit rückwärtigen Teilen bei Hikulini und durchschnitt mit anderen Teilen ca. 80 km nordostw. Witebsk–Uswjaty. Bei der linken Armee wurde nach erbittertem Kampf von Süden und Norden Polozk genommen. Der Feind leistete in der mit modernen Kampfanlagen befestigten Brückenkopf-Stellung erbitterten Widerstand.

      Heeresgruppe Nord:

      Feind leistet vor Front der Panzergruppe einheitlichen Widerstand, insbesondere am rechten Flügel bei Schimsk richteten starke Gegenangriffe gegen Soltzy und weiter nordwestl. wobei er 2 Panzer-Div. einsetzte. Vor dem rechten Flügel der linken Armee setzte der Feind sich westl. Pskow nach Norden ab. In Estland hält er die allgemeine Linie Dorpat– Potsmaa–Väätsa–Vanamoisa. Die Panzergruppe mußte in der Gegend Soltzy vorübergehend zur Abwehr übergehen. Ein weiterer feindl. Angriff von Dno wurde durch rückwärtige Teile bei Borovitsi abgewehrt. Weiter nördl. wurde ein Brückenkopf nördl. Sabsk gebildet (Brücke zerstört). Andere Teile der Gruppe erreichten Ivanovkoje und sind weiter südwestl. im Vorgehen auf Gdov am Ostrand des Peipus-See.

      Finnland:

      Südostfront: Angriff Karelischer Armee schreitet fort. Nach hartnäckigem Widerstand mit linkem Flügel wurde Kangasjärvi genommen. Ostfront: Feind leistet vor gesamter Front zähen und geschlossenen Widerstand. Norden: Am Nordflügel wurden die Höhen 13 km ostw. Sapad-Liza erreicht, beiderseits Sapad-Liza wurden Gegenangriffe abgewehrt.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Alle Amtschefs

      Gruppe II D – SS-O’Stubaf. Rauff

      Gruppe III B

      Gruppe VI C

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      IV A 2

      IV A 4 (RR Schulz)

      II A 1

      II B

      II B 3

      Einsatznachrichtenführer (RR Paeffgen)

      Pol.Rat Pommerening

      IV-GSt.

      IV A l d (5 Reserve)

       Aus:BAB, R 58/214

      1 Zu den religiösen Gruppen innerhalb der Volksdeutschen in der Sowjetunion: Irina Mukhina: The Germans of the Soviet Union, London 2007, S. 17–21.

      2 Ukrainisches Nationalkomitee.

      3 Jedoch gerieten die jeweiligen Volksgruppen in Shitomir auch in konfessionellen Konkurrenzkampf, so daß nach

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